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Schaub: Sich in die Lage der Fans versetzen

Der ÖFB-Kicker über Kritik an der Spielweise. Was typisch für Österreich ist:

Schaub: Sich in die Lage der Fans versetzen Foto: © GEPA

Das ÖFB-Team tut sich weiterhin schwer, es vielen rot-weiß-roten Fußball-Fans recht zu machen.

Auch nach dem 3:1-Pflichtsieg gegen die Färöer hagelte es mitunter Kritik, vor allem an Teamchef Franco Foda und der Spielweise. Kritik, die das Nationalteam nun schon seit einiger Zeit begleitet.

"Klar bekommt man die Kritik mit, aber wir müssen einfach weiter an uns glauben", meint dazu Louis Schaub, "wir hatten zwar keinen perfekten Start in die Quali, aber ich denke, dass wir mit einem guten Ergebnis am Mittwoch gegen Dänemark voll da sind."

Ob man sich innerhalb der Mannschaft darüber unterhalten würde und ob man es für berechtigt hält, wo die Kritik ansetzt?

"Kann schon sein, dass man sich das eine oder andere Mal darüber unterhaltet. Man probiert vielleicht auch mal, sich in die Lage der Fans hineinzuversetzen", erläutert der Luzern-Legionär, betont jedoch gleichzeitig:

"Wir dürfen uns da jetzt auch nicht beirren lassen. Es ist ja oft so: Wenn es richtig gut läuft, wird man relativ schnell in den Himmel gelobt. Wenn es nicht so gut läuft, kommt dann doch relativ schnell Kritik. Das ist aber überall so im Fußball."

Springt man nur so hoch, wie man muss?

Wobei das Paradoxe an der aktuellen ÖFB-Situation eigentlich ist, dass man ergebnistechnisch nicht wirklich in einer Krise ist. Mit den gezeigten Leistungen gelingt es derzeit jedoch nicht, Teile des Publikums abzuholen.

Ob man nicht - nur als Beispiel - eine Performance wie in den 15 Minuten vor der Pause gegen die Färöer über 90 Minuten bringen müsse? So habe man zwar nach dem Gegentor gezwungenermaßen den Schalter umgelegt, nach dem Seitenwechsel jedoch den Eindruck vermittelt, dass man nur so hoch springt, wie man muss.

"Dieses Gefühl hatte ich nicht", legt Schaub Einspruch ein, "wir sind aus der Halbzeit gekommen und wollten schon noch eins nachlegen, weil wir natürlich wussten, dass ein 3:1 gefährlich sein kann, wenn man ein Gegentor kassiert. Wir hatten auch ein, zwei Möglichkeiten, wo wir das Tor machen müssen. Klar wäre es ideal, wenn wir über 90 Minuten die perfekte Leistung abrufen. Das haben wir in den letzten zwei Spielen nicht geschafft. Aber ich denke schon, dass wir in der Lage dazu sind. Es wäre natürlich gut, wenn wir das am Mittwoch schaffen."

Typisch Österreich!

Gegen Dänemark erwartet Schaub "ein ganz anderes Spiel. Wir wissen natürlich, dass sie sehr gut drauf sind. Das haben sie in den letzten zwei Spielen bewiesen. Trotzdem glaube ich, dass wir uns steigern und am Mittwoch ein gutes Spiel abliefern können. Wir haben die Qualität, um ein gutes Ergebnis zu erzielen."

Besagtes gutes Ergebnis ist auch von Nöten. Vor allem eine Niederlage sollte sich die ÖFB-Elf nicht leisten, möchte man nicht fünf Punkte samt schlechterem Torverhältnis hinter den Dänen zurückliegen.

"Das ist natürlich wieder typisch Österreich! Wir gehen schon im Vorhinein vom Negativen aus", kann der 26-Jährige diesem Rechenbeispiel gar nichts abgewinnen:

"Aber daran denken wir nicht. Wir denken einfach an das nächste Spiel, wollen Gas geben und am Ende wird man sehen, wie es ausschaut. Es ist nicht unbedingt mein Ding, zu denken, was passiert, wenn wir verlieren oder nur Unentschieden spielen. Das ist auch der falsche Ansatz."

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