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Lazaro: "Davon träumt man als kleines Kind"

Das Tor des Lebens? Das sagt Lazaro zu den Ibrahimovic-Vergleichen.

Ein Tor, von dem man nicht genug bekommen kann und das man sich immer und immer wieder ansehen muss (siehe Video oben).

Bei einem 24-Jährigen bereits vom "Tor des Lebens" zu sprechen, ist womöglich verfrüht.

Aber kann sich Valentino Lazaro selbst ein Szenario vorstellen, in dem ihm ein noch genialerer Treffer gelingt als das "Wundertor" für Gladbach gegen Bayer Leverkusen?

"Schwer. Auf die Schnelle kann ich mir kein schöneres Tor vorstellen", meint der Steirer, der mit dem Abstand eines Tages schon eher fassen kann, welcher Geniestreich ihm da gelungen ist:

"Am nächsten Tag ist es leichter, die Videos zu sehen. Da realisiert man das Ganze ein bisschen. Das sind wirklich so Tore, von denen man als kleines Kind träumt."

Das "Wundertor" von Lazaro:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Lazaro: "Wollte es genau so"

Wobei: Ein komplett singuläres Ereignis war dieser heiße Kandidat auf das Tor des Jahres offenkundig auch wieder nicht.

"Ich hab schon mal so ein Tor gemacht, da war ich jedoch vielleicht zwölf Jahre alt", grinst Lazaro, der schwört, dass er genau so treffen wollte:

"Das war auf jeden Fall bewusst. Ich habe es probiert und bin froh, dass es wirklich genau so, wie man es sich in der Situation vornimmt, funktioniert hat. Das ist sehr speziell und natürlich auch viel Glück dabei. Aber so richtig freuen kann man sich nicht, wenn man das Spiel trotzdem verliert."

Dass es in der Nachspielzeit der Anschlusstreffer zum 3:4-Endstand war, unterstreicht, dass die Partie generell einiges zu bieten hatte.

Wie Ibrahimovic?

"Noch schöner wäre es gewesen, wenn es wichtig gewesen wäre, indem man wirklich den Ausgleich oder das Siegtor erzielt, und wenn Fans im Stadion gewesen wären", meint Lazaro, der sich nach Schlusspfiff aufgrund des Ergebnisses nur bedingt freuen konnte.

"Über einen Vergleich mit Ibrahimovic kann man vielleicht reden, wenn ich fünf oder sechs solche Dinger mache."

Valentino Lazaro

Die eine oder andere Stimme, dass das Tor für die Ewigkeit von Zlatan Ibrahimovic 2012 für Schweden gegen England noch genialer gewesen sei, lässt der ÖFB-Teamspieler gelten:

"Über einen Vergleich mit Ibrahimovic kann man vielleicht reden, wenn ich fünf oder sechs solche Dinger mache. Ich bin einfach froh, dass der Ball so gekommen ist, ich es probiert und ihn perfekt getroffen habe."

Außerdem: "Noch dazu war es mein erstes Tor für meinen neuen Verein. Damals bei Hertha BSC Berlin habe ich mein erstes Bundesliga-Tor auch in Leverkusen erzielt."

Eine frühe Verletzung - wie bei Inter

Auf eine weitere Parallele hat Lazaro logischerweise weniger Wert gelegt. Wie schon nach seinem Wechsel zu Inter verletzte er sich auch bei Borussia Mönchengladbach kurz nach dem Trainingsauftakt beim neuen Arbeitgeber.

"Eine Verletzung ist immer ungünstig. Jetzt hatte ich es zum zweiten Mal in meiner Karriere direkt zu Beginn der Vorbereitung beim neuen Verein. Das ist extrem bitter, weil du von Beginn der Saison weg erst mal anstehen und warten musst."

Lazaro berichtet davon, dass das Trainerteam rund um Marco Rose und die Mannschaft jedoch auch nach seinem Muskelbündelriss vollstes Vertrauen zu ihm gehabt hätten.

Der dichte Terminplan mit Bundesliga und Champions League sei zudem eine zusätzliche Motivation: "Wir haben großartige Spiele, da möchte man so wenig wie möglich verpassen."

Darum nur ein Länderspiel

Verpassen wird der Grazer indes zwei der kommenden drei Länderspiele. Bei der Borussia führte ihn Rose bislang mit Kurzeinsätzen heran, auch im ÖFB soll die Belastung in Grenzen gehalten werden.

Lazaro wird den Test in Luxemburg bestreiten und danach zurück zu seinem Arbeitgeber reisen. Rose, Teamchef Franco Foda und er hätten die Lage besprochen:

"Wir haben entschieden, dass mir ein Spiel gut tun kann, weil ich einige Minuten sammeln kann. Dann kehre ich zum Verein zurück und bekomme ein, zwei Tage frei."

Nach einer anstrengenden Reha würde es nämlich gelten, Geduld an den Tag zu legen und nicht direkt zu viel zu machen: "Mit Gladbach ist besprochen, dass ich die Belastung langsam steigere."

Ein Tor fürs Selbstvertrauen

Mit einem Traumtor wie jenem gegen Leverkusen im Gepäck fällt der Weg zurück aber vermutlich gleich ein wenig leichter.

"Ein Tor ist immer gut fürs Selbstvertrauen", bekräftigt Lazaro, "ich freue mich bereits darauf, Gladbach und dem Nationalteam von Beginn weg zu helfen, wenn ich wieder bei 100 Prozent bin."

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