Als Top-Favorit auf die Auszeichnung galt indes lange Angreifer Vinicius Jr. von Real Madrid. Dass er den Goldenen Ball nicht verliehen bekam, sorgte bei den gekränkten "Königlichen" schon im Vorfeld für einen Boykott der Gala.
Die 50-köpfige Delegation aus Madrid sah kurzfristig von ihrer Reise ab - deshalb konnte auch kein Klub-Vertreter den Titel als bestes Männer-Team entgegennehmen.
"Es ist klar, dass beim Ballon d'Or Real Madrid nicht respektiert wird. Und Real Madrid wird nirgendwo hingehen, wo es nicht respektiert wird", hieß es in einem Statement des Klubs, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, zur Nicht-Auszeichnung von Vini Jr., der auf Platz zwei landete.
Dessen Real-Teamkollegen Jude Bellingham und Dani Carvajal bekleideten die Plätze drei und vier.
Unter die Top Ten der Männer schafften es in absteigender Reihenfolge auch Erling Haaland, Kylian Mbappé, Lautaro Martínez, Lamine Yamal, Toni Kroos und Harry Kane.
Kane und Mbappé teilen sich Auszeichnung
Mit Harry Kane und Kylian Mbappé wurde die Auszeichnung, die Gerd-Müller-Trophy, für den besten Torjäger gleich an zwei Spieler verliehen, beide erzielten im für die Wahl relevanten Zeitraum 52 Tore.
Als bester Youngster wurde Barca-Kicker Lamine Yamal (17) mit der Kopa Trophy ausgezeichnet, der heuer nicht nur jüngster EM-Debütant - sondern auch jüngster EM-Gewinner aller Zeiten wurde.
Argentiniens Nationaltorhüter Emiliano Martínez (Aston Villa) verteidigt seinen Titel als bester Torhüter und erhielt neuerlich die Yashin Trophy.
Die Johan-Cruyff-Trophäe für den besten Trainer wird an Carlo Ancelotti (Real Madrid) verliehen.
Titelverteidigerin bei den Frauen
Der Ballon d'Or féminin geht wie schon im Vorjahr an Aitana Bonmatí vom FC Barcelona.
Die Mittelfeldspielerin wurde 2024 bereits zur Laureus Weltsportlerin des Jahres gekürt, sie gewann 2024 mit dem FC Barcelona das Triple und 2023 die WM, wo sie als beste Spielerin des Turniers ausgezeichnet wurde. Caroline Graham Hansen und Salma Paralluelo komplettieren ein reines Barca-Podest bei den Frauen.
Bestes Frauen-Team wird so auch wenig überraschend der FC Barcelona, der die Women's Champions League für sich entscheiden konnte. Beste Trainerin ist Emma Hayes, die die Frauen des FC Chelsea sowie der USA trainiert.
Die Auszeichnung für die Persönlichkeit des Jahres geht an Jennifer Hermoso, die unfreiwillig in die Schlagzeilen geriet, als Spaniens Ex-Verbandspräsident Luis Rubiales sie 2023 nach Erringen des WM-Titels auf den Mund küsste. Hermoso erhielt die Auszeichnung für ihren Einsatz gegen sexuelle Belästigung sowie Gleichbehandlung von Frauen im Fußball.
Das sind alle Gewinner des Ballon d'Or 2024:
- Ballon d'Or: Rodri (28/Manchester City/Spanien)
- Ballon d'Or féminin: Aitana Bonmatí (26/FC Barcelona/Spanien)
- Trophée Müller (Bester Torjäger): Harry Kane (31/FC Bayern München/England) & Kylian Mbappé (25/Real Madrid/Frankreich)
- Trophée Kopa (Bester Jugendspieler unter 21 Jahren): Lamine Yamal (17/FC Barcelona/Spanien)
- Trophée Yachine (Bester Torhüter): Emiliano Martínez (32/Aston Villa/Argentinien)
- Men’s Club of the year: Real Madrid
- Women’s Club of the year: FC Barcelona
- Trophée Johan Cruyff (Trainer des Jahres im Männerfußball): Carlo Ancelotti (65/Real Madrid)
- Trophée Johan Cruyff (Trainerin des Jahres im Frauenfußball): Emma Hayes (48/FC Chelsea & USA)
- Trophée Socrates (Persönlichkeit des Jahres): Jennifer Hermoso (34/FC Barcelona/Spanien)
So funktioniert die Wahl
Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden von einer internationalen Jury aus 100 Journalisten aus den Top-100-Ländern im FIFA-Ranking gewählt.
Im Vordergrund stehen die individuellen Leistungen der Spielerinnen und Spieler, hinzu kommen gewonnene Titel sowie Fair Play.
Die Jurymitglieder wählen bei der Wahl zur Weltfußballerin bzw. zum Weltfußballer aus einer 30 Stars umfassenden Liste ihre Top Ten in absteigender Reihenfolge und vergeben Punkte (15, 12, 10, 8, 7, 5, 4, 3, 2, 1). Wer die meisten Punkte erhält, gewinnt.