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Pongracic: "Werde nicht Mutter Teresa sein"

Der Kroate weiß, dass er sich künftig besser kontrollieren muss:

Pongracic:

Schiedsrichterbeleidigungen, Touren durch Shisha-Bars und absichtlich verpasste Meisterfeiern - Marin Pongracic ist kein Musterkicker, wie er im Buche steht.

Das hat der 22-jährige Kroate bereits während seiner Zeit beim FC Red Bull Salzburg bewiesen, und auch in Deutschland ist man schnell draufgekommen, warum in Salzburg niemand so wirklich unglücklich darüber war, einen hochtalentierten Innenverteidiger ziehen lassen zu müssen.

Bereits in seinem zweiten Spiel fasste der Innenverteidiger nach einem brutalen Ellbogencheck gegen Düsseldorfs Alfredo Morales eine Drei-Spiele-Sperre aus.

"Es hätte besser laufen können. Ich habe einen Fehler gemacht und werde daraus lernen", sagt Pongracic, der bei seinem neuen Klub VfL Wolfsburg unmittelbar vor einem Comeback steht, dem "Kicker".

"Bin keine 16 mehr"

Dass Wolfsburg mit den zehn Millionen Euro, die an Salzburg im Winter überwiesen wurden, ein gewisses Bad-Boy-Image mitgekauft hat, war Oliver Glasner und Co. bewusst. Auch Pongracic weiß, dass er sich in der Vergangenheit nicht immer wie ein Vollprofi verhalten hat - auf dem Platz, aber auch abseits davon.

"Ich arbeite daran, dass ich meine Impulsivität ein bisschen kontrolliere", sagt der 22-Jährige, schiebt aber nach: "Ich werde ab morgen aber auch nicht Mutter Teresa sein."

Auf den talentierten Kroaten, der noch auf seine erste Einberufung ins Nationalteam wartet, hagelte es nach seinem Ellbogencheck samt Wutausbruch heftige Kritik. Auch VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke sparte damit nicht: "Das geht so nicht, das ist nicht zu akzeptieren, aber das weiß Marin selber. Wir sind nicht auf dem Dorfplatz, wo so etwas vielleicht mal durchgehen kann."

Der in Deutschland geborene Defensivspezialist gibt sich geläutert: "Ich muss mich selber kontrollieren. Ich bin erwachsen genug und keine 16 mehr."

Pongracic bestätigt Leipzig-Gespräche

Eine solche Verhaltensänderung wäre durchaus ratsam, kostete ihn sein Aussetzer nicht nur 12.000 Euro an Geldstrafe, sondern wohl auch seinen Stammplatz bei den "Wölfen". John Brooks und Robin Knoche bildeten in den vergangenen Wochen ein erfolgreiches Innenverteidiger-Duo, auch beim Einzug ins Europa-League-Achtelfinale musste Pongracic zusehen.

Dennoch sieht Pongracic auch positive Aspekte an seiner Zwangspause. "Ich habe sehr hart trainiert, bin jetzt fit. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass es jetzt passiert ist. Ich kann daraus lernen, weiß jetzt, wie es ist, drei Wochen nicht zu spielen. Ich glaube, es wird sich so schnell nicht wiederholen", meint der verletzungsanfällige Rechtsfuß, der bereits in Salzburg oft mit seiner Fitness zu kämpfen hatte.

Am kommenden Wochenende geht es für Pongracic und Wolfsburg ausgerechnet gegen RB Leipzig. Ein Klub, der in der Vergangenheit ebenfalls Interesse am 22-Jährigen gezeigt hat.

"Es gab mal Gespräche, das war aber noch ziemlich unkonkret", berichtet Pongracic von einem Treffen mit Ralf Rangnick.

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