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Slovan-Fans sorgten für Chaos

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Zahlreiche Anhänger von Slovan Bratislava haben am Donnerstagabend die 0:4-Niederlage ihres Klubs in der Europa-League-Qualifikation gegen Rapid Wien (Spielbericht >>>) im Allianz Stadion der Grün-Weißen verpasst - und das aus eigenem Verschulden.

Zuerst stoppten sie einen Zug der U4 in der Nähe der Haltestelle Schönbrunn. Als sie nach zahlreichen Übertretungen auch noch einen Tankstellenshop ausräumten und nicht zahlten, stoppte die Polizei den Fanzug.

Polizeisprecher Patrick Maierhofer hatte konsequentes Vorgehen der Exekutive bereits im Vorfeld angekündigt. Die Slovan Bratislava-Fans - mit Teilen des Anhangs der Wiener Austria befreundet und bekanntermaßen in großen Teilen rechtsextrem gesinnt - hatten bereits in früheren Jahren durch Ausschreitungen auf sich aufmerksam gemacht.


Die Anreise verlief angesichts dessen verhältnismäßig ruhig. Um 16.00 Uhr hatte sich der Anhang in Bratislava auf den Weg gemacht und war mit Bussen, Privat-Pkw und per Bahn nach Wien gefahren. Bereits an der Grenze kontrollierte die niederösterreichische Einsatzeinheit (EE) und schickte zehn slowakische Fans zurück. Die Beamten stellten auch typische Hooligan-Ausrüstung - Schlagstöcke, Baseballschläger, einen Schlagring, Totschläger, Quarzsandhandschuhe und Sturmhauben - sowie Messer sicher.

Der Slovan-Anhang traf sich um 18.00 Uhr in Oberlaa und stieg dann in die U-Bahn, um nach Hütteldorf zu fahren. Hunderte Fans der Slowaken kamen allerdings nur bis in den Haltestellenbereich der U4 bei Schönbrunn. Dort stoppten sie den Zug. Unklar war dabei, ob die Notbremse gezogen oder einfach eine Tür aufgerissen worden war. In Verhandlungen bewegte die Polizei die Fans - ursprünglich etwa 600 -, aus dem Zug zu steigen. Laut Augenzeugen wurden die Polizisten dabei mit "Rassist - Faschist - Hooligan"-Sprechchören bedacht.

Die Wiener Linien stellten den Betrieb auf der U4 zwischen Längenfeldgasse und Hütteldorf ein, die Polizei leitete die Fans über die Station Schönbrunn nach draußen. Der Plan war nun, die Slovan-Anhänger zu Fuß ins Stadion zu geleiten. Dass sie es auf diese Weise kaum bis zum Spielbeginn schaffen würden, war bereits klar.

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