"Shakespeare hat damals gesagt: Es ist etwas faul im Staate Dänemark. Wir müssen sagen, irgendwas scheint im Staate Österreich nicht zu stimmen, wenn es so ist, wie es jetzt war", sagt Ralf Rangnick.
Der ÖFB-Teamchef macht sich Sorgen. Sorgen um die Zukunft des österreichischen Fußballs.
Den konkreten Anlass dazu geben die Auftritte des SK Sturm und des FC Red Bull Salzburg in der Champions-League-Quali.
2:6 und 2:9
Und da geht es gar nicht so sehr um die nackten Ergebnisse – Salzburg verlor zwei Mal gegen Club Brügge, Sturm im Hinspiel gegen Bodö/Glimt mit 0:5. Vielmehr geht es um die Startaufstellungen in den drei Spielen.
"Brügge hat gegen Salzburg in beiden Spielen mit sechs Belgiern, von denen nur einer im erweiterten Kader der Nationalmannschaft ist, gespielt. Salzburg hat mit zwei Österreichern gespielt."
"Bodö/Glimt hat gegen Sturm in der Startformation mit neun Norwegern, von denen kein einziger im engsten Nationalteam-Kader ist, gespielt. Sturm hat mit zwei halben Österreichern gespielt – Karic hat sich wohl entschieden, dass er gerne für Bosnien spielen würde, Grgic will für Kroatien spielen", sagt Rangnick.
Nachsatz: "Die Zahlenverhältnisse sind bemerkenswert."
"Österreicher offensichtlich nicht gut genug"
Dass mit Brügge und Bodö/Glimt just die beiden Teams, die auf einheimische Kräfte setzten, aufgestiegen sind bzw. aufsteigen werden - so bei Sturms Rückspiel nicht noch ein Wunder geschieht - schmerzt Rangnick freilich.
Sein zähneknirschendes Fazit: "Ich gehe davon aus, dass die Trainer ihre besten Spieler aufstellen, das ist ein logischer Ansatz. Dann sind offensichtlich die Österreicher nicht gut genug."
Vereinte Kräfte
Woran das konkret liegt, weiß der ÖFB-Teamchef selbst nicht: "Ich maße mir nicht an, das zu beantworten. Ich kann mich nicht hierher setzen und sagen, ich weiß woran es liegt, und ich kenne die Lösung."
Innerhalb des Verbands setze man sich damit auseinander und mache sich Gedanken.
Doch Rangnick fordert Anstrengungen, die über den ÖFB hinausgehen: "Nicht nur wir beim ÖFB, sondern alle, die in Österreich in irgendeiner Form Verantwortung haben, müssen sich darüber Gedanken machen, wie man so etwas ändern kann."