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Beckenbauer: Bayern wie Traditionsmannschaft

Beckenbauer kritisiert Mentalität der Bayern-Profis - Kimmich stimmt zu.

Beckenbauer: Bayern wie Traditionsmannschaft Foto: © getty

Das Wort von Franz Beckenbauer hat im deutschen Fußball immer noch großes Gewicht. Der "Kaiser" kritisierte vor dem 3:1-Sieg der Bayern gegen Hannover 96 (Spielbericht >>>) die Einstellung der Münchner Kicker.

"Wenn ich jetzt die Champions- und Europa-League-Spiele gesehen habe, was da gekämpft wurde, da meine ich manchmal beim FC Bayern die Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft zu sehen. Die Kritik müssen sie sich gefallen lassen", so der Ehrenpräsident der Bayern.

Es ist nicht das erste Mal, dass Beckenbauer den Vergleich mit der "Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft" heranzieht. 2001 hatte er die damalige FCB-Mannschaft um Oliver Kahn und Stefan Effenberg auf dem Weg zum Champions-League-Sieg so motiviert.

Kimmich kann Kritik verstehen

"Sie haben die Klasse und das Potenzial, um das Double zu gewinnen. Aber der FC Bayern braucht die richtige Einstellung", so der 73-Jährige weiter. Es seien Nachlässigkeiten dabei gewesen, ansonsten hätte die Mannschaft die Meisterschaft längst perfekt machen können, ist er sich sicher.

Nach dem Match pflichtete Bayern-Profi Joshua Kimmich den Worten des "Kaisers" bei. "Wenn er es so sagt, dann ist das eindeutig. In sehr vielen Spielen war das von uns zu wenig, gemessen an unserem eigenen Anspruch", so der 24-Jährige. Insgesamt seien es in dieser Saison zu viele Spiele gewesen, in denen die Bayern nicht auf ihrem höchsten Leistungsniveau gespielt hätten.

Ur-Bayer Thomas Müller nimmt die Beckenbauer-Kritik mit Humor, sagte: "Ich weiß nicht, wie gut die Uwe-Seeler-Traditionself war." Aber auch Müller stimmt zu, dass es bereits bessere Spielzeiten der Münchner gegeben hätte. Wenn man jedoch einen Neun-Punkte-Rückstand in ein Plus von fünf Zählern umwandeln würde, habe man auch viel richtig gemacht, so Müller.

Auch nette Worte von Beckenbauer

Besonders für den häufig kritisierten Trainer Niko Kovac wünscht sich der Ehrenpräsident das Double aus Meisterschaft und Pokal. "Er könnte denjenigen die lange Nase zeigen, die es ihm nicht zugetraut haben. Ich wünsche es ihm", sagte Beckenbauer.

Kovac müsse einen enormen Spagat hinlegen, solch eine "erfolgsverwöhnte Mannschaft zu trainieren, zu begeistern und den Umbruch einzuleiten". Auch zu den Gerüchten um einen Abschied von James hat der 73-Jährige eine klare Meinung: "James passt sehr gut zum FC Bayern. Es wäre schade, wenn er gehen würde, denn solche Spieler haben wir nicht viele."

Berichten zufolge werden die Bayern die Kaufoption in Höhe von 42 Millionen Euro auf die Real-Leihgabe nicht ziehen.

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