Der Fußball schreibt manchmal denkwürdige Geschichten. Wie um João Pedro.
Da startet ein junger Brasilianer erstmals für den FC Chelsea - und dann ist das ausgerechnet gegen seinen Jugendklub aus der Heimat, wo Duelle zwischen europäischen und südamerikanischen Klubs doch so selten sind.
Die FIFA Klub-WM macht es möglich.
Aber damit wäre es natürlich nicht genug gewesen, macht sich der 21-Jährige auch noch gleich mit dem Doppelpack zum 2:0 über Fluminense und dem damit verbundenen Finaleinzug zum Matchwinner (Spielbericht>>>).
Kein Jubel und eine kleine Entschuldigung
Standesgemäß: Jubel gibt es keinen. Stattdessen gemischte Gefühle bei diesem ersten großen Highlight der eigenen Karriere.
"Ich bin glücklich über meine ersten Tore, aber ich weiß, wie wichtig das Turnier für sie (Fluminense, Anm.) war. Ich kann mich nur entschuldigen, aber ich muss professionell sein. Chelsea bezahlt mich dafür, diese Tore zu schießen", so João Pedro.
Gerade einmal sechs Tage ist es her, dass Chelsea 63,7 Millionen Euro an Brighton überwies, um sich die Dienste des Brasilianers zu sichern.
Eineinhalb Wochen später wird er schon sein erstes Endspiel um seinen ersten Titel überhaupt bestreiten, wenn es gegen Paris Saint-Germain oder Real Madrid um den Finalsieg geht. Und das quasi vom Urlaubsstrand weg.
Das Team habe ihn sehr willkommen geheißen - und in der Umkleide tanzen lassen. "Keine Ahnung, ob sie das wieder machen, weil ich 'Man of the Match bin'", rätselte der Doppelpacker nach seiner Auswechslung noch.
Fluminenses Grenzen erreicht
Wo eine positive Story geschrieben wurde, endete auch eine andere.
Mit Fluminense verpasste der letzte nicht-europäische Klub im Bewerb den Sprung ins Endspiel. Wohl aber war es ein bemerkenswerter Auftritt in den letzten Wochen - in denen mit den Siegen über Inter und Al-Hilal bewiesen wurde, wozu auch der brasilianische Vereinsfußball imstande ist.
"Wir haben getan, was wir konnten, aber das zweite Tor war zuviel. Wir sind glücklich, wie weit wir in diesem Turnier gekommen sind", konnte Trainer Renato Portaluppi trotz allem ein versöhnliches Fazit über die Auftritte seiner Truppe ziehen.
Abwarten, welche Eindrücke vor allem der aktuell wohl am meisten beachtete Abgänger Fluminenses bei Chelsea noch abliefern kann.