0:3 im Auswärtsspiel gegen die SSC Napoli. Die Ausgangslage vor dem Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Europa League erscheint für den FC Red Bull Salzburg nahezu aussichtslos.
Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, auch in der Mozartstadt. Und sie wird genährt von den fantastischen Aufholjagden, die die „Bullen“ im vergangenen Frühjahr auf internationaler Ebene hingelegt haben und der Heimstärke in der heimischen Arena.
Zudem sorgt auch die durchaus ansehnliche Vorstellung in der Schlussphase des Spiels in Neapel dafür, dass sich die Salzburger noch – wenn auch nur sehr kleine – Chancen ausrechnen.
Stefan Lainer sagt etwa: „Vor allem zweite Hälfte konnten wir einen gewissen Druck ausüben – und das auswärts. Jetzt spielen wir zu Hause. Ich würde uns nicht abschreiben.“
"Wir werden nie aufgeben!"
Dass es aber einer außerordentlichen Anstrengung, wohl gepaart mit Fortunas Gunst, und noch dazu einen rabenschwarzen Tag der süditalienischen Gäste benötigen wird, ist allen bewusst.
„Wir werden nie aufgeben! Klar wissen wir um Napolis Qualität, aber wir sind eine Mannschaft mit einer super Mentalität. Wir werden bis zum Ende alles geben und alles versuchen. Wir müssen alles besser machen, um ein Fußballwunder zu erreichen“, weiß Andre Ramalho.
Dass die Salzburger aber nicht aus ihrer Haut können und wollen, ist klar. An der Ausrichtung wird sich daher freilich auch im zweiten Duell mit Italiens Vizemeister nichts ändern. Ramalho sagt: „Wir werden unsere Spielidee wegen der Niederlage nicht ändern. Wir halten unsere Spielidee für richtig, haben ja nicht umsonst bisher so viele Erfolge gefeiert. Wir werden weitermachen.“
Rose: "Eine große Bürde"
Weniger optimistisch, vielmehr pragmatisch will Kapitän Andres Ulmer die Aufgabe angehen: „Es wird eine spannende Aufgabe für das Rückspiel. Wir denken im Rückspiel an kein Ergebnis, wollen einfach einen guten Auftritt hinlegen und einige Sachen besser machen. Nach 90 Minuten werden wir dann sehen, wie das Ergebnis ist.“
Trainer Marco Rose hält sich mit Kampfansagen ebenfalls zurück: „Das Rückspiel geht bei 0:3 los. Gegen Napoli ist das natürlich eine große Bürde. Aber wir werden ein volles Stadion haben und wollen für die Leute, die da sind, ein gutes Spiel machen. Vielleicht gelingt uns ein frühes Tor. Und dann schauen wir mal, was der Abend so bringt.“
Dass die Salzburger mit ihrer imposanten Heimserie – letzte Niederlage im November 2016 – auch international Respekt erlangt haben, beweist, dass sich auch die Neapolitaner nach dem deutlichen Ergebnis im ersten Duell nicht schon als Aufsteiger wähnen.
"Salzburg ist ein hartes Pflaster"
„Es sind noch 90 Minuten zu spielen und alles kann passieren! Salzburg ist ein hartes Pflaster, wir müssen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Wenn wir dort so spielen wie am Ende des Hinspiels, gehen wir ein großes Risiko ein“, warnt Napoli-Coach Carlo Ancelotti seine Truppe.
Sein Team müsse „im Rückspiel zumindest ein Tor schießen“, ist sich Ancelotti sicher. „Wir brauchen in Österreich Qualität, Intelligenz und Leidenschaft. Wir wissen, dass das ein gefährliches Spiel werden kann und wie gut unser Gegner ist. Wir müssen die Intensität, die Salzburg zweifellos ins Spiel bringen wird, annehmen“, so der Trainer weiter.
Die Botschaft ist offenbar angekommen. Denn Stürmer Arkadiusz Milik stößt ins selbe Horn wie sein Coach: „Es ist nicht vorbei! Wir werden auf eine sehr kompetitive Mannschaft treffen, die noch dazu daheim spielt. Wir müssen den selben Fokus an den Tag legen wie im ersten Duell, dürfen nicht an unsere Führung denken.“
Fabian Ruiz ergänzt: „Salzburg ist ein gutes Team und hat das auch schon in der ersten Partie gezeigt, sie haben uns am Ende unter Druck gesetzt. Das Ergebnis ist fantastisch, aber noch ist nichts entschieden.“
Kommenden Donnerstag (18:55 Uhr im LIVE-Ticker) wird sich zeigen, ob es sich dabei nur um das übliche Geplänkel nach einem deutlichen Ergebnis im Hinspiel gehandelt hat, um den Fokus hoch zu halten, oder ob Napoli in der Mozartstadt tatsächlich noch ins Schwitzen kommt.
