26 Pflichtspiele durfte Patson Daka in seiner jungen Karriere bis zum Donnerstag-Abend im Trikot des FC Salzburg absolvieren, zwei Tore gelangen dem 20-Jährigen dabei.
90 Minuten und eine Top-Vorstellung im Rückspiel des Sechzehntelfinale der Europa League gegen Club Brügge (Spielbericht) später hat sich das Torkonto des sambischen Talents verdoppelt.
Mit einem Doppelpack machte sich Daka zum Matchwinenr der "Bullen" und zog damit erstmals das ganz große Rampenlicht auf sich.
Daka: "Bin stolz auf mich"
Mit großen Augen und einem Hauch von Nervosität stellte sich Daka nach der Gala-Vorstellung der Salzburger den anwesenden Journalisten und erklärte: "Ich bin stolz auf mich. Es war kein einfaches Spiel, keine einfache Aufgabe. Ich bin sehr glücklich, dass ich die Verantwortung übernehmen musste."
Diese Verantwortung wurde ihm erst durch die Verletzung von Fredrik Gulbrandsen zuteil. Der Norweger gilt eigentlich unter Rose als gesetzt, musste gegen Brügge aber wegen einer Zerrung passen.
"Wir sind ein Team, wenn einer nicht da ist, muss ein anderer Verantwortung übernehmen. Ich habe die Chance bekommen, also musste ich dem Coach etwas zurückgeben", weiß der athletische Angreifer, der seine Treffer zuerst mit einem Salto, dann mit einem Flik Flak zelebrierte.
Brügge-Coach rechnete nicht mit Daka
Obwohl Coach Rose als Fan des Sambiers, der 2017 am Youth-League-Triumph der Salzburger mit einem Treffer im Finale maßgeblich beteiligt war, gilt und ihm etwa bereits im entscheidenden CL-Playoff-Rückspiel gegen Roter Stern Belgrad das Vertrauen von Beginn an schenkte, galt die Startelf-Nominierung Dakas im Vorfeld der Partie als Überraschung.
Viele, unter anderem auch Brügge-Coach Ivan Leko, wie er später zugab, rechneten mit Smail Prevljak oder Takumi Minamino an der Seite von Munas Dabbur im Salzburger Sturm. Auch Winter-Neuzugang Erling Haaland galt als Option.
"Sie (Brügge, Anm.) spielen immer dieses 3-5-2, das manchmal aussieht wie ein 4-4-2 mit viel Mannorientierung. Wir wollten den Flügel breit besetzt haben mit einem sehr schnellen Spieler, den wir immer wieder tief schicken können", erklärt Rose die taktischen Überlegungen hinter Dakas Nominierung.
Die Taktik der Salzburg bestand von Beginn weg darin, den äußerst flinken Angreifer immer wieder mit langen Bällen zu füttern, wie Rose ausführt: "Wir sind mit einfachen Longline-Bällen immer wieder hinter die Linien gekommen, das erste Tor ist auch so entstanden. Die Idee dahinter war neben Munas noch einen richtigen Tempo-Spieler vorne drinnen zu haben."
Rose: "Freue mich für den Jungen"
Der Plan ging voll auf: "Patson hat natürlich einen großen Anteil an diesem Erfolg. Wir wissen um seine Qualitäten und auch, wie wir diese einsetzen. Die Mannschaft hat das super gemacht."
Rose fährt stolz fort: "Ich freue mich für den Jungen, wichtig für ihn ist jetzt, dass er solche Spiele auch nachhaltig auf den Platz bringt und seine Leistung bestätigt."
Denn: Die teaminterne Konkurrenz schläft nicht. Mit Minamino, Prevljak, Gulbrandsen und Mega-Talent Haaland gibt es einiges an Konkurrenz für Daka.
"Er weiß genau, dass Jungs hinten dran sind, die auch spielen wollen. Smail Prevljak hat im letzten Hinrunden-Spiel vier Tore geschossen. Die Qualität ist hoch, der Konkurrenzkampf ist hoch. Er hat heute ein Zeichen gesetzt, aber er muss weiterarbeiten", warnt Rose das Sturm-Juwel, bei dem im Winter sogar ein Leih-Transfer im Raum stand.
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Daka: "Traum ist wahr geworden"
Bevor Daka sich aber über die Zukunft Gedanken machen muss, darf er zunächst den Moment genießen.
"Es ist ein Traum wahr geworden. Es ist mein Job als Stürmer, Tore zu schießen und ich liebe, das zu tun", strahlt der 18-fache sambische Teamspieler, der während der Partie gegen Brügge gleich zwei Mal mit Nasenbluten zu kämpfen hatte.
Ob es künftig zu mehr als den bisher rar gesäten Startelf-Einsätzen kommt? "Es liegt am Coach, das zu entscheiden. Ich muss ihm diese Entscheidung schwer machen. Wenn ich die Chance habe, mache ich alles, was ich tun kann."
Einen Wunschgegner im nun anstehenden Achtelfinale hat Daka nicht.
"Ich freue mich auf jedes Team. Wir sind ein Team, wir glauben an uns selbst. Wir haben die Fähigkeit, alles zu schaffen. Unmöglich ist nichts und nichts ist unmöglich im Fußball", glänzt der 20-Jährige auch mit Floskeln.