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Arnautovic: ManUnited-Transfer war schon "durch und vorbei"

Vor der Italien-Partie spricht der ÖFB-Torjäger über seinen Beinahe-Wechsel zu Manchester United und die Geister des EM-Achtelfinal-Dramas.

Arnautovic: ManUnited-Transfer war schon Foto: © GEPA

Sein Tor in Wembley hätte Österreich vor eineinhalb Jahren beinahe die Tür ins EM-Viertelfinale geöffnet. Nur der Video-Schiedsrichte hatte etwas dagegen. Marko Arnautovic hat ihn oft gesehen, seinen Kopfball gegen den späteren Europameister.

Am Sonntag (20.45 Uhr im LIVE-Ticker>>>) geht es für Österreichs Nationalteam erstmals seit dem verlorenen K.o.-Spiel (1:2 n.V.) gegen Italien. Schmerzhaft ist die Erinnerung, an Revanche denkt Arnautovic deswegen aber nicht.

Der Bologna-Stürmer weiß um die Klasse der italienischen Hintermannschaft. "Die Italiener sind bekannt fürs Verteidigen, für die Defensive. Das ist natürlich ein harter Brocken", betont Arnautovic im ÖFB-Teamcamp in Marbella. "Die stehen gut, machen gut die Räume zu, sind sehr aggressiv. Noch dazu sind das alle gute Kicker. Ich kann denen nur ein großes Lob aussprechen."

Dennoch rechnet sich Österreichs Auswahl in Wien Chancen aus - nicht zuletzt wegen Arnautovic.

Sommer-Transfer zu United war "durch und vorbei"

34 Tore hat der Wiener in 105 Länderspielen bisher erzielt, darunter das erlösende 1:0 am Mittwoch in Malaga gegen Andorra. In der italienischen Serie A ist Arnautovic mit acht Saisontoren die Nummer zwei der Schützenliste. Nur Victor Osimhen vom überlegenen Tabellenführer SSC Napoli hat einmal öfter getroffen.

Es läuft gut für Arnautovic in Bologna. Dabei hätte der 33-Jährige den Klub im Sommer nach einem Jahr beinahe in Richtung Manchester United verlassen.

"Es war eine schwierige Entscheidung, weil die Familie wieder zurück nach England wollte", erzählt Arnautovic. Es sei eigentlich auch schon alles "durch und vorbei" gewesen. Dann hätten ihn Gespräche mit Bolognas Führung um Vereinschef Joey Saputo vom Verbleib überzeugt.

Sein Vertrag läuft auch noch bis 2024. Eine zehnprozentige Gehaltserhöhung soll es laut Medienberichten obendrauf gegeben haben. "Mir ist schon klar, dass United irgendwo ganz oben im Universum ist und Bologna vom Namen eben nicht", sagt Arnautovic. "Aber das ist okay."

Arnie und das "Dolce Vita"

Von 2013 bis 2019 hat der Offensivmann in England gespielt - vier Jahre für Stoke City, zwei für West Ham. Ein weiterer Umzug blieb dem späteren China-Legionär erspart. Arnautovic mag das italienische Lebensgefühl. "Es ist alles mit Ruhe. Man hat Zeit, keinen Stress. Das taugt mir einfach."

Dass Italien wie Österreich die WM in Katar verpasst hat, scheinen die "Azzurri" mittlerweile verdaut zu haben. "Natürlich haben sie eines auf den Kopf bekommen. Aber ich denke, dass die jetzt auch weiterschauen."

Es werde nicht einfach gegen den Europameister, betont Arnautovic. "Die sind eine sehr, sehr gute Mannschaft. Aber wir werden genauso aggressiv sein und vorne draufgehen, dann werden wir sehen."

Arnautovic: "Wollen auf dieses Niveau kommen"

Schon in der Nations League habe man mit Kroatien, Dänemark und Frankreich nur gegen absolute Topmannschaften gespielt. "Wir wollen auf dieses Niveau kommen, wo Frankreich und die anderen Länder sind, aber wir sind noch nicht dort. Deswegen müssen wir schauen, dass wir auch gegen solche Mannschaften performen und gewinnen können."

Beinahe hätten die Österreicher den späteren Europameister am 26. Juni 2021 in London bereits zu Fall gebracht. Die vermeintliche 1:0-Führung im EM-Achtelfinale zählte aber bekanntlich nicht, weil sich Arnautovic im Moment der Kopfball-Vorarbeit von David Alaba mit der Fußspitze im Abseits befand.

Zum Videoschiedsrichter hegt der Routinier gemischte Gefühle: "Es gibt immer zweigeteilte Meinungen wegen diesem VAR. Manche sagen, es ist sinnlos, manche sagen es ist sehr gut, weil man alles nachverfolgen kann", erklärt der vermeintliche Torschütze mit eineinhalb Jahren Abstand. "Ich hätte es lieber, es wäre nicht dabei gewesen. Oder vielleicht, dass ich mir die Zehen abschneide - dann hätte ich kleinere Füße und wäre auch nicht im Abseits gestanden."

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