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Cup-Neuling träumt vom Aufstieg ins Viertelfinale

Die USV St. Anna am Aigen schwebt auf Wolke sieben:

Cup-Neuling träumt vom Aufstieg ins Viertelfinale

Wirft man einen Blick auf die Paarungen des Cup-Achtelfinales, sticht ein Neuling mit einem langen Vereinsnamen sofort ins Auge: Union Sportverein Raiffeisenbank Weindorf St. Anna am Aigen, oder kurz gesagt der USV St. Anna/Aigen.

Der steirische Landesliga-Meister schwebt nach dem Aufstieg in die Regionalliga Mitte auf Wolke sieben. Mit Tomislav Kocijan steht seit Juli 2016 ein Sturm-Graz-Urgestein an der Seitenlinie, der aus einem knapp 2.400 Einwohner Dorf eine schlagkräftige Truppe formte.

Im Duell mit dem Zweitligisten SKU Amstetten am Dienstag (19 Uhr im LIVE-Ticker) forcieren die Südoststeirer bei ihrem ÖFB-Cup-Debüt den direkten Einzug ins Viertelfinale an.

30 Jahre steirisches Unterhaus

Gegründet wurde der Klub aus der steirischen Gemeinde St. Anna am Aigen im März 1974. Ohne nennenwerte Erfolge vereilte der Verein für drei Jahrzehnte im Unterhaus. 2007/08 gelang der erstmalige Aufstieg in die fünftklassige Oberliga, sechs Jahre später ging es eine Etage höher in der Landesliga weiter. Nach der raschen Etablierung im Mittelfeld, folgte eine stetige Tuchfühlung mit den vorderen Rängen.

Den endgültigen Durchbruch schafften der USV aber erst mit der Bestellung von Tomislav Kocijan als Trainer.

Alle guten Dinge sind drei

USV-Schlussmann Waltl hielt seinen Kasten im Cup stets sauber
Foto: © GEPA

Zwei mickrige Pünktchen fehlten der USV St. Anna/Aigen in der Saison 2015/16 zum Meistertitel in der Landesliga Steiermark und dem damit verbundenen Aufstieg in die dritte Leistungsstufe. In den folgenden zwei Spielzeiten saß Kocijan auf dem USV-Trainerstuhl, wodurch sich die Steirer mit Rang drei und dem Vizemeistertitel langsam der Spitze näherten.

Die dritte Saison in der Ära Kocijan wurde schlussendlich mit dem Titelgewinn gekrönt, zwölf Punkten vor Verfolger Gnas.

Eine Eingewöhnungzeit in die Regionalliga Mitte brauchte die Kocijan-Elf nicht, da der Startschuss mit 23 Zählern und Tabellenrang zwei vielversprechend über die Bühne ging. Das Debüt im ÖFB-Cup hätte ebenfalls kaum besser laufen können, schließlich meisterte St. Anna/Aigen beide Runden ohne Gegentreffer.

Während der erste Streich über Liga-Konkurrenten SC Karlsdorf (1:0) gelang, flog mit dem FC Dornbirn (2:0) sogar ein Zweitligist gegen das Überraschungsteam aus dem Pokalbewerb. Die nächste Sensation soll mit einem Sieg über Amstetten folgen.

Ein Trainer mit CL-Erfahrung

14.02.2001: Kocijan jubelt über sein letztes CL-Tor für Sturm Graz gegen Panathinaikos
Foto: © GEPA

Tomislav Kocijan weiß, wie man Titel gewinnt. Zu seiner aktiven Zeit schnürte er seine Schuhe u.a. für Austria Salzburg und Sturm Graz, wo er jeweils über zwei österreichische Meistertitel sowie einen Cup-Titel mit Sturm jubeln durfte. Selbst in der Champions League lief der heute 51-Jährige inklusive der Quali-Partien stolze 32 Mal auf das Feld.

Im grünen Herz von Österreich fühlte sich der gebürtige Kroate nach seinem Sturm-Abschied wohl und ließ seine Karriere bei steirischen Klubs in unteren Ligen ausklingen. Dem Trainer-Ruf folgte der vierfache österreichische Nationalspieler (1 Tor) bei Flavia Solva, um nach Stationen in seinem Geburtsort Varazdin (Kroatien), Allerheiligen und Güssing bei St. Anna im Aigen zu landen.

In der Südoststeiermark holte Kocijan als USV-Coach in 104 Partien stolze 2,13 Punkte pro Spiel. Amstetten ist also gewarnt, der USV wird alles andere als ein Selbstläufer.

Amstetten will wieder ins Viertelfinale

Im Vergleich zum Regionalligisten erreichte Amstetten erst im siebten Anlauf in der Saison 2013/14 das Achtelfinale des ÖFB-Cups. Dort schafften die Mostviertler nach einem senastionellen 2:0-Sieg gegen Mattersburg den Aufstieg ins Viertelfinale. Der Traum vom Halbfinale endete allerdings gegen den SV Horn (0:2).

Erfolgserlebnisse im Pokal bleiben bis auf die Saison 2016/17, als Amstetten haarscharf am LASK (3:4 nach Verlängerung) scheiterte, aus. Im Vorjahr setzte es gegen Deutschlandsberg, Liga-Gegner von St. Anna/Aigen, eine 2:4-Schlappe in der ersten Runde.

Unabhängig vom Ausgang der Partie wird ein Klub im Viertelfinale stehen, der diesen Erfolg als einen der größten seiner Vereinsgeschichte bejubeln darf. 

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