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Die bewegte Quali-Geschichte von ÖFB-Gegner Israel

Israelis kämpfen mittlerweile im dritten Verband um Turnier-Teilnahme.

Die bewegte Quali-Geschichte von ÖFB-Gegner Israel Foto: © getty

Israel ist ein Land mit bewegter Geschichte - das trifft auch auf das Fußball-Nationalteam zu.

Bereits seit einigen Jahren sind die Israelis UEFA-Mitglied und bestreiten somit auch Qualifikationen für Welt- und Europameisterschaften im europäischen Kontinentalverband.

Doch das war nicht immer so. Die UEFA-Qualifikationen sind bereits die dritte sportliche Heimat.

Der ÖFB-Gegner (Sonntag, 18 Uhr, LIVE-Ticker) spielte in der Vergangenheit bereits in Asien, wie auch Ozeanien um ein WM-Ticket.

Politische Probleme mit den arabischen Staaten brachten die Israelis schlussendlich nach Europa

Asien-Cup-Sieger Israel

Das erste offizielle Länderspiel absolvierte Österreichs EM-Qualifikationsgegner am 26. September 1948, also nur vier Monate nach der Staatsgründung - das Duell mit dem olympischen Fußball-Team der USA ging in New York mit 1:3 verloren.

Danach folgten durch die politischen Umstände bedingte Irrungen und Wirrungen, die dazu führten, dass die israelische Auswahl in drei verschiedenen Kontinental-Verbänden Qualifikationen für große Turniere bestritt. Zunächst war man ab 1954 in der asiatischen Föderation engagiert und gewann beim Heimturnier 1964 sogar den Asien-Cup.

Doch von Beginn an sah sich Israels Team mit der Ablehnung von muslimischen Staaten konfrontiert.

Dies führte etwa in der asiatischen-afrikanischen Qualifikation für die WM 1958 zu einer kuriosen Situation: Die Türkei, Indonesien und der Sudan weigerten sich aus verschiedenen Gründen, gegen Israel anzutreten, weshalb der erst sechs Jahre alte Staat das Endrunden-Ticket eigentlich fix gehabt hätte.

WM-Teilnahme 1970

Allerdings besagten damals die FIFA-Regularien, dass keine Mannschaft außer dem Gastgeber und dem Titelverteidiger an einer WM teilnehmen konnte, ohne zumindest ein Qualifikationsmatch absolviert zu haben. So wurde kurzfristig ein Play-off gegen Wales angesetzt, das die Briten im Jänner und Februar 1958 jeweils mit 2:0 für sich entschieden.

Die bisher einzige Turnier-Teilnahme realisierten die Israelis 1969 gegen Kontrahenten aus dem Ozeanien-Verband.

Zunächst wurde Neuseeland zweimal besiegt, dann löste man mit einem 1:0 und einem 1:1 gegen Australien das Ticket für die WM 1970, wo es Unentschieden gegen Schweden und den späteren Finalisten Italien sowie eine Niederlage gegen Uruguay gab.

Der große Krach und seine Folgen

Zum endgültigen Eklat in der asiatischen Föderation kam es schließlich rund um den Asien-Cup 1974.

Bei dem Turnier im Iran - noch vor der dortigen Islamischen Revolution 1978/79 - überstand Israel die erste Gruppenphase. Danach weigerten sich die darauffolgenden Kontrahenten Nordkorea und Kuwait aus politischen Gründen, gegen den ungeliebten Gegner anzutreten.

Noch im selben Jahr erfolgte auf Antrag Kuwaits und mit einem Ergebnis von 17:13 Stimmen bei 6 Enthaltungen der Ausschluss Israels aus dem asiatischen Verband.

In der Qualifikation für die WM 1978 scheiterte Israel an ostasiatischen Gegnern, die Quali für die Endrunde 1982 wurde bereits gegen europäische Teams absolviert. Die beiden anschließenden Qualifikationen spielten die Israelis im Ozeanien-Verband, ehe sie endgültig in der UEFA ihre Heimat fanden.

Seit 1991 sind israelische Clubs im Europacup engagiert, und seit der Quali für die WM 1994 - damals unter anderem gegen Österreich - nimmt die Nationalmannschaft ohne Unterbrechung an den UEFA-Bewerben teil.

Vollmitglied der Europäischen Fußball-Union ist Israel seit 1994. Unmittelbar nach dem Ausschluss aus dem asiatischen Verband 20 Jahre zuvor war das noch nicht möglich gewesen, weil sich die Ostblock-Staaten dagegen ausgesprochen hatten.

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