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Der große Tag des Hannes Wolf

"Ich musste fast eineinhalb Jahre auf diesen Moment warten!"

Der große Tag des Hannes Wolf Foto: © getty

Julian Nagelsmann gab sich große Mühe, sich möglichst unbeteiligt zu geben. "Man freut sich für den Menschen, aber nicht an dem Tag. Es ärgert mich auch nicht", war der Trainer von RB Leipzig kurz angebunden.

Gut gelaunt ist anders. Kein Wunder, setzte es für die Ostdeutschen nach dem bitteren 0:5 in der Champions League gegen Manchester United in der sechsten Runde der deutschen Bundesliga mit dem 0:1 gegen Mönchengladbach (Spielbericht>>>) doch nun auch die erste Niederlage in der Meisterschaft. Und wäre das nicht schon unangenehm genug, war es auch noch Hannes Wolf, der den Siegtreffer der "Fohlen" erzielte.

Wir erinnern uns, Wolf ist von Leipzig an Gladbach verliehen, Nagelsmann und der ÖFB-Legionär wurden in der vergangenen Saison nie miteinander warm, der Coach kritisierte seinen Schützling mehrmals auch öffentlich. Also gab es auch diesmal noch eine kleine Spitze hinterher: "Er kann kicken, deswegen haben wir ihn ja irgendwann mal geholt. Er hat sich bei uns nicht durchgesetzt, auch bei Gladbach ist er noch nicht zum Stammspieler gereift."

"Ein Stein vom Herzen gefallen"

Wolf war das an diesem Abend aber freilich herzlich egal. "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Ich musste fast eineinhalb Jahre auf so einen Moment warten und freue mich, dass heute der Knoten geplatzt ist", strahlt er über seinen allerersten Treffer in der deutschen Bundesliga.

Nach seinem Treffer gegen jenen Klub, bei dem er an und für sich noch bis Sommer 2024 unter Vertrag steht, zu jubeln, war dann auch kein großes Problem. Weil: "Ich sehe mich als Spieler von Borussia Mönchengladbach und hoffe, dass ich längere Zeit hier bin." Angeblich besteht nach 15 Partien eine Kaufpflicht für die Gladbacher, die Hoffnung Wolfs ist also alles andere als unbegründet.

Auf die Schulter klopfen durfte sich auch Marco Rose. Der Gladbach-Coach und gleichzeitig aus so etwas wie sportliche Ziehvater Wolfs, hatte den Steirer erstmals nach langer Zeit wieder von Beginn an eingesetzt.

Rose erklärt: "Er hat von Anfang an die Chance bekommen gegen seinen Heimatverein – ich weiß, dass er mit solchen Situationen gut umgehen kann, dass ihn das sogar eher motiviert. Er hat auf dem Platz mit einer sehr guten Leistung die richtige Antwort gegeben. Ich freue mich wahnsinnig für ihn, er hat keine einfache Zeit hinter sich."

Jetzt soll es dann aber so richtig bergauf gehen. Wolf ist sich sicher: "Das Spiel gibt mir Selbstvertrauen für die nächsten Wochen."

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