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Titel verteidigt! Vierter WM-Streich für US-Frauen

Erfolgreiche Titelverteidigung! Elfmeter bricht niederländische Gegenwehr:

Titel verteidigt! Vierter WM-Streich für US-Frauen Foto: © getty

Die USA krönen sich wie schon vor vier Jahren und zum vierten Mal insgesamt zum Frauen-Weltmeister! Die US-Frauen gewinnen im Finale von Lyon 2:0 gegen Europameister Niederlande.

Der Titelverteidiger gibt über das ganze Spiel hinweg den Ton an, scheitert aber lange daran, den Oranje-Abwehrriegel erfolgreich zu knacken. Alex Morgan scheitert mit der besten Chance an Stange und Torhüterin (38.).

Der Tor-Bann wird schließlich nach einem Elfmeter gebrochen: Stefanie van der Gragt geht ungeschickt zu einem hohen Ball und erwischt Morgan, nach Videobeweis gibt es den Elfer, den Megan Rapinoe sicher verwertet (60.).

Die Niederländerinnen werden daraufhin zwangsläufig mutiger, aber Rose Lavelle sorgt nach einem Ballverlust des Gegners für die Entscheidung: Nach einem Solo schließt sie von der Strafraumgrenze rechts unten ab.

Die USA bauen ihren Status als Rekordweltmeister mit dem vierten Titel nach 1991, 1999 und 2015 aus, die Niederländerinnen müssen sich bei ihrer erst zweiten WM-Teilnahme mit dem Vize trösten.

Spiel nimmt erst langsam Fahrt auf

In der ersten halben Stunde ist von Rapinoe und Co. offensiv noch wenig zu sehen, genauso wie von den geschickt verteidigenden Niederländerinnen. Beide Teams kämpfen um jeden Zentimeter, erst in der 27. Minute gibt es erstmals Torgefahr. Niederlande-Torfrau Sari van Veenendaal wird bei einem Abschluss von Julie Ertz im Fallen (27.) geprüft. Es ist der Auftakt eines deutlich verstärkten US-Drucks in der Schlussphase der ersten Hälfte.

Bei einem Kopfball von Samantha Mewis muss sich Van Veenendaal erstmals richtig auszeichnen. Gleich darauf kann die Schlussfrau von Arsenal bei einem Schuss von Alex Morgan in Extremis und dank Mithilfe der Stange klären (jeweils 38.). Auch bei einem Morgan-Linksschuss (40.) zeigt die 29-Jährige eine starke Parade. Die Europameisterinnen lauern vor allem auf Konter, bleiben aber ohne Top-Chance.

Bei den US-Amerikanerinnen ist zur Pause für Kelley O'Hara Schluss, sie bleibt nach einem Zusammenstoß mit dem Kopf von Lieke Martens in der Kabine.

Neuer Tor-Rekord für die US-Damen

Am Spiel ändert sich wenig. Die USA sind einfach um einen Tick besser und münzen ihre Überlegenheit auch zurecht in die nötigen Tore um. Stefanie van der Gragt trifft Morgan mit dem gestreckten Fuß im Strafraum am Körper. Die französische Schiedsrichterin Stephanie Frappart entscheidet zuerst auf Corner, nach Konsultation der TV-Bilder aber völlig zurecht auf Strafstoß, bei dem Rapinoe keine Nerven zeigt.

Acht Minuten später schließt Lavelle ein Solo knapp innerhalb des Strafraums mit einem platzierten Linksschuss ins Eck ab. Ihr drittes Tor im Turnier ist ein ganz Besonderes. Tobin Heath (71.) und Crystal Dunn (76.) hätten noch nachlegen können, es fehlt aber die Kaltschnäuzigkeit. Einzige nennenswerte Offensivaktion der Niederlande ist ein gefährlicher Spitse-Freistoß (80.).

Die WM geht damit mit 146 Toren zu Ende. Die USA stellen mit 26 erzielten Treffern eine neue Bestmarke auf. Diese hatten sie zuvor selbst (1991) wie auch Deutschland (2003) mit jeweils 25 gehalten.


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Rapinoe Spielerin des Turniers

Für Kapitänin Megan Rapinoe gibt es gleich mehrfach Grund zum Jubeln. Die 34-jährige US-Kapitänin wurde nach dem 2:0-Finalsieg ihres Team gegen die Niederlande als beste Spielerin der WM mit dem "Goldenen Ball" ausgezeichnet und erhielt zudem den "Goldenen Schuh" für die beste Torschützin. Niederlandes Sari van Veenendaal wurde als beste WM-Torfrau ausgezeichnet.

Rapinoe behielt die Oberhand gegenüber ihrer Teamkollegin Alex Morgan und der Engländerin Ellen White, da sie weniger Spielzeit als die beiden für ihre sechs Tore benötigte. Sie ist seit Sonntag mit 34 Jahren und zwei Monaten die älteste Torschützin in einem WM-Finale.

"Es ist unglaublich. Alle haben so viel für den Erfolg der Gruppe geleistet, alles reingelegt. Und wir haben alle unsere Familie und Freunde hier, es ist einfach surreal. Ich weiß nicht, wie ich mich fühlen soll", findet Rapinoe kaum Worte.

Teamchefin Jill Ellis schließt sich ihr an: "Es ist ein Wahnsinn, was wir für ein tolles Team haben, mit großartigen Spielerinnen und außergewöhnlichen Menschen. Die Chemie im Team war super, alle Spielerinnen haben ihr Herz und ihre Seele in dieses Abenteuer gesteckt, ich kann ihnen nicht genug danken. Es ist unglaublich, fantastisch, wir haben Geschichte geschrieben."

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