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LASK will auch Ludogorets fressen

Höhere Intensität und Pressing! Razgrad-Trainerwechsel lässt LASK rätseln.

LASK will auch Ludogorets fressen Foto: © GEPA

Der LASK ist gewappnet!

Nach der 4:0-Gala gegen SKN St. Pölten kann Ludogorets Razgrad auf die Linzer Gugl kommen. Dieser Meinung sind zumindest die Protagonisten, die eine weitere Europa-League-Sternstunde herbeisehnen.

Bei Tottenham gab es nichts zu holen, gegen den bulgarischen Abomeister, der neun Titel in Folge einfahren konnte, ist die Zielsetzung schon eine ganz andere. Trainer Dominik Thalhammer geht zuversichtlich ins Heimspiel:

"Die Ausgangssituation ist so, dass mit wir aktuell mit unserer Performance aufgrund des letzten Spiels sehr zufrieden waren. Dass wir natürlich Punkte gefunden haben, die wir noch verbessern müssen und wo wir ansetzen können. Wenn wir eine ähnliche Herangehensweise haben und einige Dinge noch optimieren, dann werden wir ein sehr gutes Spiel machen. Unser erklärtes Ziel sind drei Punkte."

"Das ganz klare Ziel sind die drei Punkte"

Mit Razgrad zog der LASK nicht unbedingt das attraktivste Los, die Bulgaren sind aber keineswegs zu unterschätzen. Zwei Mal stand Ludogorets in der Champions League (2014/15, 2016/17), ansonsten schlug man sich in der Europa League herum. Insgesamt war man in den jüngsten acht Saisonen (inklusive der jetzigen) sieben Mal in einer Gruppenphase vertreten.

Mittelfeldmotor Peter Michorl weiß, was auf die Oberösterreicher zukommt: "Es wird kein einfaches Spiel. Wir haben den Gegner gut analysiert, wissen, wo ihre Stärken und Schwächen sind. Das ganz klare Ziel sind die drei Punkte."

Trotz genauer Gegnerbeobachtung tappt der LASK allerdings im Dunkeln. Denn ausgerechnet am Wochenende vor dem Spiel wurde Trainer Pavel Vrba vor die Türe gesetzt. Assistent Stanislav Genchev, der schon in der Vergangenheit mehrmals einsprang, übernahm vorerst.

Dadurch ergibt sich für die Linzer eine neue, ungewisse Ausgangsposition. "Es ist immer schwierig, wenn man den Gegner analysiert und kurz davor passiert was. Aber Genchev war schon 18 Spiele lang hauptverantwortlich im Jahr 2019. Wir haben uns auch diese Spiele angesehen. Wir haben uns ein gutes Bild über die Mannschaft und den Trainer machen können. Aber der Trainerwechsel macht es ein bisschen komplizierter", gibt Thalhammer zu.

Trainerwechsel: "Kann das nicht vom einen auf den anderen Tag abstellen"

Der Spirit beim Gegner könnte ein anderer sein, auch personell ist durchaus die eine oder andere Veränderung zu erwarten. Von der Ausrichtung her glaubt der LASK-Chefcoach allerdings nicht an große Umstellungen.

"Ich glaube nicht, dass es inhaltlich große Änderungen gibt, weil sich Mannschaften etwas erarbeiten und ein Muster in ihrem Spiel haben. Ich denke nicht, dass man das vom einen auf den anderen Tag gänzlich verändern und abstellen kann. Details können aber anders sein. Ich erwarte sie zumindest relativ ähnlich von der Ausrichtung her."

Michorl und seine Kollegen wurden bereits auf den Gegner vorbereitet und wissen über deren Stärken und Schwächen bereit, verraten will er diese allerdings nicht. Zudem ginge es vorrangig um die eigene Leistung. "Wir wollen unsere Stärken auf den Platz bringen und die Schwächen minimieren. So werden wir es anlegen. Wir wollen Intensität auf den Platz bringen, dann hat es jeder Gegner schwer gegen uns. Das haben wir letztes Jahr und auch in der Liga bewiesen", erklärt der Mittelfeldspieler.

Die Intensität ist schon ein gutes Stichwort. Auf diese ist Thalhammer besonders stolz, denn aufgrund seiner Statistik-Liebe und seiner Zahlen-Spiele zeigt sich, dass in diesem Punkt ein großer Schritt nach vorne gelungen ist.

Von Intensität verbessert und bester Pressingwert

Thalhammer hofft darauf, dass man am Offensivfeuerwerk wie gegen St. Pölten ansetzen kann. Trotzdem wurden nicht nur die positiven Seiten dieses klaren Erfolgs beleuchtet, sondern tiefer gegraben. Es geht aber weiterhin in die Richtung, den Gegner sprichwörtlich fressen zu wollen.

"Von der Intensität her haben wir uns seit dem Spiel gegen Manchester im August ganz klar verbessert, da gibt es klare Steigerungen, was die Beschleunigung und Sprints betrifft. Außerdem haben wir den besten Pressingwert in der Liga. Das ist auch unser Ziel, eine der besten Pressingmannschaften in der Liga zu sein."

Dass der LASK die Gegner früh in der gegnerischen Hälfte anbohrt, ist nichts Neues. Doch die Linzer sind nun vielseitiger. "Wir haben uns auch im Bereich Positionsspiel gesteigert und können klare Überlegenheiten am Platz herstellen. St. Pölten hatte grobe Zugriffsprobleme, wenn wir den Ball hatten. Was mich auch freut, ist, dass die Mannschaft nicht nur diese Funktionslust im Spiel gegen den Ball hat, sondern jetzt auch mit dem Ball entwickelt."

Dabei betont Thalhammer, dass die Mannschaft nun auch nicht stehen bleiben will. "Wir sind noch lange nicht am Ende, es gibt so viele Dinge, die wir weiterentwickeln können." Im Angriffsdrittel, aber prinzipiell in allen Bereichen sei noch Luft nach oben. Deshalb wolle man sich nicht der öffentlichen Meinung nach einem guten Spiel anschließen, sondern kritisch bleiben. Auch gegen den SKN habe es Dinge gegeben, "die wirklich verbesserungswürdig waren. Wenn wir da ansetzen und am Donnerstag eine Schippe draufsetzen können, dann geht es in die richtige Richtung."

Ludogorets-Trainer warnt vor LASK

Auf Seiten der Bulgaren ist man gewarnt. Interimstrainer Genchev warnt vor dem Gastspiel in Österreich.

"Der LASK hat Sporting eliminiert, das zeigt, was für eine starke Mannschaft das ist", sagt dieser, will aber nicht tiefstapeln. "In den jüngsten drei Partien haben wir nur einen Sieg geschafft, und Ludogorets ist keine Mannschaft, die es gewohnt ist, nicht zu gewinnen."

Der von Verletzungssorgen geplagte Coach muss allerdings unter anderem auf den spanischen Goalgetter Higinio Marin verzichten, auch Cagliari-Leihe Kiril Despodov, in der Vorsaison für Sturm Graz aktiv, wird fehlen. Mit Bernard Tekpetey steht ein Ex-Altacher im Kader.

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