RKS Rakow Czestochowa RKS Rakow Czestochowa CZE
SK Sturm Graz SK Sturm Graz STU
Endstand
0:1
0:1, 0:0
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Sturm will jetzt mehr: "Müssen uns Überraschung zutrauen"

Mit dem Sieg im Schlüsselspiel bei Rakow verbessert sich Sturms Ausgangslage schlagartig. Dies wollen die Grazer mit Sterntagen nutzen.

Sturm will jetzt mehr: Foto: © GEPA

Der Matchtag begann übrigens mit einem Erdbeben.

Wer um kurz nach Mitternacht noch wach war, spürte deutlich, wie es die Region um Katowice und Sosnowiec kurz durchschüttelte.

Denkt man an die schlimmen Naturereignisse andernorts, ist es natürlich umso erfreulicher, dass dieses eher leichte Beben keine Schäden angerichtet hat.

Somit stand auch dem Auftritt des SK Sturm Graz bei Rakow Czestochowa nichts im Wege, bei dem die Steirer mit einem 1:0-Erfolg ihre internationale Bilanz in vielerlei Hinsicht aufgehübscht haben.

Eine verbesserte Ausgangslage

In dieser Saison national noch ungeschlagen, ging man zuvor in den drei internationalen Begegnungen jeweils als Verlierer vom Platz.

Weiters war es der erste Auswärtssieg Sturms in der Europa-League-Gruppenphase seit 2011, als Thomas Burgstaller und Mario Haas in den Schlussminuten das Gastspiel bei AEK Athen drehten und für einen 2:1-Sieg sorgten.

Und viel wichtiger als diese historische Komponente ist natürlich, dass der Erfolg in diesem Schlüsselspiel die Chancen auf ein internationales Überwintern ungleich erhöht.

"Es war ein wichtiger Sieg, der uns natürlich in eine verbesserte Ausgangslage für die beiden Duelle mit Atalanta Bergamo bringt", betont Christian Ilzer.

Ilzer: "Das müssen wir uns zutrauen"

Der Serie-A-Vertreter setzte sich am Donnerstag auswärts bei Sporting mit 2:1 durch und durfte somit über den zweiten Sieg im zweiten Gruppen-Spiel jubeln.

Trotzdem fordert der Sturm-Coach, dass seine Mannschaft mit Zuversicht in das Kräftemessen mit dem nunmehrigen Gruppen-Favoriten gehen soll.

Oder anders formuliert: Sturm will jetzt mehr!

"Wir haben mit diesem Sieg eine Position bekommen, wo wir sagen können, dass es für uns nicht nur im Duell mit Rakow um den dritten Platz geht. Wir wollen auch gegen die Top-Teams in dieser Gruppe überraschen. Das müssen wir uns zutrauen."

Die Reaktion auf den Nackenschlag

Dass es einfachere Aufgaben gibt, ist allerdings auch klar: "Wir wissen, dass dafür absolute Sterntage nötig sind, da es zwei Top-Teams sind. Aber wir sollten schon das Selbstvertrauen haben, dass wir auch in diesen Duellen gegen Atalanta punkten", so Ilzer.

In der Vorsaison eroberte Sturm gegen Lazio Rom zwei Unentschieden.

"Wir hatten vor zwei Wochen gegen Sporting schon einen Nackenschlag, mit dem wir ein wenig gehadert haben. Wir wussten, dass jetzt auswärts ein bisschen Druck am Kessel ist."

Stefan Hierländer

Laut Stefan Hierländer würde dieser Sieg bei Rakow für den weiteren Verkauf der Europa League einen Push bedeuten. In erster Linie hieße dieser Sieg jedoch einmal, dass man in der Gruppe angeschrieben habe:

"Als Mannschaft ist es immer ein gutes Gefühl, wenn man in der Tabelle Punkte hat. Wir hatten vor zwei Wochen gegen Sporting schon einen Nackenschlag, mit dem wir ein wenig gehadert haben. Wir wussten, dass jetzt auswärts ein bisschen Druck am Kessel ist, aber das hat die Mannschaft bravourös gemeistert."

Die Reife

Nach Auftritten wie diesem wird gerne die gestiegene Reife bemüht, und das ist im konkreten Fall auch keineswegs verkehrt.

So ärgerlich es war, nicht einen der Hochkaräter auf das womöglich vorentscheidende 2:0 verwertet zu haben, so abgebrüht spielte man letztlich die Führung nach Hause - die eine oder andere Ausnahme in der hektischen Schlussphase bestätigt die Regel.

"Wir haben auch am Schluss nichts Großes zugelassen und alles wegverteidigt. Jeder hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und sich aufopferungsvoll in jeden Ball reingeschmissen. Genau so holt man Siege", unterstreicht Alexander Prass.

Ilzer erinnert sich sehr wohl an ein, zwei individuelle Fehler: "Da haben uns vielleicht die Reife und die Cleverness einmal in kurzen Anflügen gefehlt. Ansonsten war es für mich wirklich ein sehr reifer Auftritt, an dem wir unseren Plan in allen Phasen sehr gut umgesetzt haben."

Rakow zweifeln lassen

Der 45-Jährige zeigte sich generell sehr glücklich mit der Performance seiner Truppe, die abseits der Schlussphase stets die Kontrolle über den polnischen Meister hatte.

Ilzer bezeichnete Rakow im Vorfeld als spannend zu analysierendes Team. Der Sturm-Coach und seine Kollegen haben jedenfalls genau hingeschaut, denn letztlich sei nichts Überraschendes dabei gewesen.

"Es war wichtig, Rakow in eine Phase zu bringen, wo sie ein bisschen an ihrem Plan zu zweifeln beginnen. Das ist uns gut gelungen", so Ilzer.

Umso bedauerlicher war es, dass sich Sturm die hektische Schlussphase nicht mit einem weiteren Treffer erspart hat.

Wie es international läuft

Aber das interessiert schon sehr bald kaum noch jemanden.

Hierländer: "Wir wissen ja mittlerweile, wie es auf der internationalen Bühne läuft. Wichtig ist immer, was am Schluss dasteht. Das Ergebnis stimmt, und es war ein ganz wichtiger Schritt, um unser Ziel, international zu überwintern, erreichen zu können."

Man darf gespannt sein, wie sich Sturm im Kräftemessen mit Atalanta schlägt. Zumindest Stand jetzt geht es ja nicht nur um Platz drei. 

@laola1 Szymon Włodarczyk ist mit Sturm Graz heute in der Europa League in seiner Heimat 🇵🇱 bei Raków Częstochowa zu Gast.⚽️ Könnt ihr den Namen des polnischen Stürmers mittlerweile schon richtig aussprechen? 😜 #laola1 #l1 #wirlebensport #fußball #admiralbundesliga #sturmgraz #szymonwlodarczyk #fans #umfrage #aussprache #europaleague #rakowczestochowa ♬ Originalton - Laola1.at das Sportportal

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