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Rangnick erzählt: Wanner hat Zeit im ÖFB-Team "getaugt"

Ralf Ragnick spricht ausführlich über das große Talent des FC Bayern München. Wanner möchte sich, egal ob ÖFB oder DFB, eine "Nominierung verdienen"

Rangnick erzählt: Wanner hat Zeit im ÖFB-Team Foto: © GEPA

Paul Wanner gilt zweifelsfrei als großes Mittelfeldtalent, dieses blieb auch Ralf Rangnick nicht unentdeckt.

Im November 2022 nominierte der ÖFB-Teamchef den 17-jährigen Youngster dann kurzerhand für den Lehrgang in der österreichischen Nationalmannschaft. Für ein Debüt im Rot-Weiß-Roten Trikot reichte es noch nicht.

Beim nächsten Lehrgang im März dieses Jahres entschied sich der in Vorarlberg geborene Mittelfeldmann für die U18 des DFB aufzulaufen. Den Weg im Deutschland-Trikot will Wanner vorerst weitergehen.

Im Interview bei "Sport1" spricht Rangnick über das heißbegehrte Talent und will dem Nationenkampf nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken: "Hier geht es nicht um Aufgeben. Hier geht es darum, was ist für den Spieler letztlich das Beste."

Wanner hat der Lehrgang im ÖFB-Team "getaugt"

Trotz der vorläufigen Entscheidung gegen das ÖFB-Team stehe man weiter im "regelmäßigen Austausch" mit dem Spieler.

"Wir hatten ihn ja ursprünglich vorgesehen für den Talente-Lehrgang in Pula. Und dadurch, dass wir dann einige Ausfälle bei uns hatten, haben wir dann bei ihm und bei seiner Familie, seinem Berater angefragt, ob es nicht Sinn macht, vielleicht dann doch bei der A-Nationalmannschaft, beim Lehrgang für die beiden Spiele damals gegen Andorra und gegen Italien mitzumachen", begründet Rangnick die damalige Einberufung ins A-Team.

Eine kurze aber dennoch erfolgreiche Zeit wie der Teamchef weiter erzählt: "Da hat er einfach auch bei den Spielern großen Eindruck hinterlassen. Ihm hat es auch enorm gefallen, oder wie man in Österreich sagt, getaugt. Seitdem sind wir in regelmäßigem Austausch."

Wanner möchte sich eine Nominierung verdienen

Trotz des Trubels um seine Person und des Interesses zweier Nationalmannschaften scheint Wanner aber sehr bodenständig zu sein. Rangnick erzählt im Interview von einem Gespräch mit dem Youngster: "Was für mich absolut für ihn spricht, er hat jetzt gesagt: ‚Herr Rangnick, ich möchte mir jetzt erst mal überhaupt Nominierungen, egal für welche A-Nationalmannschaft, verdienen. Dazu muss ich Stammspieler sein bei irgendeiner Erst- oder Zweitliga-Mannschaft.‘"

Aktuell ist dies nicht der Fall. Aufgrund einer Zahn-Operation und weiteren kleinen Verletzungen fehlt der bei Bayern München unter Vertrag stehende Wanner seit Anfang April. Der 17-Jährige, der im frühen Alter nach Bayern übersiedelte um dort an seiner Fußballkarriere zu arbeiten, absolvierte bereits in der Saison 2021/22 sein Debüt für den deutschen Rekordmeister. In der aktuellen Saison durfte Wanner unter Julian Nagelsmann vermehrt in der Kampfmannschaft der Münchner mittrainieren und sogar im Oktober gegen Viktoria Pilsen sein Champions-League-Debüt feiern.

Für Ragnick ist die Verbandsentscheidung zweitrangig: "Seine Karriere entscheidet sich nicht in der deutschen oder österreichischen Nationalmannschaft, sondern im Verein. Und wenn er da ab Sommer hoffentlich irgendwo regelmäßig zum Einsatz kommt, dann wird man immer noch sehen: Wo hat der Junge denn überhaupt die Chance, dann auch zu spielen?"

Der 64-Jährige streicht hervor, dass es ihm um den Menschen Wanner geht: "Ich glaube, das weiß Paul auch, dass wir in erster Linie das Beste für ihn wollen."

Trainer beim ÖFB? Rangnick: "Entscheidung war absolut richtig"

Rangnick spricht auch von seiner Anfangszeit im ÖFB-Team: "Es musste damals ja alles relativ schnell gehen. Ich war noch in Manchester. Wir hatten noch drei oder vier Spiele zu spielen, als es die erste Kontaktaufnahme gab mit Peter Schöttel und Bernhard Neuhold. Ich habe mich dann innerhalb von drei Tagen entschieden, es zu machen, bin dann direkt von Manchester zum ersten Lehrgang geflogen mit den vier Spielen der Nations League." Der ehemalige Salzburg Sportdirektor unterschrieb schlussendlich am 1. Juni 2022 einen Zwei-Jahres-Vertrag.

Diese rasche Entscheidung bereut der Deutsche, beinahe elf Monate später, keine Sekunde: "Es war zu dem Zeitpunkt energetisch nicht ganz so einfach, direkt von einer in die nächste Aufgabe zu gehen. Inzwischen muss ich sagen: Die Entscheidung war absolut richtig. Es macht mir großen Spaß."

Erste Fortschritte will Rangnick nach zehn Spielen unter seiner Regie auch schon erkennen: "Ich glaube, wir sind jetzt auch in den letzten Monaten schon ein paar Schritte in die richtige Richtung gegangen. Uns geht es darum, die Mannschaft konsequent weiterzuentwickeln."

Ein Ziel hat Rangnick für die kommenden Spiele auch schon ausgeschrieben: "Die Jungs sind alle mit Feuereifer dabei und die entscheidenden Spiele in der Quali kommen natürlich jetzt. Die nächsten vier Spiele sind zweimal Belgien, zweimal Schweden. Und wir müssen mindestens einen der beiden, im Idealfall beide hinter uns lassen."

Das ÖFB-Team ist am 17. Juni bei Belgien zu Gast, bevor es drei Tage später im Happel-Stadion zum Duell mit Schweden kommt.

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