Kaum hat die Saison begonnen, befindet sich der SV Werder Bremen bereits in einer sportlichen Krise.
Der Klub rund um Kapitän Marco Friedl schied in der ersten DFB-Pokalrunde gegen Vorjahresfinalist Arminia Bielefeld aus (Spielbericht >>>), mal wieder. Bereits letzte Saison scheiterte man gegen die Arminia im Viertelfinale.
Diesmal schoss Isaiah Young den Zweitligisten in der Nachspielzeit zum 1:0-Sieg. Bremen musste wegen einer gelb-roten Karte von Leonardo Bittencourt (54.) zu zehnt das Spiel beenden. Friedl zeigte sich über das neuerliche Aus gegen Bielefeld genervt.
"Bielefeld geht mit der ersten großen Chance in der 94. Minute in Führung. Wir haben das Spiel über 90 Minuten auch mit einem Mann weniger im Griff", analysierte der 27-jährige Österreicher bei "Sky".
Er bildete gemeinsam mit Maximilian Wöber, Romano Schmid und Marco Grüll ein ÖFB-Quartett bei den Werderanern, alle standen in der Startelf. Einzig Wöber wurde in der 79. Minute ausgewechselt.
"Kann die gleiche Scheiße labern"
Dabei war für Bremen vor allem in der ersten Halbzeit viel drinnen, wie Friedl erklärte: "Wir haben in der ersten Halbzeit zwei, drei hochkarätige Chancen ausgelassen und verpassen es, in Führung zu gehen."
Danach ließ der Kapitän seinem Frust freien Lauf: "Und jetzt stehe ich wieder da und kann die gleiche Scheiße labern. Es nervt mich einfach, dass wir es nicht wieder hinbekommen haben."
Personell steht Bremen vor schwierigen Tagen. Mit Marvin Ducksch hat ein Goalgetter den Klub Richtung Birmingham City verlassen. Torhüter Michael Zetterer steht vor einem Wechsel zu Eintracht Frankfurt. Leistungsträger Mitchell Weiser und Jens Stage fehlen aktuell verletzungsbedingt.
Die Devise scheint laut Friedl klar, es braucht Verstärkungen. "Wir müssen mehr machen, als wir es bisher gemacht haben. Ansonsten wird es ein ganz schwieriges Jahr", machte der Kapitän wieder deutlich.
Auf die Nachfrage, ob es mit Geschäftsführer Clemens Fritz zum Gespräch kam, antwortete Friedl ganz nüchtern: "Das bleibt intern, wir haben darüber schon gesprochen. Klar wünscht man sich als Spieler immer was, aber ich habe es oft genug angesprochen. Deshalb werde ich dazu nichts mehr sagen."