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Sturm erkämpft Punkt bei Real Sociedad

Grazern gelingt Achtungserfolg beim spanischen Tabellenführer.

Sturm erkämpft Punkt bei Real Sociedad Foto: © GEPA

Der SK Sturm Graz trotzt dem eigenen Negativlauf der letzten Wochen und sorgt gegen Real Sociedad für den ersten Punktgewinn in dieser Europa-League-Saison. Die "Blackies" spielen am 4. Spieltag auswärts beim spanischen Tabellenführer 1:1.

Sturm liefert in der ersten Halbzeit einen mutigen Auftritt ab, die Hausherren aus San Sebastian finden aber trotzdem ein Chancenplus vor. Sowohl Jörg Siebenhandl als auch David Affengruber halten allerdings mit Rettungstaten auf der Linie das 0:0.

Kurz vor der Pause reißen die Grazer, die immer wieder für Nadelstiche gut sind, die Führung bei starkem Regen aber an sich. Manprit Sarkaria lässt seinen Gegenspieler am rechten Flügel stehen und bedient dann Jakob Jantscher mit einem perfekten Stanglpass. Der Ersatz-Kapitän staubt dann auch trocken zur Führung ab (38.).

Real Sociedad schlägt jedoch im zweiten Durchgang zurück. Alexander Sörloth steht nach einer verlängerten Ecke goldrichtig und bugsiert den Ball am zweiten Pfosten zum 1:1 über die Linie (53.).

Die Grazer sind in der zweiten Halbzeit offensiv deutlich zurückhaltender als noch zu Beginn. Real Sociedad ist dem Sieg auch deutlich näher, Ivan Ljubic kann jedoch die beste Möglichkeiten der Basken, ein Volley von Mikel Merino aus kurzer Distanz, auf der Linie klären. In der Nachspielzeit ist Sturm noch im Glück, als Igor Zubeldia den Ball aus Abseitsposition einnetzt.

Sturm fährt somit den ersten Punk in dieser Europa-League-Saison ein, bleibt mit einem Zähler aber Gruppen-Letzter. AS Monaco bleibt nach dem 0:0 gegen PSV Eindhoven (Phillipp Mwene spielt bei PSV durch) mit acht Zählern Erster. Real Sociedad hat sechs Punkte, Eindhoven fünf.

Grazer trotzen Personalsorgen

Der Tabellenzweite der Bundesliga war mit angeknackstem Selbstbewusstsein und Personalsorgen zum spanischen Tabellenführer angereist. Kelvin Yeboah gab mittags einen positiven Corona-Schnelltest ab und musste als fünfter Stammspieler kurzfristig passen. Manprit Sarkaria gab den Sturmpartner für Jantscher - eine Kombination, die später klick machen sollte. Mit Andreas Kuen und Alexandar Borkovic saßen nur noch zwei arrivierte Akteure auf der Bank.

Ilzer versuchte mit einer defensiven Fünferkette das Zentrum zu verdichten und den Favoriten auf die Flanken zu lenken. Spaniens Ex-Teamspieler David Silva segelte für einen frühen Weckruf nur knapp unter einer Flanke durch (2.), hatte ansonsten mit der Manndeckung aber wenig Freude. Goalie Jörg Siebenhandl war nach einem Gewusel und Schuss von Sørloth auf dem Posten (16.). Dazwischen fand Alexander Prass im Rückraum Jantscher, dessen Warnschuss allerdings geblockt wurde (11.).

Der Druck, den La Real ausübte, war beträchtlich, nach 29 Minuten segelte der achte Corner der Spanier in den Sturm-Strafraum. Der umsichtige David Affengruber hatte zuvor einen Schuss von Portu geblockt, Siebenhandl wäre geschlagen gewesen (28.). Jubeln durfte Sturm, nach einem überfallsartigen Angriff: Sarkaria setzte sich am Flügel durch, marschierte in den Strafraum und fand dann mit dem idealen Stanglpass Jantscher.

Sturm rettet Punkt über die Zeit

Kurz darauf hatte Sarkaria die Möglichkeit, auf und davon zu ziehen, verlor den Ball aber im nun sintflutartigen Regen (43.). Mit Hängen und Würgen retteten die Grazer die Führung in die Pause. Der Regen veränderte die Platzverhältnisse beträchtlich, nicht aber die Richtung: Sørloth hielt erfolgreich den Fuß nach einem verlängerten Corner zum 1:1 hin. Beinahe gelang dem norwegischen Stürmer der Doppelschlag, Affengruber blockte den ersten Versuch (56.), Prass grätschte in den zweiten (62.). Die Eckbälle der Basken waren weiter hochgradig gefährlich: Mikel Merino bezwang Siebenhandl, nicht aber Ivan Ljubic, der den Ball von der Linie kratzte (69.).

20 Minuten vor dem Ende wechselte Ilzer erstmals, Jantscher machte Kuen Platz. Im Fokus stand bis zuletzt die Grazer Defensive. Siebenhandl wehrte den Gewaltschuss von Sørloth in die Mitte ab, den Nachschuss fälschte Ljubic über das Tor (82.). Im Finish machte Siebenhandl zweimal gegen den eingewechselten Alexander Isak die Türe zu. Und auch Sturm klopfte noch mal an, doch Sarkarias Versuch von der Strafraumgrenze fiel zu zentral aus (89.). Moritz Wels gab ab der 83. Minute sein Europacup-Debüt. Noch einmal brandete bei den Basken Jubel auf, doch das Tor nach einem Corner zählte wegen Abseits zurecht nicht (93.).


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