news

Albian Ajeti: Der "neue" Mario Haas

Der Stürmer übernimmt den Staffelstab von Legende Mario Haas und bejubelt sein wichtigstes Sturm-Tor. Sportchef Schicker sieht in ihm "internationale Klasse".

Albian Ajeti: Der Foto: © GEPA

Natürlich wusste Albian Ajeti, wer Mario Haas ist.

Das ist auch für einen Schweizer, der noch keine zwei Monate beim SK Sturm Graz unter Vertrag steht, Basiswissen.

"Klar, das habe ich gesehen. Das ist der letzte Torschütze in einem Derby vor 15 Jahren. Eine super Legende!", strahlt Ajeti.

Genauer gesagt, war Haas der letzte Derby-Torschütze. Dieser Staffelstab liegt nun quasi in den Händen von Ajeti, der beim Comeback des Stadt-Duells mit dem GAK im ÖFB-Cup-Achtelfinale in Minute 65 für das Goldtor zum 1:0-Favoritensieg der "Blackies" verantwortlich zeichnet.

"Ich bin zwar nicht ganz in seine Fußstapfen getreten, aber dass ich auch ein bisschen Geschichte schreiben durfte, freut mich", so der 25-Jährige.

Für längere Zeit Ajetis wichtigstes Sturm-Tor

Bis zur Tor-Ausbeute von Haas im Sturm-Trikot (179 Pflichtspiel-Treffer) ist es natürlich noch ein weiter Weg, aber dieses Tor gegen den GAK ist ein Ausrufezeichen des Stürmers, das besonderen Wert hat.

Albian Ajeti wird auf den Schultern der Kollegen gefeiert
Foto: © GEPA

"Ich bin stolz, dass ich das Tor machen und den Fans etwas geben konnte, worauf sie sehr, sehr lange - 15 Jahre lang - gewartet haben", so Ajeti, für den es logischerweise sein bislang wichtigstes Tor für Sturm war:

"Auf jeden Fall. Und ich glaube, das wird es auch noch lange bleiben", weiß der Stürmer um den ideellen Wert eines Derby-Siegtors vor beeindruckender Kulisse:

"Die Atmosphäre war ein Wahnsinn. Unglaublich, was unsere Fans auf die Beine gestellt haben. Es war wirklich ein geiles Spiel bei geiler Stimmung. Wir haben gewonnen. Was will man mehr?"

Seit der Auslosung ein heißes Thema

Nach seinem Treffer bekam die Eckfahne die Emotionen des Augenblicks ab. Man habe generell die Emotionen der Fans, der Spieler und aller Sturm-Betreuer gesehen.

"Man sieht von Spiel zu Spiel, dass er fitter wird. Bei ihm geht es nur darum - ansonsten ist er in meinen Augen internationale Klasse, das sieht man"

Andreas Schicker

Über die Bedeutung dieses Kräftemessens mit dem Lokalrivalen hätte es ohnehin keinen Zweifel gegeben:

"Es war schon seit der Auslosung ein heißes Thema. Man hat es auch gespürt, wenn man in der Stadt unterwegs war oder in der Kabine unter den Spielern. Es ging um sehr, sehr viel, und ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben."

Geduldige Aufbauarbeit

Insgesamt war es Ajetis dritter Treffer für die Grazer. Er erzielte allesamt im Oktober - erstmals netzte er bei der Austria, zuletzt jubelte er beim 3:2 gegen den WAC.

Dies ist ein Trend, auf den man bei Sturm in aller Ruhe hingearbeitet hat. Denn als man den 25-Jährigen am letzten Transfertag von Celtic Glasgow ausgeliehen hat, wusste man genau, dass erst einmal einiges an körperlicher Aufbauarbeit notwendig sein wird.

Sowohl Spieler als auch Verein bewiesen die nötige Geduld.

Schicker: "Er ist internationale Klasse"

"'Albi' ist inzwischen schon seit Wochen gut drinnen. Man sieht von Spiel zu Spiel, dass er fitter wird. Bei ihm geht es nur darum - ansonsten ist er in meinen Augen internationale Klasse, das sieht man", betont Geschäftsführer Sport Andreas Schicker nach dem Derby.

Der kontinuierliche Aufbau sei wichtig gewesen: "Wir wollten ihn nicht zu früh reinbringen, denn meistens passieren dann Verletzungen. Ich finde überhaupt, dass wir von der Trainingssteuerung großartig unterwegs sind, denn Stand heute haben wir alle Kaderspieler zur Verfügung."

Dass Ajeti bereits bei 100 Prozent sei, kann man jedoch noch nicht behaupten. "Er kann unser intensives Spiel inzwischen über 70 bis 75 Minuten gehen. Das ist eine gute Basis. Für die letzten 15 Minuten werden wir dann die Pause im November und Jänner brauchen", so Schicker.

Dankbar für das Vertrauen

Ajeti: Stolz auf sein bisher wichtigstes Sturm-Tor
Foto: © GEPA

Was dies für seine Torausbeute bedeuten wird, wenn Ajeti in körperlicher Bestform ist, wird sich also im Frühjahr weisen.

Der Angreifer selbst findet: "Ich bin da, ich spiele, ich renne, aber mein Top-Top-Level ist natürlich noch nicht erreicht. Man darf nicht vergessen, ich habe wirklich lange nicht gespielt."

Umso dankbarer zeigt sich der Schweizer für die Geduld, die man ihm nicht nur versprochen hat, sondern die man bei Sturm auch bewiesen hat:

"Darum bin ich gekommen. Ich habe das Vertrauen des Trainer-Teams, vom Sportdirektor und vom Präsidenten gespürt. Das war für mich entscheidend. Ich probiere jetzt natürlich am Platz, alles zu geben und mich natürlich für dieses Vertrauen zu bedanken."

Ab in die Eistonne

Weitere Ajeti-Tore würde man bei Sturm natürlich mit Handkuss nehmen, denn langweilig wird es auch in den kommenden Wochen nicht.

"Es geht Schlag auf Schlag, Highlight auf Highlight. Wir freuen uns auf alle Spiele, aber jetzt heißt es einmal, sich für Samstag zu erholen", schielt Ajeti bereits auf das Gipfeltreffen gegen Serienmeister FC Red Bull Salzburg am Samstag.

Die dafür nötige Sofortmaßnahme? "Für mich ist es jetzt einmal wichtig, mich in die Eistonne zu legen."

Wie lange der letzte Derby-Torschütze?

Wie lange Ajeti wohl der letzte Torschütze eines Grazer Derbys bleiben wird?

So wie Mario Haas zuletzt ein sehr gefragter Interview-Partner war, könnte dies auch sein "Nachfolger" vor dem nächsten Aufeinandertreffen sein, wann auch immer das sein wird.

"Ihr könnt mich dann sehr, sehr gerne anrufen", verspricht auch Ajeti, dass er dann in Erinnerungen schwelgen wird.

An den Tag, als er Grazer Derby-Geschichte geschrieben hat.

LAOLA1 Sporthilfe Charity Auktion: Von David Alaba signiertes Real-Auswärtstrikot ersteigern!>>>

Kommentare