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Lindner: Mitschuld am Polen-Tor?

ÖFB-Torhüter erklärt seine Sicht der Dinge beim 0:1 der Polen.

Lindner: Mitschuld am Polen-Tor? Foto: © GEPA

Die Art und Weise, wie Österreich mit 0:1 gegen Polen verlor, stößt vielen sauer auf.

Auch Heinz Lindner ist einer von jenen, die damit hadern, nichts Zählbares mitgenommen zu haben.

"Diese Niederlage tut weh und ist aufgrund des Spielverlaufs meiner Meinung nach auch nicht verdient. Wir hätten uns mindestens ein Unentschieden verdient gehabt", so der Grasshoppers-Legionär.

So unglücklich wie die Niederlage war auch der Siegtreffer der Polen, dabei kamen einige Unachtsamkeiten und Fehler zusammen. Trägt auch Lindner eine Mitschuld am Treffer? Der Keeper erklärt seine Sicht der Dinge.

"Habe nicht mehr den nötigen Druck auf den Ball bekommen"

Alles begann mit einem harmlosen Eckball für Polen von der linken Seite. Möglicherweise wäre nichts passiert, wenn Martin Hinteregger im Kopfballduell nicht den Ball unfreiwillig verlängert hätte.

"Der Ball ist auf den langen Pfosten gekommen. Ein Spieler von Polen hat sich den Ball dort annehmen können. Maxi (Anm.: Wöber) ist raus, wollte den Schuss blocken. Leider war es so, dass er damit auch mir die Sicht dementsprechend verstellt hat, dass ich nur irgendwie reagieren konnte. Ich wollte mit einem Reflex irgendwie an den Ball kommen, aber ich habe nicht mehr den nötigen Druck auf den Ball bekommen, dass ich ihn aus der Gefahrenzone klären kann", beschreibt Lindner, wie sich die Situation vor seinen Augen abspielte.

Dabei sah er den Ball sehr spät. Mit dem Reflex unterband er noch einen direkten Treffer, gleichzeitig servierte er Krzysztof Piatek das runde Leder jedoch auf dem Silbertablett.

Keine Faustabwehr, keine Abwehr zur Seite - das muss sich Lindner ankreiden lassen. Mit offenen Händen konnte er ihn nur gerade nach oben abprallen lassen. Piatek sagte danke und nickte unbedrängt ein.

Ein Reflex reichte nicht aus

Lindner hat die Szene noch vor Augen und hadert mit der Entstehung. Dabei beteuert er aber immer wieder, dass er keine andere Möglichkeit mehr hatte.

"Ich habe nur noch reflexartig die Hände hochgeworfen – schade, dass er dann genau beim Gegner landet." Es sei aus seiner Sicht leider nicht mehr gegangen, Druck auf den Ball auszuüben, um ihn zum Beispiel über die Latte zu lenken oder woanders hinzubefördern.

Alles in allem war der Gegentreffer jedoch eine Verkettung unglücklicher Begebenheiten. Ein Treffer mitten ins Herz der ÖFB-Kicker.

Dass Piateks Einwechslung der Knackpunkt war, will der Torhüter so nicht unterschreiben. "Das würde ich nicht sagen, die Polen haben auch nicht so viele Torchancen gehabt. Wir sind gut, kompakt gestanden, haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Uns hat dann das Glück in den Abschlüssen gefehlt."

"Da ist noch alles möglich"

Bei allem Ärger und der Trauer um verlorene Punkte auf der Jagd nach der Qualifikation für die EURO 2020 war Lindner aber auch stolz auf die Leistung gegen den Gruppen-Favoriten.

"Die Vorstellung war sehr gut. Wir waren die dominierende Mannschaft, haben uns die Chancen auch rausgespielt. Gerade in der Schlussphase haben wir wirklich noch zwei Sitzer gehabt. Einen hat der Torhüter sehr gut gefangen, einer war natürlich die große Chance von Mark (Anm.: Janko).

Die Flinte ins Korn wirft im rot-weiß-roten Lager vorerst aber noch niemand, auch nicht Lindner. "Wir haben noch neun Spiele vor uns. Da ist noch alles möglich."

Trotzdem wird er womöglich noch das eine oder andere Mal vom Gegentor gegen Polen träumen. Denn in diesem Spiel war definitiv mehr möglich.

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