Der FC Bayern hat nach dem 1:2 gegen Leverkusen vor der Länderspielpause mit dem 4:2-Triumph im Spitzenspiel gegen Dortmund (Spielbericht >>>) die gewohnte Hierarchie wieder hergestellt.
Die Münchner lachen mit zwei Punkten Vorsprung von der Tabellenspitze und haben die Titelträume des BVB wieder auf ein Normalmaß zurückgestutzt.
Thomas Tuchel durfte acht Tage nach seiner vielerorts kritisierten Bestellung als Nachfolger Julian Nagelsmanns gegen seinen einstigen Klub über einen perfekten Einstand jubeln. Kein anderer Bayern-Trainer zuvor durfte bei seinem Debüt in so kurzer Zeit drei Tore bejubeln, die Münchner führten bereits nach 23 Minuten mit 3:0.
"Ich war sehr nervös", gibt Tuchel nach seinem Debüt im "Sky"-Interview zu. "Das war aber ein guter erster Schritt."
Tuchel mit kritischen Worten
Ein haarsträubender Fehler von Dortmund-Tormann Gregor Kobel (13.), ein Doppelpack Thomas Müllers (18., 23.) und Kingsley Coman (50.) sorgten dafür, dass die Bayern wieder an die Tabellenspitze zurückkehrten.
Tuchel findet dennoch auch kritische Worte: "Es war etwas zu offen, etwas zu wild. Wir wollten mehr Kontrolle haben. In der zweiten Halbzeit war es zu schlampig. Es gibt sehr viel Positives und zugleich noch viel Luft nach oben", so die Analyse des Trainers.
Müller spricht von "brutalem Druck"
Doppel-Torschütze Thomas Müller verdeutlicht gegenüber "Sport1" , wie viel Druck auf der Mannschaft vor dem Spiel lastete: "Es war ein brutales Druckspiel für uns, wenn man sich mal die Tragweite klar macht. Man überlege sich mal, wir hätten hier heute zuhause verloren. Mit dem Druck sind wir sehr gut umgegangen."
Für Müller war es bereits der 25. Bundesliga-Doppelpack seiner Karriere - Spitzenwert aller aktiven Spieler. "Das waren klassische Stürmertore, da musst du da sein", witzelte er nach Abpfiff. "Insgesamt sind wir glücklich, auch wenn noch viel Arbeit wartet."
Tuchel: "Wir müssen nachlegen"
Das sieht auch Tuchel so. Auf den Mini-Vorsprung von zwei Punkten will sich der 49-Jährige am Weg zum Meistertitel nicht verlassen.
"Es war nicht das Endspiel in der Meisterschaft. Es war nur ein Spiel. Es ist noch Luft nach oben", findet Tuchel und fordert: "Wir müssen nachlegen."
Der Trainer weiß aber auch: "Wir sind Tabellenführer, das wird uns Vertrauen geben."