Der Abschluss des Deadline-Days hatte noch einen hochinteressanten Wechsel parat: Ex-Salzburg-Spieler Takumi Minamino schloss sich per Leihe dem FC Southampton bis zum Saisonende an. Ein Wechsel, der sich lange kaum abzeichnete und erst in den letzten verbleibenden Stunden über die Bühne gebracht wurde.
Für Liverpool-Trainer Jürgen Klopp war es allerdings die richtige Entscheidung, auch im Sinne des Japaners: "Takumi ist ein unglaublicher Spieler, aber wir haben ihm nicht genug Chancen gegeben, das ist einfach die Wahrheit - auch wenn dies verschiedene Gründe hatte", sagt der Deutsche auf einer Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Brighton (Mittwoch, 21:15 Uhr im LIVE-Ticker).
Als die "Saints" beim Premier-League-Konkurrenten um die Dienste des 26-Jährigen anfragten, wurde Liverpool hellhörig. "Es war nicht so, dass wir sagten: Nein, keine Chance. Wir haben darüber nachgedacht und empfinden dies als richtige Wahl", schildert Klopp.
"Manchmal war die Größe einfach ausschlaggebend"
Dass Minamino bisher an der Merseyside noch nicht so recht Fuß fassen konnte, liegt aber auch an den defensiven Verletzungssorgen, welche die "Reds" die gesamte Spielzeit hinweg begleiten: "Manchmal war die Größe einfach ausschlaggebend, wegen unseren Defensivproblemen - da sind wir oft nicht groß genug. Dann mit Takumi (Körpergröße: 1,74 Meter, Anm.) auf dem Feld, wie würden wir auf Standardsituationen des Gegners reagieren. Das ist ein immens wichtiger Teil unseres Spiels, aber das ist weder für den Spieler, noch für die Journalisten interessant."
Liverpool und Klopp sehen die kommenden Monate in Southampton als große Chance für den Ex-Salzburg-Spieler, endlich in der Premier League anzukommen: "Als Southampton auf uns zukam - und da sind nicht viele Klubs dabei, wo ich mir denke, das würde Sinn ergeben - da passt es einfach. Er wird jetzt für 17 Spiele dort sein und wenn er fit bleibt, hat er, angesichts der derzeitigen Situation bei Southampton, auch gute Chancen in den 17 Partien auf dem Feld zu stehen. Das hilft jedem bei Southampton, aber auch bei uns."
"Das einzige was Takumi gefehlt hat,..."
In der laufenden Spielzeit kommt der Japaner zwar auf 17 Pflichtspiele, allerdings stehen nur neun in der Premier League zu Buche. Bis auf die Begegnungen mit Brighton und Crystal Palace, in denen er durchspielte, kam Minamino nur zu Kurzeinsätzen. Für Klopp ist dies mit ein Grund, warum der flexible Offensivspieler nach wie vor einen schweren Stand im Klub hat.
"Das einzige was Takumi gefehlt hat, war ein paar Spiele in Folge zu bestreiten. Das war schwierig hier. Obwohl ich es geliebt hätte, wenn er geblieben wäre - auch um flexibler agieren zu können - ist er am Ende doch ein Langzeitprojekt, das war er immer schon. Wir sehen hohes Potenzial in ihm und deshalb macht es wirklich Sinn, ihn nach Southampton zu verleihen."
Das Team erhoffe sich dadurch, dass "er mit einer komplett anderern Einstellung und einem gestärkten Selbstvertrauen zurückkommt. Ich hoffe, es wird eine Win-Win-Situation für beide Mannschaften", sagt der Liverpool-Trainer und wünscht seinem Schützling nur das Beste für seine Zeit unter Ralph Hasenhüttl.
Klopp hofft bei Van Dijk auf "ein Wunder"
Auf der Pressekonferenz gab der ehemalige BVB-Coach auch ein Update zu seinem verletzten Star-Innenverteidiger Virgil van Dijk. Er gehe nicht davon aus, dass der Abwehrchef in dieser Saison nochmal spielen werde. "Ich will nicht sagen, dass es absolut unmöglich ist, aber es ist unwahrscheinlich", sagte Klopp. Er hoffe aber auf "ein Wunder".
Van Dijk hatte sich nach einer Kniebandverletzung im vergangenen Oktober einer Operation unterziehen müssen. Seitdem absolviert der Verteidiger ein Rehaprogramm. Englische Medien waren bisher von einem Comeback des 29-Jährigen im April ausgegangen.
