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Rapid über EL-Saison stolz, aber reich an Lehren

LAOLA1 Foto: ©

Mit hängenden Köpfen verließen die Spieler des SK Rapid das Spielfeld im Giuseppe-Meazza-Stadion.

Jenen Spielort, wo sich die Schützlinge von Trainer Didi Kühbauer erst hingearbeitet haben, welcher zur Erfüllung der Spieler-Träume führen sollte und wo man mit dem 0:4 auch die Erkenntnis gewann, dass der Gegner einfach auf einem anderen Level spielt.

Im Sechzehntelfinale der Europa League war gegen Inter Mailand schlussendlich Endstation (Spielbericht>>>). Daran, dass auch das Überwintern im Europacup durchaus als Erfolg zu werten ist, dachte im ersten Moment logischerweise aber keiner so richtig.

Die Chancenlosigkeit gegen Stars wie Ivan Perisic und Co. schmerzte, und dennoch können die Grün-Weißen daraus Lehren ziehen, die in der Zukunft helfen könnten.

„Wir können schon viel daraus lernen“

Chefbetreuer Kühbauer wollte seinen Spielern keinen Vorwurf machen. Es war eine mannschaftlich durchschnittliche, fehlerhafte Leistung, die gegen einen Gegner von diesem Niveau bitter bestraft wurde.

„Wir können schon viel daraus lernen“, gesteht der 47-jährige Burgenländer auf LAOLA1-Nachfrage. „Von unserer Seite Ist schon Aufholbedarf vorhanden, aber Inter hat schon einiges Geld mehr als wir, mit dem sie ganz andere Spieler holen können. Der muss dann um mehr Geld aber auch besser spielen. Für unsere Möglichkeiten haben wir es gut gemacht, das reicht aber nicht auf diesem Niveau.“

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War es in Wien noch die mannschaftliche Geschlossenheit, mit der man Inter in der zweiten Hälfte annähernd Paroli bieten konnte, waren in Mailand viele von ihren hundert Prozent entfernt.

Nicht umsonst stieß dies Torhüter Richard Strebinger sauer auf, da er meinte, dass wenn „du hier bestehen und eine Sensation schaffen willst, dann muss halt wirklich jeder Spieler an sein volles Leistungsvermögen kommen. Das ist nicht jeden Tag möglich, aber an so einem Tag brauchst du es. Das haben wir heute nicht geschafft, deswegen kommt dann so ein Ergebnis zustande.“

Nicht Qualitätsunterschied sondern Fehler wurmen Rapid

In Wien fand man einen Weg, um Inter durch defensive Stabilität nicht ins Spielen kommen zu lassen.

Sobald die Nerazzurri ihre individuellen Stärken ausspielen konnten, war Rapid im Hintertreffen. Denn wenn ein Plan nicht vollends aufgeht, ist der Qualitätsunterschied zu hoch.

„Dass der da ist, wissen wir. Das wurmt mich jetzt nicht“, war sich auch Thomas Murg dieser Tatsache bewusst. „Mich wurmt, dass wir nicht so schlecht im Spiel waren und dann einfach zwei sehr billige Tore kriegen.“

Auch Kühbauer merkte an, dass man mitspielen wollte, doch ein Stellungsfehler wurde ebenso beinhart bestraft wie dass man nach einem Eckball den Ball nicht wegbrachte.

„Jeder Spieler muss seine Lehren aus diesem Spiel ziehen. Vom Technischen her steht Inter über uns. Jeder Spieler kann unter Druck den Ball verarbeiten, das ist schon eine Qualitätsfrage. In der Zweikampfführung liegt der größte Unterschied. Geht so ein Spieler in einen Zweikampf, dann will er ihn auch wirklich gewinnen. Von der physischen Präsenz sind wir einfach nicht so stark wie die Italiener. Internationaler Fußball wird anders gespielt. Wir können schon viel daraus lernen.“

Über 10 Millionen brutto und einige Achtungserfolge

Eine hohe grün-weiße Fehleranfälligkeit wurde beinhart bestraft. Und Rapid konnte sich auch noch bedanken, dass Inter Gnade walten ließ, denn das Ergebnis hätte noch durchaus deutlicher ausfallen können.

An das Highlight gegen Inter werden trotzdem viele Rapid-Profis noch länger zurückdenken und vielleicht vom Auftritt im San Siro auch noch ihren Kindern erzählen – abseits vom sportlichen Ausgang.

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