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Aufstieg wäre "enormer Rapid-Booster"

Rapid sieht "Finale" in Genk als Chance. Mit Belgiern hat man Rechnung offen.

Aufstieg wäre Foto: © GEPA

Natürlich hatte sich der SK Rapid gegen West Ham United eine jener Sternstunden erhofft, welche den Grün-Weißen immer wieder einmal im Europacup gelungen ist.

Am Ende musste man sich nach der 0:2-Heimniederlage am 5. Spieltag der Europa League (Spielbericht >>>) jedoch eingestehen, dass der Vierte der Premier League in einer anderen Liga spielt, man ohne die Fans im eigenen Stadion auch nicht den zusätzlichen Push hatte.

Enttäuschung ja, die große Unzufriedenheit war jedoch nicht unbedingt zu erkennen. Schließlich habe man mit einer doch drastisch veränderten Startelf alles probiert. Vor allem aber richtet sich der Blick schon in die Zukunft.

Denn während das Abenteuer Europa League definitiv nach dem letzten Gruppenspiel endet, konnte Rapid die Chance auf den Aufstieg in die Zwischenrunde der Conference League wahren - vor allem dank des 1:1 im Parallelspiel zwischen Dinamo Zagreb und Genk.

Dafür benötigen die Grün-Weißen einen Sieg auswärts in Belgien. "Natürlich wäre es für den ganzen Klub, aber auch die Stimmung im Verein und der Mannschaft ein enormer Booster, wenn wir dieses Spiel gewinnen können dort. Wir werden auch dort so auftreten, dass wir das Spiel gewinnen. Wir wissen aber auch, dass diese Mannschaft richtig viel Qualität hat", blickt Interimstrainer Steffen Hofmann der letzten Chance aufs internationale Überwintern positiv entgegen.

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"Haben ein Finalspiel in Belgien vor der Brust"

Zumindest ist keine große Rechnerei von Nöten, kein Vertrauen auf Schützenhilfe. Die Ausgangsposition vor dem Showdown am 9. Dezember in der KRC-Genk-Arena ist klar.

"Ganz einfach: Wir müssen dort gewinnen. Wir wissen, worum es geht. Wir werden hinfahren und das versuchen, mit allem was wir haben, mit allen Lehren, die wir diesmal dazugewonnen haben, einfach Fußball spielen, Gas geben, alles dafür geben, damit wir nächstes Jahr im Frühjahr noch international dabei sind", legte Hofmann bei "Servus TV" nach.

Auch dem Sportdirektor wäre es natürlich recht, wenn man noch das eine oder andere Spiel an Erfahrung auf europäischer Bühne sowie Punkteprämien abstauben könnte. In einer Gruppe mit West Ham United und Dinamo Zagreb wäre Platz drei trotzdem aller Ehren wert.

"Es spricht für die Mannschaft, dass wir im letzten Spiel in Belgien noch so etwas Ähnliches wie ein Finalspiel vor der Brust haben. Wenn wir das gewinnen, sind wir nächstes Jahr noch in Europa dabei. Wir werden uns dementsprechend vorbereiten, weil unser Ziel wird schon sein, in Genk drei Punkte zu holen", gibt Zoran Barisic die Marschroute vor.

"Haben noch eine Rechnung offen mit Genk"

Für viele Spieler waren die Duelle mit West Ham ein Highlight. Am Schluss den Kürzeren zu ziehen, schmeckte keinem. Gegen ein Team mit zehn Mal höherem Budget zu verlieren, sollte jedoch kein Beinbruch sein.

Deshalb klammert man sich gerne an diesen letzten Strohhalm, um am letzten Spieltag in der EL-Gruppe, doch noch den weiteren Verbleib in einem europäischen Bewerb zu sichern - auch wenn es "nur" die Conference League ist.

Hätte man den Auftakt daheim gegen Genk nicht in letzter Minute verpatzt, wäre vielleicht mehr drin gewesen. Deshalb hat man mit den Belgiern nach deren Siegtor in der 92. Minute noch ein Hühnchen zu rupfen, wie Kapitän Maximilian Hofmann weiß

"Wir müssen dort gewinnen. Das wird schwierig, das wissen wir, aber das haben wir drauf. Wir haben auch im Heimspiel gegen Genk gezeigt, dass es mit ein bisschen Glück auch in die andere Richtung ausgehen hätte können. So ein spätes Gegentor, wie wir da bekommen haben - da haben wir noch ein bisschen eine Rechnung offen. Wir werden alles versuchen, damit wir dort zumindest in die Conference League kommen und überwintern - das ist das Minimalziel."

"Jeder muss über seine Grenzen hinauswachsen"

Neben den ersten Einsätzen in der Europa League überhaupt, wäre vor allem für die Youngster ein Weiterkommen ein weiteres Zuckerl in ihrer noch ganz jungen Karriere.

Stellvertretend für die junge Garde blickt Martin Moormann positiv auf das "Endspiel". "Wir müssen alles reinhauen, jeder muss über seine Grenzen hinauswachsen, damit wir in die Conference League kommen. Das werden wir tun und dann hoffentlich den Einzug schaffen."

Mittelfeldspieler Robert Ljubicic schlägt in dieselbe Kerbe: "Wir wissen, dass das Heimspiel sehr knapp war, wir haben 0:1 verloren. Das Wichtigste ist mal, dass wir am Sonntag gut spielen, unsere Form noch aufbauen und Selbstvetrauen tanken."

Am Sonntag steht der Auswärtstrip gegen die SV Ried auf dem Programm, danach wartet ungewohnterweise keine englische Woche, in der man sich in Ruhe auf das Wiener Heim-Derby gegen die Austria vorbereiten kann, ehe es nach Genk geht. Entscheidende Wochen, über die Coach Hofmann meint: "Das wird sicher eine spannende Partie in Genk werden, davor haben wir aber noch zwei wichtige Spiele in Ried und das allerwichtigste Spiel, das Derby zu Hause. Wir haben noch immer kein Derby im neuen Stadion gewonnen, das wollen wir unbedingt. Dann geht erst die Konzentration los auf dieses entscheidende Spiel international."

Zumindest geht es am letzten Europa-League-Spieltag noch um etwas - das war das Minimalziel.


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