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These: Will sich Kulovits empfehlen, muss er deutlich gewinnen

Bei Rapid stehen die jungen Talente im Fokus, Stefan Kulovits ist weiter im Rennen um das Trainer-Amt und Crystal Palace braucht dringend die Top 8. LAOLA1 und Canal+ debattieren.

These: Will sich Kulovits empfehlen, muss er deutlich gewinnen Foto: © GEPA

In unserem Format "Ansichtssache" versuchen wir, Meinungen, Stimmungen, Überreaktionen oder sonstige Ansichten jeglicher Art in eine These zu packen und zu analysieren.

Das kann mal provokant sein, mal eine oft gehörte Meinung. Mal sehr strittig, mal weniger. Mal eine Prognose, mal eine simple Einordnung.

In der aktuellen Ausgabe behandeln wir den letzten Spieltag der UEFA Conference League.

Canal+ überträgt das letzte Spiel von Rapid auswärts bei Zrinjski Mostar (Ankick um 21 Uhr) live und exklusiv >>>

Passend dazu hat die Redaktion Johannes Hofer, Kommentator bei Canal+, und Florian Gabriel, Redakteur bei LAOLA1, mit drei Thesen konfrontiert:

These 1: Eh schon wurscht: Rapid sollte die letzte Partie gegen Zrinjski Mostar nützen, um so vielen jungen Spielern wie möglich Europacup-Erfahrung zu geben.

These 1: Eh schon wurscht: Rapid sollte die letzte Partie gegen Zrinjski Mostar nützen, um so vielen jungen Spielern wie möglich Europacup-Erfahrung zu geben.
Auch nach fünf Spielen in der UEFA Conference League ist Rapid noch punktlos.
Foto: ©GEPA

Florian Gabriel: Nein, das wäre nicht mutig, sondern fahrlässig. Für Rapid geht es jetzt in erster Linie darum, über Siege wieder zu Selbstvertrauen und Sicherheit zu kommen.

Klar kann Stefan Kulovits dem ein oder anderen Youngster Europacup-Erfahrung ermöglichen, dennoch sollte der Kern der Mannschaft gleichbleiben.

Fünf Niederlagen aus ebenso vielen Spielen sind ohnehin schon "Worst Case", im letzten Spiel des Jahres muss Rapid nochmal alles reinwerfen und sich zumindest mit Anstand aus der UECL verabschieden.

Johannes Hofer: Trotz sportlicher Wertlosigkeit steht der Anstand aktuell an erster Stelle. Da bin ich ganz bei dir, Florian.

Für mich stellt sich eher die Frage: Welche Jungen? Gröller und Demir haben in den vergangenen Spielen ihre Minuten bekommen. Jakob Schöller ist auf dem Weg retour und Dominik Weichselbraun könnte ein verspätetes Geschenk zu seinem 22. Geburtstag am Mittwoch gemacht werden.

Ich denke, es wäre für so manchen Spieler von der B-Liste sogar kontraproduktiv, in so einem Spiel seine ersten Europacup-Minuten zu sammeln. Das funktioniert einfach besser, wenn es läuft.

An erster Stelle muss ein versöhnlicher Abschluss dieses Horror-Halbjahres stehen. Und kein Jugendforschungsprogramm.

These 2: Will sich Stefan Kulovits für ein langfristiges Engagement an der Rapid-Seitenlinie empfehlen, braucht es in Bosnien ein außergewöhnliches Resultat.

These 2: Will sich Stefan Kulovits für ein langfristiges Engagement an der Rapid-Seitenlinie empfehlen, braucht es in Bosnien ein außergewöhnliches Resultat.
Ob Stefan Kulovits auch im Frühjahr an der Seitenlinie von Rapid steht ist fraglich.
Foto: ©GEPA

Johannes Hofer: Dass Stefan Kulovits den logischen nächsten Schritt in die erste Reihe machen möchte, ist nachvollziehbar. Aber der soll nicht bei Rapid stattfinden. Zu viel liegt dort im Argen und eine Fortsetzung in dieser Konstellation bringt weder Kulovits noch Rapid etwas.

Der Zauber des Anfangs ist längst verflogen. Und mit seinem "Coole Wochen"-Sager hat er sich selbst keinen Gefallen getan. Stefan Kulovits wird diese undankbare Rolle des Feuerwehrmanns nach Mostar ablegen und das ist für beide Seiten das Beste.

Florian Gabriel: Da kann ich dir nur zustimmen, Johannes. Unabhängig vom Ergebnis gegen Mostar sollten sich die Wege von Stefan Kulovits und Rapid im Winter trennen.

Rapid braucht nach den letzten Wochen und Monaten einen Neustart. Und dazu gehört eben auch, einen Trainer zu holen, der völlig unvoreingenommen diese doch schwere Aufgabe annehmen kann.

Und für Kulovits wäre es sicher auch nicht von Nachteil, seine Karriere als Cheftrainer in Ruhe, abseits von Wien-Hütteldorf, zu starten.

These 3: Dichtes Rest-Programm: Niemand hat eine spielfreies Sechzehntelfinale in der Conference League nötiger als Crystal Palace.

These 3: Dichtes Rest-Programm: Niemand hat eine spielfreies Sechzehntelfinale in der Conference League nötiger als Crystal Palace.
Für die "Eagles" geht es im letzten Spiel noch um die Top 8.
Foto: ©GETTY

Florian Gabriel: Bis Neujahr hat Crystal Palace noch fünf Pflichtspiele zu absolvieren. Vor allem für die (erfolgreichen) englischen Klubs ist der Kalender zu voll, mehr als vier Tage am Stück Pause sind eine absolute Seltenheit.

Daher kann man diese These eigentlich nur mit Ja beantworten. Zwei zusätzliche Spiele im neuen Jahr wären eine enorme Belastung für die Mannschaft von Oliver Glasner.

Dazu kommt auch noch der Umstand, dass im Gegensatz zum Rest der Premier League Palace deutlich weniger investiert hat und der Kader damit auch viel weniger Breite hat, als die der direkten Konkurrenten.

Unabhängig davon hat die Glasner-Elf aber sowieso alles selbst in der Hand. Mit einem Heimsieg gegen KuPS wäre man fix unter den Top 8.

Johannes Hofer: Ich stimme vollinhaltlich zu und denke, dass es Palace erst gar nicht so weit kommen lässt. Spiele gibt’s viele auf der Insel und jedes weitere ist Gift für die mentale Frische.

Im Hinblick auf den Kader könnte im Winter noch einmal nachgelegt werden. Aber gewöhnlich handelt es sich da ja eher um Spieler für die Breite und selten um Spitzenspieler. Dass Glasner und sein Team K.O-Spiele beherrschen, wissen wir alle spätestens seit dem Europa-League-Triumph mit Frankfurt.

Deshalb presch' ich jetzt vor und sag: Onto the next round, you Eagles!


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