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Genugtuung bei DFB-Spielern nach Remis

Deutschland ist nach dem Remis gegen Frankreich erleichtert:

Der Neustart des entthronten Weltmeisters Deutschland ist nach eigenem Bekunden geglückt.

Das torlose Remis gegen den amtierenden Titelträger Frankreich zum Auftakt der Nations League am Donnerstag in München ließ Teamchef Joachim Löw durchatmen. "Ich bin heute zufrieden mit der Leistung der Mannschaft", sagte der 58-Jährige. "Mit dem Ergebnis und dem Spiel kann ich sehr gut leben."

Während der DFB-Chefcoach das erste Spiel nach dem WM-Debakel eher sachlich analysierte, klang bei manchem seiner Schützlinge auch ein wenig Genugtuung durch.


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"Schwächer geredet als wir sind"

Nach Wochen der harschen Kritik wurde die öffentliche, aber auch die eigene Erwartung erfüllt.

"Wir wurden alle etwas schwächer geredet als wir sind in den letzten Monaten. Wir sind alle sehr heiß darauf, einigen Leuten zu zeigen, wie falsch sie damit liegen", sagte Mats Hummels. Der Stabilisator in der Innenverteidigung war ein Garant für den disziplinierten Auftritt im veränderten taktischen Grundkonzept gegen die Equipe Tricolore.

"Es wurde im Vorfeld viel diskutiert, wie stark der Umbruch sein muss. Jogi Löw hat natürlich die Spieler, die schon länger dabei sind, bewusst in die Verantwortung genommen. Der Verantwortung muss man sich stellen. Natürlich ist die Motivation hoch gewesen, nicht nur sich selbst, sondern auch den Mitspielern zu zeigen, dass man um jeden Quadratmeter kämpfen muss", sagte Thomas Müller, der als Offensivmann viel nach hinten mitarbeitete.

Löw verteidigte sein Festhalten an den arrivierten Spielern für den notwendigen Neustart nach dem historischen K.o. in der WM-Vorrunde. "Ich habe schon gesagt, dass der Einbau von jungen Spielern auch ein Prozess ist. Das wollte ich nicht von heute auf morgen. Man hat gesehen, dass Verteidiger wie Mats Hummels, Jerome Boateng oder auch ein Toni Kroos extrem wichtig sind. Es ist wichtig, solche Spieler in der Mannschaft zu haben, die mit ihrer Klasse dagegen halten können."

Frankreich zufrieden

Zufrieden zeigte sich auch Frankreichs Erfolgstrainer Didier Deschamps. "Ein Unentschieden in Deutschland ist ein gutes Ergebnis für uns, auch wenn das Ziel natürlich ein Sieg war. Wir dürfen nicht gierig sein, die Deutschen haben in diesem Sommer ein Trauma erlitten und die Räume sehr eng gemacht." Der 49-Jährige sah eine abwechslungsreiche Partie. "Es hat Phasen gegeben in denen wir besser waren, manchmal waren sie es."

Ein Sonderlob seiner Mitspieler gab es für Debütant Alphonse Areola, der den verletzten Stammtormann Hugo Lloris ersetzt hatte. "Wir haben alle gewusst, dass er ein großartiger Keeper ist. Heute hat er es auf diesem Niveau beweisen können", sagte etwa Abwehrspieler Lucas Hernandez.

Die Franzosen gaben zu, körperlich und mental noch nicht ganz auf der Höhe gewesen zu sein. "Jeder hat gesehen, dass wir uns heute schwergetan haben", erklärte Superstar Paul Pogba, der auch Kritik am engen Terminplan durchklingen ließ. "Wir sind Weltmeister geworden. Dann musst du sofort zurück zu deinem Club, wo eine neue Herausforderung auf dich wartet. Das ist hart. Die Beine sind noch schwer, niemand wollte sich verletzen, das gilt auch für die Deutschen. Ich denke, das hat man gesehen."

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