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Sonnleitner: "Schöner werd' ich nimmer"

Sonnleitner hielt Kopf für Rapid hin. Kühbauer: "Andere stört ein Gelsenstich".

Sonnleitner: Foto: © GEPA

Mario Sonnleitner war noch nie ein Spieler, der einen Zweikampf scheute.

Wer austeilt, muss auch einstecken können - so war auch die Devise bei der 0:1-Heimniederlage des SK Rapid im Hinspiel des Europa-League-Sechzehntelfinales gegen Inter Mailand.

Als Abwehrchef hielt der 32-jährige Routinier die Defensive zusammen und ließ kaum einen Stich der Stars der "Nerazzurri" zu. Sonnleitner warf sich hinein und raubte Spielern wie etwa dem kroatischen Vize-Weltmeister Ivan Perisic den Nerv.

Daran konnte auch ein Schockmoment in der 32. Minute nichts ändern, als Sonnleitner nach einem Zusammenstoß blutüberströmt zu Boden ging. Ans Aufhören verschwendete der beinharte Verteidiger keinen Gedanken. Nach dem Schlusspfiff war er - angesprochen auf die Vielzahl von Cuts in seiner Karriere - sogar schon wieder zum Scherzen aufgelegt:

"Mein letztes Cut ist schon lange her. Es ist ein bisschen mühsam, aber schöner werd' ich nimmer."

"Habe den Ball eigentlich schon drin gesehen"

Was war passiert? Der Steirer prallte nach einem Eckball von der linken Seite mit dem Kopf mit Gegenspieler Stefan de Vrij zusammen und erlitt eine große Platzwunde, die ihn blutüberströmt zu Boden sacken ließ.

Noch am Platz wurde die Wunde des Defensivspielers getackert, ein Turban angelegt und wenige Minuten später griff Sonnleitner schon wieder in die Partie ein.

"Ich löse mich eigentlich gut von meinem Gegenspieler, steige hoch und war mir in der Aktion eigentlich relativ sicher, dass ich den Ball erwische. Der Spieler, der mich gedeckt hat, wurde von Maxi Hofmann gut geblockt, da bin ich gut weggekommen. Dann war ich frei. Ich habe den Ball eigentlich schon drin gesehen. Den Ball, dabei war es dann nur der Kopf", sah der Abwehrrecke in weiterer Folge nur Sternchen anstatt einen Torerfolg.

Kühbauer: "Andere stört schon ein Gelsenstich, er spielt weiter"

Während bei Kopfverletzungen höchste Vorsicht geboten ist, war Sonnleitner schnell davon überzeugt, weiterspielen zu können und setzte dieses Vorhaben auch in die Tat um. Trainer Didi Kühbauer dankte es ihm:

"Sonni ist mit dem Kopf extrem stark und geht keinem Zweikampf aus dem Weg. Einen anderen stört schon ein Gelsenstich, er steckt aber auch so was weg und spielt weiter. Wenn er sich nicht gut gefühlt hätte, hätte ich ihn rausgenommen. Ein Cut gehört auch mal dazu, auch wenn ich es ihm nicht wünsche."

Sonnleitner: "Wissen jetzt, dass wir mithalten können"

Dabei lieferte er auch im weiteren Spielverlauf eine souveräne Vorstellung ab. "Ich habe leider eine blöde Platzwunde gekriegt. Das nervt natürlich, hat mich aber nicht beeinträchtigt", gibt Sonnleitner auch zu.

Ein paar Kopfschmerzen werden wohl unvermeidbar sein, prinzipiell ging es dem seit mittlerweile fast neun Jahren bei Rapid spielenden Steirer aber den Umständen entsprechend gut. "Bis auf die Schmerzen von der Wunde ist gehirnerschütterungsmäßig nichts passiert. Das passt soweit!"

Viel mehr Kopfschmerzen bereitete ihm sowie auch seinen Mitspielern die Niederlage durch den fragwürdigen Elfmeter. Allerdings gab es auch viele positive Aspekte, die Sonnleitner im Hinblick auf das Frühjahr und speziell das Rückspiel im Mailänder San Siro positiv stimmen.

"Wir wissen jetzt, dass wir mithalten können und dass wir den Mut auch auswärts brauchen werden. Wir brauchen uns nicht verstecken", wurde Sonnleitners Kampfeslust im Hinspiel gegen Inter noch mehr geweckt.

Chance in Mailand lebt - und Sonnleitner wird wieder den Kopf hinhalten

Trotz Heimniederlage und dem Auswärtstor für Inter will Sonnleitner nicht aufgeben, er glaubt noch an die Chance im Rückspiel und weist darauf hin, dass es durchaus schlimmere Ergebnisse als ein 0:1 geben hätte können.

"Wir wissen, dass sie auch nur zwei Arme, zwei Beine und einen Kopf haben, deshalb werden wir sicher auch im Auswärtsspiel versuchen, alles zu geben. Wir haben gewusst, dass wir ein Tor brauchen, um aufzusteigen, zwei 0:0 hätten nicht gereicht. Somit lebt die Chance. Die Ausgangsposition ist schlechter als vorher, aber wir werden alles probieren."

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Sonnleitner wird auch im San Siro mit ziemlicher Sicherheit seinen Mann stehen müssen. Der so oft abgeschriebene Verteidiger machte einige Höhen und Tiefen mit, derzeit ist er jedoch wieder Rapids konstantester Innenverteidiger, der am öftesten zur Verfügung steht.

Durch den neuerlich verletztungsbedingten Ausfall von Christopher Dibon deutet auch im Rückspiel viel auf das Duo Sonnleitner und Maximilian Hofmann hin. Mert Müldür wäre noch eine Option, Mateo Barac befand sich im Hinspiel nicht einmal im Kader.

Wer Sonnleitner kennt, weiß aber wohl, dass er auch im Rückspiel seinen Kopf für Rapid hinhalten wird - auch wenn es manchmal weh tut.


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