Gewonnen haben die Breisgauer auch wegen Lienhart höchstpersönlich.
Der Niederösterreicher wurde nach einer kurz ausgespielten Ecke etwas glücklich von einem abgefälschten Schuss von Jan-Niklas Beste getroffen, von seinem Schienbein sprang die Kugel zum Goldtor in die Maschen.
"Das schönste Tor meiner Karriere war es definitiv nicht, aber ein wichtiges schon. Dadurch, dass ich nicht so viele Tore schieße, werde ich es mir auf jeden Fall merken", grinst der ÖFB-Teamspieler.
"Ich habe schon gewusst, dass ich dran war, aber alle haben sich mit dem 'Niki' gefreut, da bin ich auch einfach hingelaufen"
Phantom-Torschütze
Dass er das Toreschießen nicht gewohnt ist, merkte man auch an seiner Reaktion direkt danach. Diese fiel nämlich so gering aus, dass sich Beste als Torschütze feiern ließ und als solcher auch vom Stadionsprecher durchgesagt wurde.
"Ich habe schon gewusst, dass ich dran war, aber alle haben sich mit dem 'Niki' gefreut, da bin ich auch einfach hingelaufen", so der bescheidene Innenverteidiger.
Der Sieg gegen die Salzburger war dabei alles andere als ein Selbstläufer, wie der 29-Jährige betont: "Sie haben es sehr gut, sehr mutig gemacht. Ich glaube, dass uns die Rote Karte sehr in die Hände gespielt hat. Das hat die Statik des Spiels schon verändert."
Freiburg auf Achtelfinal-Kurs
Die Freiburger standen schon vor der Begegnung fix unter den ersten 24, nun haben sie als aktuell Tabellen-Fünfter mit 14 Punkten gute Chancen auf einen Direkteinzug ins Achtelfinale.
"Wir haben gegen richtig gute Mannschaften gespielt, haben abgezockte Leistungen gezeigt und stehen jetzt sehr gut da. Die letzten beiden Spiele wollen wir noch positiv bestreiten", so der langjährige Freiburger, bei bei drei der vier Europa-League-Teilnahmen der Klubgeschichte am Start war.
Mit Leistenproblemen raus
Zuletzt taten sich die Breisgauer ein wenig schwer mit der Doppelbelastung. Nicht zuletzt auch Lienhart selbst, der am Wochenende gegen Heidenheim bereits zur Pause mit Leistenproblemen ausgewechselt werden musste. Gegen Salzburg hielt er immerhin bis Minute 78 durch.
"Mit Fortdauer des Spiels habe ich es leider wieder gemerkt. Da habe ich leider ein paar Probleme, aber ich werde mit den Physios daran arbeiten, dass die bald wieder weg sind", so der Dauerbrenner, der freilich auch bei den finalen beiden WM-Quali-Spielen Österreichs über die volle Distanz im Einsatz war.
"Viele Spiele, viele Emotionen"
Damit kann Lienhart unterm Weihnachtsbaum auf eines wenn nicht das erfolgreichste gleichzeitig aber auch anstrengendste Jahr seiner Karriere zurückblicken.
"Viele Spiele, viele Emotionen. Es ist natürlich sehr anspruchsvoll für den Körper aber auch die Psyche, den Körper alle drei Tage hochzufahren und voll da zu sein, aber das gehört zum Profisein dazu. Ich bin froh, dass wir so viele Spiele haben", winkt Lienhart ab.
Generell gilt nämlich: "Jeder Spieler spielt lieber als er trainiert."