Endstand
1:0
0:0, 1:0
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Salzburger Jubel über "wirklich reife Leistung"

Matthias Jaissle schickte gegen die Roma einmal mehr die jüngste Elf der Vereinsgeschichte auf's Feld - und diese zeigte eine besonders reife Leistung.

Salzburger Jubel über Foto: © GEPA

"Gut gespielt, aber leider verloren!" - nicht nur einmal lautete so oder so ähnlich die Zusammenfassung eines internationalen Auftritts des FC Salzburg gegen einen Gegner von Weltformat.

Am Donnerstag war alles anders. Die "Bullen" lieferten sich mit der AS Roma zwar einen äußerst aufopferungsvollen Fight und bekamen die Startruppe von Jose Mourinho über weite Phasen der Partie gut in Griff, schlussendlich hatten die Mozartstädter bei gleich zwei Aluminiumtreffern der Italiener sowie zwei Top-Paraden von Philipp Köhn aber auch enormes Glück.

Als alles in der ausverkauften Red Bull Arena schon mit einer Nullnummer rechnete, rückte Strahinja Pavlovic ins Mittelfeld auf, schlug eine grandiose Flanke und Nicolas Capaldo köpfte zum umjubelten 1:0-Siegestreffer ein (Spielbericht>>>).

Kurzum: Die "Bullen", die mit der jüngsten Startelf in einem Europa-League-K.o.-Duell ihrer Vereinsgeschichte aufliefen (im Schnitt 23 Jahre, 243 Tage), bewiesen trotz ihrer Unerfahrenheit enorme Reife und Abgeklärtheit.

"Es war wirklich eine reife Leistung über 90 Minuten. Dass man gegen die Roma keine Torchancen zulässt, wird es nicht spielen, aber im Großen und Ganzen war es ein richtig starker Auftritt von uns, der uns viel Selbstvertrauen geben sollte", lobt Kapitän Andreas Ulmer gegenüber LAOLA1 sich und seine allesamt um mindestens ein Jahrzehnt jüngeren Teamkollegen.

Jaissle: Alter spielt nur eine Nebenrolle

Auch für Matthias Jaissle ist "es für uns hier in Salzburg sicher nicht allzu gewöhnlich, dass man so eine reife und topbesetzte Mannschaft wie die Roma schlägt".

Seine Mannschaft habe gegen die Weltstars rund um Paulo Dybala, Stephan El Shaarawy und Co. "sehr diszipliniert gespielt, sehr konsequent verteidigt und sich über 90 Minuten hervorragend an die taktischen Vorgaben gehalten", so der Deutsche weiter.

Jaissle hält aber auch fest, dass das Alter auch im europäischen Spitzenfußball nur eine Zahl ist: "Grundsätzlich geht es um Qualität auf dem Platz, da spielt Alter weniger eine Rolle. Natürlich kannst du als 18-Jähriger - und davon haben wir einige - nicht diese Reife auf den Platz bringen, in einigen Situationen hast du nicht diese Erfahrung. Aber ich bin guter Dinge, dass wir auch in Rom bestehen können, wenn wir wieder eine so reife Leistung unserer Mannschaft wie heute sehen."

Dedic: "Respekt ist da, aber..."

Kaum ein Spieler bestätigt Jaissles Aussage, dass Alter auch im internationalen Bewerb im Vergleich zur Qualität kaum eine Rolle spielt, besser als Amar Dedic.

Der erst 20-Jährige lieferte im siebten Europacup-Spiel seiner Karriere erneut eine Top-Leistung ab, war als Rechtsverteidiger einer der auffälligsten Offensivspieler der Mozartstädter und montierte den deutlich erfahreneren El Shaarawy fast über 90 Minuten ab.

Ob Dedic angesichts solcher Topspieler auf der gegnerischen Seite jemals Nerven zeigt? "Auf dem Platz vergisst man das, da mache ich mir keine Gedanken. Respekt ist natürlich da, aber auf dem Platz geht's zu Sache", so der Bosnier abgeklärt.

Ulmer mahnt: "Sind noch nicht weiter"

Zur Sache ging es auch unmittelbar nach Schlusspfiff, als die Mozartstädter eine kurze Kabinenparty schmissen. Allzu exzessiv wurde es schlussendlich aber nicht.

"Heute kann man schon etwas feiern und den Abend genießen, aber nicht zu viel. Es war nur das Hinspiel, wir sind noch nicht weiter", mahnt "Mannschafts-Papa" Ulmer.

Der 17 Jahre jüngere Amar Dedic sieht das ähnlich: "Wir wissen ganz genau, dass das Rückspiel genau so schwer werden wird. Es erwartet uns wieder ein knallhartes Spiel. Deswegen gibt es nur eine kurze Feier heute, dann geht es weiter."

Diese Mentalität könnte die jungen "Bullen" in der Europa League noch sehr weit bringen...

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