Beim 3:0 gegen Slowenien hat Teamchef Franco Foda eine international durchaus erfahrene Startelf mit zehn Legionären aufgeboten.
Beim Gastspiel in Luxemburg (Dienstag 20:30 Uhr LIVE) sollen einige andere Akteure die Chance bekommen, sich für weitere Aufgaben zu empfehlen. Das ÖFB-Team befand sich zuletzt im Umbruch, von einem Generationswechsel möchte der 51-Jährige jedoch nicht sprechen:
"Wir haben eine gute Generation, eine gute Mischung aus erfahrenen Spielern wie Julian Baumgartlinger, David Alaba oder Marko Arnautovic, die schon lange dabei sind, und jungen Spielern, die gerade die Luft auf höchstem Niveau im Nationalteam schnuppern. Das sind alles gute Spieler, sonst hätte ich sie nicht eingeladen. Aber jetzt schon von einem Generationswechsel zu reden, wäre etwas zu früh."
Einsatz von Ulmer und Bauer fix
Gegen Slowenien eine routinierte Elf auf das Feld zu schicken, sei auch nicht seine erste Intention gewesen: "Darauf habe ich nicht so geachtet, sondern man stellt so auf, wie man glaubt, gewinnen zu können. Da ist für mich zweitrangig, ob einer 17 oder 35 ist."
Nominiert Foda in Luxemburg keinen seiner potenziellen Debütanten Xaver Schlager, Peter Zulj oder Stefan Hierländer, würden auch diverse potenzielle Nachrücker bereits über mehr oder weniger solide Länderspiel-Erfahrung verfügen.
Die große Ausnahme könnte den Torhüter betreffen, sollte der frühere Sturm-Coach wie erwartet Jörg Siebenhandl oder Markus Kuster die Gelegenheit geben, sich zu präsentieren.
Offiziell verkündet hat Foda bereits, dass Andreas Ulmer (Keine Zeit zum Genießen) David Alaba ersetzen wird, und Moritz Bauer (Rückendeckung für Kevin Wimmer) anstelle von Stefan Lainer beginnen wird. Wie viele weitere Änderungen es geben wird beziehungsweise ob Österreich mit Dreier- oder Viererkette beginnen wird, bleibt das Geheimnis des ÖFB-Cheftrainers.
Genau so wichtig wie Russland, Deutschland und Brasilien
Bezüglich System darf man jedoch davon ausgehen, dass es wie gegen Slowenien einen Plan B gibt. Sollte der erste Gedanke Fodas nicht zur Herangehensweise Luxemburgs passen, könnte geswitcht werden.
Der Underdog aus dem Großherzogtum gehört freilich nicht zu den klingenden Namen im Weltfußball. Unterschätzen ist für Foda dennoch ein Fremdwort: "Wenn man einen Gegner unterschätzt, hat man schon verloren. Wir haben aber auch keinen Grund dazu. Man muss immer jedes Spiel seriös angehen. Das weiß auch jeder Spieler."
Um die Bedeutung der Partie extra zu unterstreichen, meint der Deutsche gar: "Für uns ist es ein genauso wichtiges Spiel wie die nächsten Tests gegen Russland, Deutschland und Brasilien."
Fünfter Sieg in Folge?
Gelingt ein Sieg, wäre es der fünfte in Folge für Österreich. Gewinnt das Nationalteam auch Spiel drei unter Foda, wäre er der erste Teamchef seit Erich Hof 1982, der mit drei Siegen in seine Ära startet.
"Es wäre schön, wenn uns das gelingen würde, denn dann hätten wir auf jeden Fall gewonnen. Ansonsten gebe ich nicht viel auf solche Statistiken", erklärt der gebürtige Mainzer, der sich wünscht, dass seine Mannschaft den Schwung aus dem Slowenien-Spiel auch in veränderter Besetzung mitnimmt:
"Ich hoffe, dass jeder Spieler von der ersten Minute an wieder alles abruft, dass wir sehr giftig und aggressiv sind und dass wir zügig nach vorne spielen. Uns erwartet ein Gegner, der zu Hause in den letzten fünf Spielen nicht mehr verloren hat. Sie sind in der Defensive sehr gut organisiert, haben eine gute Ordnung auf dem Platz, sind eine gute Umschaltmannschaft und auch sehr flexibel im Spielsystem. Auf Malta haben sie in einer Dreierkette gespielt, sie sind aber auch in der Lage, ein 4-4-2 oder 4-3-3 zu spielen. Aber ich glaube, dass wir gute Lösungen haben werden. Wenn wir so auftreten wie gegen Slowenien, sind wir auch hier in der Lage zu gewinnen."
Von Koller intakte Mannschaft übernommen
Generell fällt auf, dass Foda relativ schnell einen guten Draht zu seinen Schützlingen gefunden hat. Der Grundstein dafür sei bereits vergangenen November im Trainingslager in Marbella gelegt worden.
Außerdem würde er von der Arbeit von Vorgänger Marcel Koller profitieren: "Die Mannschaft war intakt, es gab ja überhaupt keine Probleme. Ich habe zudem selbst lange Fußball gespielt und weiß daher, wie Fußballer funktionieren, wie sie ticken. Ich denke, ich habe ein gutes Gefühl, wann man etwas Druck ausüben muss."
Zudem würden Trainer und Spieler im selben Boot sitzen, da man gemeinsame Ziele - beginnend mit der Nations League - habe: "Danach muss das Ziel ja sein, uns für die EM und WM zu qualifizieren. Ob wir das erreichen, ist etwas anderes. Aber das sind alles gute Jungs mit einem guten Charakter."