Ein Akt der Selbstlosigkeit, für Gregoritsch aber "selbstverständlich". "Ich habe in dem Moment gar nicht überlegt. Es ist mein Naturell, dass ich da Ja sage", sagt Gregoritsch.
Baumgartner sieht das anders: "Ich bin ihm extrem dankbar. Es ist nicht selbstverständlich für einen Stürmer, der die Chance auf das vierte Tor hat."
Eigentlich wäre hinter Gregoritsch noch Maximilian Wöber als Elferschütze geplant gewesen, doch Baumgartner habe sich "vorgeschlichen", wie er grinsend zugibt.
Die Geschichte aus der U21
Der Niederösterreicher und Elfmeter, das ist eine eigene Geschichte. Bei der U21-EM in Italien 2019 trat "Baumi" als jüngster Kaderspieler im zweiten Gruppenspiel gegen Dänemark zum Elfer an und vergab. Statt 2:1 in Führung zu gehen, ging die Partie 1:3 verloren. Keine drei Monate später verschoss er in der U21 gegen Andorra erneut einen Elfer.
Seit damals ist Baumgartner nicht mehr angetreten. Er sagt: "Es war für mich ein Thema, wo ich gesagt habe, dass ich nicht zwingend in meiner Karriere noch einen schießen muss. Aber heute hat sich die Situation ergeben."
"Ich mache bis heute Witze darüber, dass er mir Olympia gekostet hat"
Der Grund: "Im Hinblick auf ein mögliches Elferschießen bei der EURO war das wichtig für mich. Hätte ich den nicht getroffen, hätte ich in näherer Zukunft eher keinen mehr geschossen. Es war schon Druck für mich, ich bin froh, dem standgehalten zu haben."
Gregoritsch kennt den Hintergrund freilich: "Ich war damals bei der U21-EM ja live dabei, habe der Mannschaft als Fan zugeschaut. Ich mache bis heute Witze darüber, dass er mir Olympia gekostet hat. Vielleicht ist es auf Sicht bei der Europameisterschaft besser, dass wir bei einem Elfmeterschießen einen weiteren Schützen haben, der den letzten Elfer verwandelt hat."
Dieses letztlich kleine Detail eines 6:1-Sieges ist ein weiterer Beleg dafür, wie gut das Mannschaftsgefüge im ÖFB-Team funktioniert. Und der Triplepack ist ein Beleg dafür, wie wichtig Gregoritsch inzwischen für dieses Team ist.