news

Hasenhüttl stellt sich vor: "Wollen uns Respekt erarbeiten"

Am Montag wurde Ralph Hasenhüttl offiziell als neuer Wolfsburg-Trainer vorgestellt. Mit einer "lebendigen Art zu spielen" will man künftig erfolgreich sein.

Hasenhüttl stellt sich vor: Foto: © getty

Am Montagmittag wurde Ralph Hasenhüttl offiziell als neuer Trainer des VfL Wolfsburg vorgestellt. "Die Aufgabe ist klar. Wir müssen versuchen, wieder Siege zu erreichen, um uns in der Liga zu halten", gibt der 56-jährige Österreicher gleich zu Beginn der Antrittspressekonferenz die Marschroute vor.

Schwer ist ihm die Entscheidung, das Traineramt beim VfL Wolfsburg zu übernehmen, nicht gefallen: "Für mich war die Entscheidung aufgrund der Tatsache, dass ich mich lange erholen konnte und wieder den Hunger verspürt habe, einfach. Ich habe nicht lange überlegen müssen, um dem VfL Wolfsburg zuzusagen."

Hasenhüttl will "seine Art von Fußball möglichst schnell in die Mannschaft bringen"

Mit dem FC Ingolstadt und RB Leipzig hat Hasenhüttl in der Vergangenheit bereits zwei deutsche Bundesligisten trainiert. Seine Rückkehr nach Deutschland bezeichnet er deshalb als "Revival-Tour in eine Liga, die ich immer verfolgt habe, die ich sehr gut kenne und als sehr gut einschätze."

Für den kriselnden Bundesligisten wird es nun darum gehen, wieder Siege einzufahren, das ist den "Wölfen" im Jahr 2024 noch gar nicht gelungen. "Die Aufgabe ist klar. Wir müssen versuchen, wieder Siege zu erreichen, um uns in der Liga zu halten. Im Endeffekt geht es darum, meine Art von Fußball möglichst schnell in die Mannschaft zu bringen", so der 56-jährige Grazer.

"Wir wollen uns wieder den Respekt erarbeiten, den wir brauchen. Das geht nur über Ergebnisse, über eine hoffentlich lebendige Art zu spielen, eine Art zu spielen, die das Stadion füllt und die auch wieder in der Lage ist, Menschen zu begeistern", stellt Hasenhüttl klar.

"War nicht in der Lage, Fußball zu gucken"

Nach einer eineinhalbjährigen Abstinenz im Trainergeschäft hat er laut eigener Aussage wieder nach der Arbeit am Platz gelechzt. Die Auszeit sei nach dem Aus in Southampton nötig gewesen, merkte Hasenhüttl an.

"Ziemlich leer" sei er danach gewesen. Er habe in den letzten eineinhalb Jahren kein einziges Interview gegeben, habe unerkannt in Lokale gehen können. "Da hat man ein Leben, wie es vor dem Fußball war. Das war sehr angenehm", so Hasenhüttl. Von der WM in Katar Ende 2022 habe er nur drei Spiele angesehen. "Ich war nicht in der Lage, Fußball zu gucken."

Emanzipation von der Eindimensionalität im RB-Kosmos

Dem VfL Wolfsburg hat in letzter Zeit das Glück gefehlt, es wird die Aufgabe von Hasenhüttl sein, das zu ändern

In diesem Zusammenhang hält er es wie sein ehemaliger Trainer Hermann Gerland: "Mein alter Trainer Hermann Gerland hat einmal gesagt: 'Immer Glück ist Können, immer Pech ist Unvermögen.' Da hat er nicht ganz unrecht. Aber ich glaube schon, dass man sich Glück auch erarbeiten kann. Es sieht glücklich aus, wenn Mannschaften immer zum Schluss Spiele gewinnen, aber ich sage, da ist einfach so viel Potenzial und Qualität da, dass sich das dann durchschlägt. Es ist kein Zufall und deshalb muss man da am Rad drehen, dass man selbst das Glück erzwingt."

Unter Trainer Hasenhüttl darf man sich auf einen sehr aktiven Fußball mit Fokus auf Spiel gegen den Ball einstellen, wie er selbst betont. Seine letzte Trainerstation beim FC Southampton hat ihn aber besonders im Spiel mit dem Ball extrem geprägt: "Ich habe mich bei Southampton losgelöst von der Eindimensionalität, die manchmal im RB-Kosmos geherrscht hat. ich glaube schon, dass es wichtig war, dass ich mich als Trainer im Spiel mit dem Ball weiterentwickelt habe."

Sein Debüt auf der Trainerbank des VfL Wolfsburg feiert der 56-jährige Österreicher im Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen. Da nun eine Länderspielpause ansteht, hat der Neo-Coach genug Zeit, die Mannschaft kennenzulernen und erste neue Ansätze zu implementieren.


Kommentare