Endstand
3:5
1:1, 2:2, 0:2
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Spanien: "Mussten richtig leiden"

Achtelfinal-Krimi wird zum ersten K.o.-Sieg der "Furia Roja" seit 2012:

Nachdem Spanien doch etwas holprig in die EURO 2020 startete, lässt sich nach dem Achtelfinal-Kracher gegen Kroatien zumindest eine Sache getrost sagen - Spaniens Offensive ist im Turnier angekommen.

In den ersten Spielen noch aufs Schärfste bekrittelt, darf sich Spanien nach dem 5:3-Verlängerungs-Krimi gegen Kroatien (Spielbericht >>>) vor allem beim eigenen Angriff für den geschafften Aufstieg ins EM-Viertelfinale bedanken.

Was anderes bliebt den Iberern am Montag ehrlicherweise aber auch nicht übrig, immerhin war es die eigene Abwehr, die Spaniens Angriff früh unter Zugzwang setzte, nachdem Keeper Unai Simon den Ball ins eigene Tor trotten ließ, oder trotz Zwei-Tore-Vorsprung in der regulären Spielzeit das Spiel nicht über die Zeit retten konnte.

Gut für die "Furia Roja" also, dass die bis vor kurzem noch allgegenwärtige Offensivkrise nun endgültig der Vergangenheit anzugehören scheint. "Leute haben gesagt, Spanien könnte keine Tore schießen, ich habe das allerdings nie gedacht. Wenn du hart arbeitest, wirst du auch belohnt", so Ferran Torres, der für das zwischenzeitliche 3:1 sorgte.

Busquets: "Wachsen immer weiter"

"Fünf Mal zu treffen und aufzusteigen, heißt nicht, dass wir uns nicht mehr verbessern müssen", ist sich Sergio Busquets defensiver Schwächen gegen Kroatien bewusst. "Dass wir jetzt jedoch im Viertelfinale sind, bedeutet, dass wir eine gute Mannschaft sind. Wir haben einen sehr schweren Gegener geschlagen. Wir wachsen im Laufe dieses Turniers immer weiter."

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

 



Einer, der im Laufe des Spiels bereits starks wuchs, war Spanien-Keeper Unai Simon, der nach seinem Aussetzer in der Anfangsphase eine tolle Steigerung zeigte und speziell zu Beginn der Verlängerung den totalen Turnaround verhinderte. Seine Mitspieler wissen das auch wertzuschätzen.

Blackout! "Unai Simon hat unser Vertauen"

"Unai Simon weiß, dass er unser Vertrauen hat. Das Tor war unglücklich, aber er ist trotzdem locker, wenn auch fokussiert, geblieben. Er war total sicher nach dem Gegentor und hat ein paar tolle Bälle gehalten", so Sergio Busquets.

"Fehler sind Teil vom Fußball. Wenn es ein Torhüter ist, fällt es natürlich mehr auf. Unser Vertrauen in Unai hat sich aber nicht geändert", legt Mikel Oyarzabal, Schütze des 5:3, nach.

Dennoch, wenn sich Spanien am Montag etwas ankreiden lassen muss, dann, dass Kroatien die Tür ins Achtelfinale in der Schlussphase der regulären Spielzeit nochmal aufmachte. "Es war nicht toll, kurz vor Ende der regulären Spielzeit zwei Tore zu bekommen, wir waren aber das bessere Team in der Verlängerung", sagt Cesar Azpilicueta.

Starker Charakter letztlich ausschlaggebend

"Wir hatten schon früh im Spiel die Möglichkeiten, um das Spiel ins Trockene zu bringen, haben aber dennoch bis zum Schluss Charakter bewiesen", findet Busquets.

"Schade, dass wir nicht das 4:1 nachlegen konnte, im Großen und Ganzen bin ich aber zufrieden mit dem Resultat, wie wir mit der Verlängerung umgegangen sind und, dass wir im Viertelfinale sind", legt der Barcelona-Profi nach.

Letztlich ist es Spanien dann aber doch gelungen, Kroatien in die Knie zu zwingen - und es war, man kann es kaum glaube, der erste Sieg der Iberer in einem Großturnier-K.o.-Spiel seit der EURO 2012, damals gewann Spanien sogar die EM.

Azpilicueta: "Haben das Eis gebrochen"

"Wir mussten richtig leiden. Es hat einige Turniere gedauert, bis wir wieder mal ein K.o.-Spiel gewonnen haben, heute haben wir jedoch das Eis gebrochen gegen den Vize-Weltmeister", sagt Cesar Azpilicueta, der am Montag den ersten Treffer seiner Team-Karriere beisteuern konnte.

Spaniens EM-Reise geht also weiter - kommenden Freitag geht es in St. Petersburg gegen den Sieger der Partie Frankreich gegen die Schweiz.

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