Der SKN St. Pölten trägt sich in die Geschichtsbücher der Women's Champions League ein!
Am 3. Spieltag der Gruppe B erkämpfen die "Wölfinnen" einen späten 1:0-Auswärtssieg über Slavia Prag und feiern somit als allererster österreichischer Verein einen Erfolg in der Frauen-Königsklasse.
In einer umkämpften Partie verzeichnen die Niederösterreicherinnen ein kleines Chancenplus, scheitern aber mehrmals an Slavia-Torfrau Lukasova. Nachdem es bereits nach einer achtbaren Punkteteilung aussieht, schlägt der Bundesliga-Serienmeister in der Nachspielzeit zu.
Nach Zuspiel von Rita Schumacher startet Maria Mikolajova (90.+1) einen Sololauf und zieht schließlich aus 20 Metern perfekt ins rechte Eck ab - 1:0! Kurz vor Spielende muss Jasmin Eder nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz (90.+4), den historischen Triumph bringen die St. Pöltnerinnen aber über die Zeit.
Nach zwei Niederlagen zum Gruppenauftakt gegen den VfL Wolfsburg und die AS Roma holt der SKN die ersten drei Punkte und liegt nun auf Rang drei. Am 8. Dezember trifft St. Pölten zuhause erneut auf die Tschechinnen.
Stangentreffer in der ersten Hälfte
Beide Teams sorgten auf tschechischem Boden für eine durchaus unterhaltsame Partie, der lange Zeit nur ein Tor fehlte. Nach einem Balog-Fehler traf Slavias Tereza Szewieczková vom Sechzehner nur die Stange (22.).
Auf der anderen Seite klatschte eine Kopfballverlängerung von Stefanie Enzinger nach einer Zver-Flanke ans Aluminiumgehäuse (24.). Zver (25.) bzw. Szewieczkova (30.) ließen weitere Chancen aus. Danach prüfte auch Eder mit einem Freistoß Slavia-Torfrau Olivie Lukasova (37.).
Späte Erlösung
Nach dem Seitenwechsel begnügte sich aufgrund der Ausgangslage niemand mit dem Remis, mit Fortdauer der zweiten Hälfte ging es ständig hin und her. Mikolajova (66.), die kurz zuvor eingewechselte erst 16-jährige Valentina Mädl (73.) und Zver (76. sowie 79./Doppelchance) verfehlten aber das Gehäuse oder fanden in der starken Lukasova ihre Meisterin.
Ein Treffer lag in der Luft und fiel noch in der Nachspielzeit zur Freude der Gäste. Mikolajova nahm sich nach gelungener Einzelaktion aus fast 20 Metern ein Herz - verzichtete auf ein Abspiel zur gut postierten Zver - und traf genau ins Eck. Die Slowakin hatte auch schon zuletzt beim Heim-3:4 gegen die Roma spät getroffen.
Danach wurde es noch turbulent. Eder traf bei einem Zweikampf eine Gegenspielerin am Kopf und löste damit ein Gerangel mehrerer Spielerinnen aus. Eder sah daraufhin zurecht die Ampelkarte.
Beim dafür verhängten Freistoß ging auch Slavias Torfrau nach vorne, wonach Zver in der Folge fast noch ein Empty-Net-Tor gelungen wäre (95.). Ihr Heber ging aber drüber. Slavia ist weiter ohne Tor und Punkt.