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Viele Änderungen: Foda steht zu seinem Wort

Sieg hin oder her: ÖFB-Team wird in Luxemburg anderes Gesicht haben.

Viele Änderungen: Foda steht zu seinem Wort Foto: © GEPA

Franco Foda steht zu seinem Wort.

Deshalb hat die gute Leistung beim 3:0-Sieg Österreichs gegen Slowenien auch relativ wenig Einfluss auf die Aufstellung für das Gastspiel in Luxemburg.

"Ich werde einige Änderungen vornehmen. Denn das eine ist, was man sagt, aber das andere ist, man muss es auch umsetzen, und ich bin nicht der Typ, der sich von irgendetwas beeinflussen lässt", will der ÖFB-Teamchef seine Ankündigung, bei diesem Lerhgang möglichst viele Kadermitglieder zum Einsatz kommen zu lassen, wahrmachen.

Das Nationalteam wird sich am Dienstag also mit einem völlig neuen Gesicht präsentieren - personell sowieso, vermutlich auch taktisch.

Zwei Varianten werden einstudiert

Foda kann dem Gedankengang, das 3-4-3-System, das in Klagenfurt gut funktioniert hat, deshalb nicht zwingend ändern zu müssen, einiges abgewinnen.

"Das wäre eigentlich die richtige Idee", erklärt der 51-Jährige, nennt aber die Spielweise des Gegners als Einwand: "Aber Luxemburg spielt anders. Im letzten Testspiel gegen Malta haben sie in einem 3-3-3-1 gespielt, also könnte sich die Viererkette wieder anbieten. In den Spielen davor haben sie immer 4-4-2 gespielt. Wir werden beide Varianten einstudieren, beide Spielsysteme noch mal trainieren. Die Viererkette ist die Mannschaft ohnehin gewohnt."

Dies könnte auch bedeuten, dass Foda seine Elf erneut mit zwei Matchplänen ins Spiel schickt und dann gegnerabhängig agiert. Gegen Slowenien hieß die Schlüsselfigur diesbezüglich bekanntlich Stefan Ilsanker, der als rechtes Glied der Dreierkette nominiert wurde, aber jederzeit ins Mittelfeld rücken hätte können:

"Das war die Idee, weil wir nicht genau wussten, was der neue slowenische Trainer vor hat, ob er vielleicht doch mit einem richtigen Zehner spielt. Ich habe aber von Anfang an gesehen, dass Kampl auf der Acht spielt und Ilicic und Beric vorne als Spitzen, insofern hat unser Plan gepasst. Wenn Kampl auf der Zehn hinter einer Sptze und Ilicic am Flügel gespielt hätten, hätten wir umgestellt und mit Viererkette gespielt. Stefan Ilanker wäre dann auf die Sechser-Position gegangen", erläutert der Deutsche seinen Plan.

Diverse Optionen für Nominierung in die Startelf

Auch im Großherzogtum ist ein Alternativplan vorgesehen: "Diesmal wäre die Option aber eher, dass wir im vorderen Bereich etwas verändern könnten. Im hinteren Bereich habe ich von der Nominierung der einzelnen Spieler schon meine klare Idee, wie wir spielen wollen."

"Wir wollen alle Spiele gewinnen, aber es ist immer wichtig, die Spieler in einem Wettbewerb zu sehen. Insofern ist es möglich, dass ich Im Tor eventuell eine Änderung vornehme."

Franco Foda

Wie viele Änderungen er genau plant, möchte Foda nicht verraten. Dass die bereits abgereisten David Alaba und Stefan Lainer ersetzt werden müssen, vermutlich durch Andreas Ulmer und Moritz Bauer, liegt auf der Hand. "Und dann gibt es sicher noch zwei, drei Positionen", so der ÖFB-Coach.

Als sehr wahrscheinlich gilt, dass Aleksandar Dragovic in die Startelf zurückkehren wird, seinen Einsatz hat Sportdirektor Peter Schöttel am Sonntag angekündigt. Spieler wie Florian Grillitsch, Florian Kainz oder Louis Schaub drängen sich für eine weitere Bewährungsprobe von Beginn an auf, für Michael Gregoritsch wäre es im Angriff die erste, sollte er Guido Burgstaller ersetzen.

Xaver Schlager feierte in Klagenfurt in der Nachspielzeit sein A-Team-Debüt, auf das die beiden Sturm-Kicker Peter Zulj und Stefan Hierländer noch warten. Optionen unter den Feldspielern gibt es auch einige.

Debüt von Siebenhandl?

Im Tor wiederum spricht viel für eine Rochade, was im Fall der Fälle definitiv ein Länderspiel-Debüt bedeuten würde. Denn weder Zweier-Goalie Jörg Siebenhandl noch Markus Kuster kamen bisher im Nationalteam zum Einsatz. Vor dem Slowenien-Match hatte der Teamchef angekündigt, dass Heinz Lindner nicht beide Partien des Lehrgangs im Alleingang bestreiten werde.

Foda hat sich bezüglich Torhüter-Konstellation bereits entschieden, möchte dies jedoch zuerst mit seinen Keepern besprechen: "Wir wollen alle Spiele gewinnen, aber es ist immer wichtig, die Spieler in einem Wettbewerb zu sehen. Insofern ist es möglich, dass ich auf dieser Position eventuell eine Änderung vornehme."

Experimentieren auf der einen Seite, Ergebnisse liefern auf der anderen - für Foda schließt das eine das andere nicht aus. "Jetzt haben wir die Möglichkeit, noch etwas zu testen, aber das darf keine Ausrede sein. Wir wollen trotzdem gewinnen."

Dabei verhehlt er auch nicht, dass die Gelegenheit, sich zu präsentieren, für manchen Akteur eine Art Qualifikation für das attraktive Sommer-Camp mit den Matches gegen Russland, Deutschland und Brasilien ist: "Jeder kann sich für den nächsten Lehrgang zeigen. Ich denke auch, dass alle hungrig sind, jeder will sich beweisen. Das gibt die nötige Konzentration und Stabilität, um erfolgreich zu sein."

Alaba- und Lainer-Abreise war alleine Fodas Idee

Lainer (Wie er Arnautovic erstaunte) hat diese Gelegenheit bereits genutzt und Plus-Punkte gesammelt. Genau wie Alaba wird dem Salzburg-Kicker nun eine Pause gegönnt.

Foda legt Wert auf die Feststellung, dass dies seine Idee gewesen sei und kein Klub mit diesem Anliegen auf ihn zugekommen sei: "Ich habe für mich eigentlich schon vor drei Wochen beschlossen, dass ich das so tun werde und es den Spielern auch kurz vorher mitgeteilt, ebenso den Sportdirektoren Hasan Salihamidzic und Christoph Freund, mit denen auch Peter Schöttel schon gesprochen hatte."

Die Begründung des 51-Jährigen: "Wir beobachten die Spieler ja. Wir haben eine Spieler-Datei, in der alle Spieler erfasst sind. Wir sind jeden Tag up to date und wissen, wie viele Minuten jeder gespielt hat. Es gibt Spieler, die haben ein enormes Programm. Und man darf ja nicht vergessen, was jetzt im April mit den Spielen in der Champions- und Europa League kommt. Ich glaube, dass es auch als Teamchef wichtig ist, Rücksicht zu nehmen - zumindest wenn es die Möglichkeit dazu gibt. Die gibt es, denn der zweite Grund ist, dass ich natürlich schon gewusst habe, wie wir gegen Luxemburg spielen wollen. Wir haben auf diesen Positionen genug Möglichkeiten, und die kommen auch zum Einsatz."

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