Endstand
2:2
1:1, 1:1
news

LASK als Zünglein im Titelrennen? "Unser größter Antrieb"

Die Linzer wollen binnen zwei Wochen zwei Mannschaften die Meisterfeier vermiesen. Am Sonntag ist ihnen das gegen Sturm bereits gelungen.

LASK als Zünglein im Titelrennen? Foto: © GEPA

Es herrschte Feststimmung in der Linzer Raiffeisen Arena beim letzten Heimspiel des LASK in der Saison 2023/24.

Mit Peter Michorl, Felix Luckeneder und Philipp Wiesinger wurden drei verdiente Spieler vor Anpfiff des Matches gegen Sturm Graz offiziell verabschiedet, die wieder mit der Vereinsführung versöhnten "Landstrassler" sorgten für eine lautstarke Heimatmosphäre und die LASK-Fans generell wurden bei prächtigem Wetter mit erneut starkem Fußball ihrer Mannschaft verwöhnt.

Eine steirische Meisterfeier auf der Linzer Gugl hätte am Sonntag also überhaupt nicht ins Drehbuch gepasst.

"Das zu verhindern war unser größter Antrieb heute. Was Sturm nächste Woche macht, ist dann ihr Job. Aber beim Feiern wollten wir ihnen nicht zuschauen", freut sich LASK-Verteidiger Philipp Ziereis, dass seine Mannschaft mit einem 2:2 gegen den Grazer Spitzenreiter (Spielbericht>>>) die österreichische Meisterschaft noch offen halten konnte.

(Text wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

Vizemeisterschaft adé

Durch das Remis gegen die "Blackies" brachte sich der LASK indes um die letzte Chance auf die Vizemeisterschaft. Hätten sie gewonnen, wären sie mit einem Sieg bei Red Bull Salzburg am kommenden Sonntag mit Sicherheit Zweiter der Endtabelle geworden. So geht es für die Athletiker am letzten Spieltag nur mehr um die Ehre.

Aus steirischer Sicht geht es für den LASK aber auch darum, dem SK Sturm - wenn benötigt - Schützenhilfe zu leisten. Sollte der LASK nämlich in der Red Bull Arena einen Punkt ergattern, wären die Grazer auf jeden Fall Meister, ganz egal, wie sie sich in ihrem Heimspiel gegen Austria Klagenfurt anstellen.

Doch kann der LASK in einem solchen Spiel überhaupt noch die notwendige Motivation aufbringen?

"Ich bin jetzt 46 Jahre alt und habe noch nie erlebt, dass irgendeine Mannschaft nicht volle Pulle gibt oder nicht gewinnen will. Für uns als Verein, für jeden Einzelnen ist es komplett unerheblich, ob Red Bull Salzburg oder Sturm Grazer Meister wird. Wir haben nur das Ziel, unsere beste Leistung zu bringen, die wir nächste Woche imstande sind zu bringen", verspricht LASK-Coach Thomas Darazs den Grazern zumindest den Versuch der Schützenhilfe.

LASK will gegen Salzburg "all-in gehen"

Zudem könnten die Linzer mit einer erneut guten Leistung gegen Salzburg zeigen, dass mit ihnen in der kommenden Saison voll zu rechnen sein wird.

Zwei Mal haben die Athletiker den (noch) Serienmeister in dieser Spielzeit schon bezwungen, ein dritter Sieg würde nur ihre aktuelle Topform bestätigen, in der sie sich seit Darazs' Übernahme an der Seitenlinie befinden.

"Wir werden schauen, wie wir Salzburg am meisten weh tun können, damit wir unsere Stärken wieder auf den Rasen bringen. Ich glaube, die 'Buam' haben sich in den letzten Wochen ein bisschen freigeschwommen davon, zeigen zu müssen, dass sie leiwande Kicker sind. Weil das haben sie in den letzten Wochen schon gezeigt. Wir werden nächste Woche nochmal all-in gehen", legt der Stahlstädter Coach bei "Sky" nach.

Dass sich im Linzer Kader zahlreiche "leiwande Kicker" befinden, war wohl ohnehin den allermeisten Beobachtern des österreichischen Fußballs bewusst. So richtig zum Vorschein kommen deren Stärken aber erst wieder seit Darazs das schwarz-weiße Ruder übernahm und kurz darauf auf ein 4-2-3-1-System mit deutlichem Fokus auf das Spiel mit dem Ball umstellte.

"Der Ball fühlt sich am Fuß nicht mehr wie eine Bombe an"

Seit Thomas Darazs Trainer ist, weist der LASK einen Punkteschnitt von 2,17 auf
Foto: © GEPA

Der den LASK interimistisch betreuende Wiener, der (Stand jetzt) weiterhin nicht als Cheftrainer für die kommende Saison in Frage kommt, konnte in den letzten Wochen diesbezüglich eine beachtliche Entwicklung seiner Truppe beobachten:

"Die Mannschaft hat sich taktisch in vielen Dingen gemausert, aber, was mir am meisten Freude macht, ist, dass sie die Scheu abgelegt hat, Fußball zu spielen. Dass sich der Ball am Fuß nicht mehr wie eine Bombe anfühlt, sondern, dass man das Spiel mit dem Ball genießt. Aber wir sind noch lange nicht dort, dass sich jeder wirklich wohlfühlt, jeder wirklich den Ball haben will."

Als nächster Schritt stehe am Programm, "dass wir es in der Mannschaft zusammenbringen, dass einer dem anderen so einen Pass spielt, dass er den Ball dabei nicht nur wegspielt, um keinen Fehler zu machen, sondern ihm ein richtiges Geschenk gibt".

Wer weiß: Setzt der LASK seine aktuelle Entwicklung in dieser Form fort, werden die Athletiker in der kommenden Saison womöglich nicht mehr nur ein Neben- sondern ein Hauptakteur im Titelrennen sein.

Bundesliga: Das waren die knappsten Meister-Entscheidungen

Kommentare