Endstand
0:4
0:2 , 0:2
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VfB Stuttgart: Ärger nach Polizei-Gewalt und Spott-Eklat

Der VfB ließ im niederländischen Deventer sportlich nichts anbrennen - als angenehme Auswärtsfahrt entpuppte sich das Duell mit den Go Ahead Eagles dennoch nicht.

VfB Stuttgart: Ärger nach Polizei-Gewalt und Spott-Eklat Foto: © GETTY

Mit einer 4:0-Gala schritt der VfB Stuttgart am Donnerstagabend zum dritten Sieg in der laufenden Ligaphase der UEFA Europa League.

Die Schwaben holten gegen den niederländischen Erstligisten Go Ahead Eagles einen klaren Erfolg - für die Tore zeichneten sich Doppelpacker Jamie Leweling, Bilal El Khannouss und Badredine Bouanani verantwortlich.

Das Ergebnis spielte am Ende jedoch nur eine Nebenrolle - im Vorfeld der Partie kam es offenbar zu schweren Verfehlungen vonseiten der niederländischen Polizei.

"Beim Aussteigen Knüppel in Nacken bekommen"

Doch was war passiert?

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge sollen friedliche Stuttgart-Fans mit Knüppeln aus Fan-Bussen geprügelt worden sein. Zudem verhängte die Polizei ein Betretungsverbot für den mitgereisten Anhang.

VfB-Boss Alexander Wehrle (50) gab sich im Anschluss der Partie gegenüber "RTL" fassungslos über die Geschehnisse: "Eigentlich war so weit alles okay. Wir hatten sechs Busse, die alle zum Treffpunkt kommen mussten, um ihre Tickets abzuholen. Dann kamen die ersten drei Busse, das habe ich selbst gesehen. Es gibt auch Videos. Beim Aussteigen haben die von der Polizei erst mal einen Knüppel in den Rücken oder Nacken bekommen." Drei Busse, die noch gar nicht beim Treffpunkt angelangt waren, mussten nach Deutschland zurückkehren.

Jan Willem van Dop, Direktor der Go Ahead Eagles, rechtfertigte das Vorgehen mit "fehlenden Tickets": "Regeln sind Regeln und das wird hier gut gelöst".

Bizarr: Die deutschen Fans konnten gar nicht im Besitz von Tickets sein, weil sie diese erst am "Fan-Meeting-Point" abholen mussten.

Stuttgart legt Beschwerde ein

VfB-Vorstandsvorsitzender Wehrle gab sich schockiert über das Vorgehen der Exekutive: "Das hat nichts mit Kontrolle zu tun. Das habe ich noch nie erlebt. Ich war schockiert, dass die Leute zur Begrüßung einen Knüppel überbekommen haben. (..) Ich habe das zum Glück selbst gesehen. Weil häufig sagt man, dass ja irgendetwas davor passiert sein müsste …"

Der Klub habe bereits Beschwerde bei der UEFA eingelegt, ein Delegierter sei zudem vor Ort gewesen. Wehrle legt nach: "Wir haben 489 Tickets erhalten. Wenn man das nicht managen kann, dann mache ich viele Fragezeichen."

Auch nach Abpfiff soll es zu Schikannen vonseiten der Polizei gekommen sein. Rund 150 Fans wurden nach der Partie mindestens zwei Stunden in den bereitgestellten Bussen festgehalten und durften nicht in die Innenstadt zurückkehren.

Spott-Eklat gegen DFB-Star

Zu unschönen Szenen kam es allerdings auch am Feld. Go-Ahead-Eagles-Profi Victor Edvardsen sorgt mit Spott-Gesten gegen DFB-Star Angelo Stiller für Wirbel.

Nach einem Foul an Stuttgarts Atakan Karazor kam es zu einer Rudelbildung, infolge derer Edvardsen Stiller mit hämischen Gesten aufgrund dessen markanter Nase bedachte.

Daraufhin kochten die Emotionen über, sowohl Stiller als auch Edvardsen sahen die Gelbe Karte.

Der Provokateur gab sich im Anschluss gegenüber "Ziggo Sport" nicht unbedingt einsichtig: "Normalerweise ist das nicht in Ordnung, aber das Adrenalin hat mich überwältigt. Ich habe viele Emotionen, wenn ich spiele (...)", und weiter: "Ich habe mich noch nicht entschuldigt. Ich weiß nicht, ob ich das tun werde."

Die als TV-Experte tätige niederländische Fußball-Legende Wesley Sneijder sprach von Mobbing, Trainer Melvin Boel und Kapitän Mats Deijl rieten dem 29-Jährigen, sich zu entschuldigen.

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