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Große Unsicherheit beim FC Chelsea

Nach dem Abramovich-Schritt zurück ist die nahe Zukunft unklar.

Große Unsicherheit beim FC Chelsea Foto: © getty

Beim Champions-League-Sieger und Klub-Weltmeister FC Chelsea herrscht nach dem teilweisen Rückzug von Besitzer Roman Abramovich Unklarheit über die Zukunft.

Der russische Oligarch, dem eine Nähe zum russischen Präsidenten Vladimir Putin nachgesagt wird, gab am Samstag die Verwaltung an die Treuhänder der wohltätigen Stiftung von Chelsea ab. Der Schritt gilt als Reaktion auf Forderungen in Großbritannien, Sanktionen gegen Abramovich zu verhängen.

"Ich glaube, dass die Treuhänder derzeit in der besten Position sind, sich um die Interessen des Vereins, der Spieler, der Mitarbeiter und der Fans zu kümmern", teilt Abramovich auf der Chelsea-Website mit, ohne den Krieg in der Ukraine zu erwähnen. Damit gibt der russische Milliardär die Kontrolle über zentrale Entscheidungen wie Transferbudgets, Spielertransfers und Trainerverpflichtungen ab. Er bleibt aber der Besitzer des Klubs, der Berichten zufolge nicht zum Verkauf steht.

Sollte die britische Regierung allerdings als Teil der Sanktionen gegen Russland sein Vermögen beschlagnahmen, könnte das auch den FC Chelsea beinhalten - mit nicht absehbaren Folgen. Die Fanorganisation The "Chelsea Supporters' Trust" forderte deshalb noch am Samstag eine Klarstellung, was Abramovichs Mitteilung für den Betrieb des Klubs bedeute.

"Äußerlich ändert sich nichts", schreibt der "Telegraph" dazu. Aber Darlehen von 1,5 Milliarden Pfund (ca. 1,8 Milliarden Euro) von Abramovichs Holdinggesellschaft, die dem Verein maßgeblich zum Erfolg verholfen haben, "werfen einen langen Schatten über die Zukunft von Chelsea".

Neue Mitteilung verurteilt die Invasion

Chelsea-Coach Thomas Tuchel räumte schon am Freitag ein, dass der russische Einmarsch in die Ukraine auch den Klub beträfe. "Wir sollten nicht so tun, als wäre das kein Problem", sagte Tuchel vor dem Ligacup-Finale am Sonntag gegen Liverpool. "Das trübt die Vorfreude auf das Endspiel und bringt viel Unsicherheit."

Am Sonntag verurteilt der Klub in einem Statement die russische Invasion in die Ukraine. "Die Lage ist verheerend. Die Gedanken von Chelsea sind bei allen in der Ukraine. Jeder im Klub betet für Frieden", heißt es in der Mitteilung.

Seit der Übernahme durch Abramovich vor 19 Jahren hat der einstige Fahrstuhlverein Chelsea jeweils fünfmal die englische Meisterschaft und den FA Cup, dreimal den Ligacup sowie je zweimal die Champions League und die Europa League gewonnen. Vor kurzem triumphierten die "Blues" erstmals auch bei der Klub-Weltmeisterschaft.


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