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Wöber-Beschimpfungen: Strebinger verteidigt Fans

Torhüter Strebinger erklärt seine Sicht der Dinge zu Wöbers Wechsel zu Salzburg:

Wöber-Beschimpfungen: Strebinger verteidigt Fans

Maximilian Wöber war der große Abwesende beim Cup-Kracher zwischen Ex-Klub SK Rapid und dem nunmehrigen Arbeitgeber RB Salzburg.

Obwohl der 21-jährige Wiener nicht einmal im Kader stand, wurden er und seine Familie von den SCR-Fans mit Transparenten und Sprechchören aufs Übelste beschimpft.

Dies war leider im Vorfeld zu erwarten, gutheißen kann diese bösartige Beschimpfung eines ehemaligen verdienstvollen Rapidlers aber keiner.

Trotzdem überrascht Torhüter Richard Strebinger damit, den harten Kern der Supporter trotz dieser Aktion in Schutz zu nehmen, auch wenn er es selbst nicht wirklich mitbekommen hat.

In der Mixed Zone nach dem Schlusspfiff erklärte er mit großer Emotion seine Sicht der Dinge. "Das Fan-Leben ist anders als unser Leben. Für die ist Rapid wirklich das Leben. Für die ist Rapid neben der Arbeit und der Familie alles. Das ist wichtiger als ihr Beruf, das ist von vielen die Berufung, Rapid-Fan zu sein. Deswegen muss man verstehen, dass sie sehr emotional reagieren. Natürlich versteht das nicht jeder, das ist ganz logisch. Das ist auch für einen Außenstehenden nicht zu verstehen. Für die ist es halt dann eigentlich Verrat!", geht Strebinger auf Wöbers Wechsel zur Konkurrenz aus der Mozartstadt ein.

Strebinger zu Wöber-Causa: "So wie wenn man mir das Kind wegnimmt"

Doch damit nicht genug. Strebinger weiters: "Die würden für kein Geld der Welt - denen könntest du einen 10-Millionen-Euro-Geldkoffer hinstellen - nur einmal für Salzburg jubeln. Deswegen ist das für Außenstehende oft nicht zu verstehen und zu akzeptieren. Aber so sind unsere Fans und das zeichnet sie aus. Das ist einfach so."

Derbe Schimpfwörter und Beschimpfungen der Mutter seien keineswegs zu verteidigen, trotzdem merkt der ÖFB-Keeper an: "Ich würde es nicht schreien, das muss ich ehrlich sein. Ich würde es auch meinen Kindern anders erklären. Aber das kann man nicht verstehen. Das ist für die wie der eigene Nachwuchs. Das ist ihr ein und alles. So wie wenn mir wer das Kind wegnehmen würde. Das ist eine andere Welt, das muss man akzeptieren."

Schwab: "Wöber geht es zu hundert Prozent nur ums Sportliche"

Auch Kapitän Stefan Schwab will von der Protestaktion gegen den "verlorenen Sohn" ab der 31. Minute nichts mitbekommen haben.

Trotzdem hat er gegenüber LAOLA1 eine klare Meinung zum Wechsel seines Freundes, der vor wenigen Wochen noch als Gast bei seiner Hochzeit in Italien eingeladen war.

"Ich kann dazu nur sagen, dass es seine Entscheidung ist. Ich weiß zu hundert Prozent, dass es da nur ums Sportliche geht. Natürlich hätten wir ihn sehr gerne in unseren Reihen, er hätte auch von Sevilla zu uns zurückkommen können. Aber das ist seine Entscheidung. Und dass er sich damit nicht beliebt macht in Wien, muss ihm auch klar sein. Von dem her muss jetzt jeder damit leben."

Für die Salzburger war es keine Überraschung, dass die Gegenseite so auf den Rekordtransfer von Wöber zum Meister reagiert. Kapitän Andreas Ulmer will gar nicht kommentieren, was auf dem Platz geschehen ist, streicht aber hervor, froh zu sein, dass der Defensivspieler in Salzburg anheuerte.

"Er ist ein Spieler von uns, er gibt alles im Training und in den Spielen. Er ist auch so ein klasse Kerl. Das ist halt dann schade, weil wenn man ihn kennt, dann weiß man, dass er ein guter Junge ist. Er hat schon einige Vereine gehabt, hat bei Rapid natürlich schon länger gespielt als bei den letzten Vereinen. Aber ich glaube, dass er immer seine Leistung gebracht hat."

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