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Herzog: Israel wie ÖFB vor 15 Jahren

Israels Teamchef gibt "Fehler" zu, will aber weiterkämpfen.

Angeschlagen nahm Andreas Herzog nach der 1:3-Niederlage von Israel gegen Österreich bei der Pressekonferenz am Podium Platz.

Nur ein Punkt aus den letzten vier Spielen, dazu wieder eine Führung aus der Hand gegeben. Fünf Zähler beträgt mittlerweile der Rückstand auf das auf Platz zwei der Quali-Gruppe-G rangierende ÖFB-Team. Die Chance auf eine EM-Teilnahme ist daher äußerst minimal. "Die Situation ist wirklich nicht schön", gesteht Österreichs Rekord-Nationalspieler.

Aufgeben will er aber keinesfalls. "Wir müssen am Dienstag gegen Lettland gewinnen, um wieder ein bisschen Selbstvertrauen zu gewinnen. Und dann sehen wir, wie es genau steht", sagt Herzog.

Herzog nimmt Spieler in Pflicht

Den 51-Jährigen ärgert vor allem die Tatsache, dass man die Partie wieder einmal aus der Hand gegeben hat. "Es war zu einfach für das österreichische Team - speziell in entscheidenden Situationen, in denen wir einen besseren Job machen müssen." Er gibt auch zu, "dass wir als Team und auch ich als Trainer Fehler gemacht haben."

Was ihn besonders stört: "Die Räume zwischen Angriff und Mittelfeld sowie Mittelfeld und Abwehr sind zu groß geworden. Dann wird es schwer zu verteidigen, weil Spieler wie Sabitzer, Laimer oder Arnautovic diese Räume für ihre Läufe nutzen."

Herzog nimmt einige Spieler daher in die Pflicht. "Ich will von meinen Spielern, dass sie sich die österreichischen Spieler anschauen und härter arbeiten - härter als jeder sonst im Land. Das erwarte ich mir von Nationalspielern."

Im gleichen Atemzug übt er aber auch Selbstkritik: "Ich bin hier, um meinen Job zu machen und das Team zu verbessern. Wenn es jedoch nur 35 Minuten gut läuft, dann war das auch nicht gut von mir. Vor allem in der zweiten Hälfte."

"Wenn du nur 10 oder 15 Spieler im Ausland hast und die Hälfte spielt nicht, hast du halt nicht die größte Auswahl. Die gleiche Situation haben wir in Österreich vor 15 Jahren gehabt."

Andreas Herzog

Der leidgeprüfte Coach zieht jedenfalls einen Vergleich mit seinem Heimatland. "Wenn du nur 10 oder 15 Spieler im Ausland hast und die Hälfte spielt nicht, hast du halt nicht die größte Auswahl. Die gleiche Situation haben wir in Österreich vor 15 Jahren gehabt." Mittlerweile sind alleine in der deutschen Bundesliga mehr als 30 ÖFB-Legionäre tätig. "Und das macht eben dann den Unterschied."

"Österreich hatte in einigen Phasen mehr Power"

Dies zeigte sich auch am Donnerstagabend: "Österreich hatte in einigen Phasen mehr Power. Wenn sie mit mehr Intensität gespielt haben, haben wir Schwierigkeiten bekommen."

Als souverän würde er den Auftritt des ÖFB-Teams nicht bezeichnen. "Wir sind ein Gegner, der manchmal unangenehm zu spielen ist. Aber im Endeffekt haben sie das Spiel gewonnen. Sie waren unter großem Druck, es war ein Heimspiel. Wenn man sich qualifizieren will, muss man die gewinnen. Das haben sie geschafft", gratuliert Herzog, der Österreich jetzt gute Chancen für die EM-Quali gibt.

"Slowenien ist ein Entscheidungsspiel. Dann hat man noch ein Heimspiel gegen Nordmazedonien. Man hat also alles in der eigenen Hand. Das wäre eine schöne Ausgangsposition auch für uns, aber leider haben wir uns die in den letzten Spielen verhaut."

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