Der FC Red Bull Salzburg würde einen "sehr, sehr guten Tag" brauchen, um aus Neapel etwas mitnehmen zu können, betonte Trainer Marco Rose stets.
90 Minuten später lässt sich zweifelsfrei feststellen: Die "Bullen" haben keinen solchen Tag erwischt. Nach dem 0:3 im Auswärtsspiel gegen die SSC Napoli ist das Aus im Achtelfinale der UEFA Europa League so gut wie besiegelt. Spielbericht >>>
Über das deutliche Ergebnis sagt der RBS-Coach: "Das fühlt sich beschissen an, ist doch logisch."
Stefan Lainer ärgert sich: "Das war sicher nicht unser bester Auftritt, was sehr schade ist, weil sicher mehr möglich gewesen wäre."
"Phasenweise reicht gegen Napoli nicht"
Die "Bullen" starteten gut in die Partie, doch das sollte sich rasch ändern. Schon nach zehn Minuten fiel das erste Gegentor, acht Minuten später das zweite. Erst nach der Pause konnten die Mozartstädter das Duell mit Italiens Vizemeister offener gestalten.
Rose analysiert das Spiel so: "Wir waren phasenweise mutig, haben Napoli auch beschäftigt, aber phasenweise reicht auf diesem Niveau gegen diesen Gegner nicht aus, das musst du 90 Minuten durchziehen. Wir sind eine Mannschaft, die stark vom Gefühlt lebt. Wir hatten eine gute Anfangsphase, auch eine Chance, dann bekommen wir das Gegentor, das in uns etwas auslöst. Dann waren wir bis zur Pause weniger mutig. Nach der Pause haben wir es zu einem offenen Schlagabtausch werden lassen, waren dann wieder mutig. Phasenweise reicht gegen Napoli nicht."
Andre Ramalho bestätigt, dass der Doppelschlag Napolis nicht so einfach zu verkraften war: "Wir haben innerhalb von nur acht Minuten zwei blöde Tore bekommen. Das war nicht so einfach. Wir mussten vom Kopf her cool bleiben, um keine Scheiße mehr zu machen und das Spiel weiter im Griff zu haben. Wir haben das ganz ordentlich gemacht."
Abgesehen von den Schwächen, die sich die Salzburger vor allem vor der Pause in der Defensive leisteten, hadert Österreichs Serienmeister auch mit der eigenen Chancenauswertung nach der Pause. "Wir hatten genug Chancen, um ein oder zwei Auswärtstore zu schießen", ist sich Ramalho sicher.
"Wir brauchen und wollen kein Mitleid"
Lainer ergänzt: "Wir haben es vor dem Tor nicht gut zu Ende gespielt, hätten uns klarere Torchancen herausspielen können. Oft machen wir uns das Leben selbst schwer. Es sind eben Kleinigkeiten: Sie haben vier Torschüsse und machen zwei Tore, wir haben auch zahlreiche Chancen, spielen sie aber nicht gut zu Ende."
Deshalb ärgert sich Ramalho auch, wenn er auf die nackten Zahlen schaut: "Das Ergebnis spiegelt das Spiel nicht wider. Ein 3:0 sieht nach einem sehr souveränen Spiel von Napoli aus, doch wer das Spiel gesehen hat, weiß, dass wir auch unsere Chancen hatten."
Doch es ist, wie es ist. Und deshalb hält Rose auch fest: "Wir brauchen und wollen kein Mitleid."