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Entschuldigung von Aleksandar Dragovic an die Fans

Der Leverkusen-Legionär ist nach der Blamage in Lettland stinksauer.

Entschuldigung von Aleksandar Dragovic an die Fans Foto: © GEPA

Neben Julian Baumgartlinger war sein Leverkusen-Vereins-Kollege Aleksandar Dragovic das einzige Mitglied der ÖFB-Stammelf, das bei der 0:1-Blamage Österreichs in Lettland auf dem Platz gestanden ist.

Dass der Innenverteidiger nicht amused war, fällt unter die Kategorie Untertreibung.

"Ich bin einfach sauer, wie wir aufgetreten sind - ich und die ganze Mannschaft. Das ist viel zu wenig! Entschuldigung an alle Fans, die mitgereist sind oder im Fernsehen geguckt haben: Tut mir Leid, sorry! Jetzt ist es zu spät, es ist schon passiert, aber wir müssen es in den nächsten Spielen besser machen."

Was alles falsch gelaufen sei?

"Viel! Ich wüsste auf die Schnelle nicht, was wir positiv gemacht haben", schimpft Dragovic, "das darf nicht passieren! Bei aller Liebe und bei allem Respekt vor Lettland, aber sie hatten vor dem Spiel null Punkte. Wir müssen das Spiel einfach gewinnen. Wir haben jedoch von der ersten Minute an nichts auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben, wir haben alles vermissen lassen. Am Ende sieht man, was dann raus kommt. Es war ein verdienter Sieg der Letten."

Die Tugenden vermissen lassen

Das ÖFB-Team habe den Ball viel zu schnell verloren, hätte keine Ballzirkulation gehabt, bis auf eine Chance von Michael Gregoritsch hätte man sich keine hundertprozentigen Möglichkeiten herausgespielt.

"Jeder hat die Tugenden vermissen lassen, ist nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen. Ich habe selten auf so einem schlechten Platz gespielt, aber das darf keine Ausrede sein - die Letten haben auf diesem Boden einfach gespielt, wir wollten Fußball spielen und sind in Schönheit gestorben. Sie haben die Bälle nach vorne geschossen und sich reingehaut, haben die zweiten Bälle gewonnen und auch das Spiel verdient gewonnen. Kämpfen, kratzen, beißen kann man immer. Das sind sie Tugenden, die man immer auf den Platz bringen muss. Das haben wir ganz klar vermissen lassen", konkretisiert der 28-Jährige, der nach dem Seitenwechsel Baumgartlinger als Kapitän ablöste.

Auch Messi und Ronaldo haben schlechte Tage

"Jeder hat die Chance verdient. Wir hatten genug Qualität in der Mannschaft, dass wir gegen Lettland gewinnen, wir sind alle zurecht Nationalspieler. Aber jeder hat gesehen, dass keiner diese Qualität auf den Platz gebracht hat. Mit 80 oder 90 Prozent verliert man auch gegen Lettland."

Ob die Startelf letztlich zu viel durchgemischt wurde, sei schwer zu sagen: "Jeder hat die Chance verdient. Wir hatten genug Qualität in der Mannschaft, dass wir gegen Lettland gewinnen, wir sind alle zurecht Nationalspieler. Aber jeder hat gesehen, dass keiner diese Qualität auf den Platz gebracht hat. Mit 80 oder 90 Prozent verliert man auch gegen Lettland."

Bei aller harten Selbstkritik plädiert Dragovic jedoch auch dafür, jetzt nicht wieder alles schlecht zu reden:

"Dass es uns nicht in die Karten spielt, ist ganz klar. Dennoch: Wir haben in der Quali eine gute Aufholjagd gemacht. Natürlich, dass es heute sehr schlecht war, wissen wir auch - das brauchen wir nicht schön reden. Wir können mitnehmen, dass es nur mit 100 Prozent geht. Jeder kann einmal einen schlechten Tag haben. Cristiano Ronaldo und Lionel Messi spielen auch nicht jedes Spiel gut, von dem her muss man den Ball flach halten. Wir wissen, dass heute keiner seine Leistung gebracht hat, aber bis zur EM sind noch ein paar Monate, und da muss sich auch jeder steigern."

Die Einordnung der Blamage

Viel wird nun auch auf die Einordnung dieser Partie ankommen. Um im Hinblick auf die EURO zu viel zu hinterfragen, waren die Begleitumstände dieser Partie wohl zu speziell. Aber als Warnung darf man diese Pleite sehr wohl interpretieren.

Ob er befürchte, dass die Gesamtsituation nun negativer dargestellt wird, als sie ist?

Dragovic spielt den Ball an die Medien weiter: "Das müsst ihr entscheiden! Auch wenn wir gewinnen, wird teilweise negativ geschrieben. Heute kann man ganz klar sauer sein, morgen wird man anders gucken. Aber ich kann mich nur wiederholen: Das war viel zu wenig!"

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