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Das sind die Schlüsselspieler der Niederlande

Auf diese Herren muss das ÖFB-Nationalteam besonders achten:

Das sind die Schlüsselspieler der Niederlande

Mit Nordmazedonien stand dem ÖFB-Nationalteam zum Auftakt der EURO 2020 der von der Papierform her leichteste Gruppengegner gegenüber, diese Aufgabe löste man mit Bravour.

Nun geht es am Donnerstagabend (21:00 Uhr im LIVE-Ticker) allerdings gegen den Top-Favoriten der Gruppe C: Die Niederlande.

Gegen eine von zahlreichen Stars gespickte Elftal steht der Mannschaft von Teamchef Franco Foda die schwerste Aufgabe gegenüber, aber keine unmögliche. Das bewies nicht zuletzt der 3:2-Sieg der Holländer gegen die Ukraine, wo sie zwar offensiv brillieren konnten, defensiv aber nicht immer sattelfest wirkten.

Genau dort finden sich auch die Schwachstellen der Niederlande, obwohl sie nur vor Qualität strotzen. Gleich drei Schlüsselspieler bilden die Dreierkette, dazu stechen zwei Mittelfeldspieler sowie ein Stürmer besonders heraus.

Wer sind diese Schlüsselspieler? LAOLA1 stellt sechs Herren vor, auf die das ÖFB-Team besonders achten muss: 

 

(Artikel wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

Daley Blind

Daley Blind
Foto: © getty

Position: Innenverteidiger

Verein: Ajax Amsterdam

79 Länderspiele hat der 31-Jährige auf dem Buckel - Bestwert im EURO-Kader der Niederlande. Trotz der starken Konkurrenz gibt es am Stammplatz in der Innenverteidigung der Elftal kaum etwas zu rütteln. 

Gemeinsam mit Stefan de Vrij und dem rechtzeitig fitten Matthijs de Ligt bildet der Linksfuß die Dreierkette im Defensivspiel der Niederländer. Dort ist er der Taktgeber im Spielaufbau, das unterlegen 78 Ballberührungen und 74 Pässe im Spiel gegen die Ukraine - wohlgemerkt in gerade einmal 64 Spielminuten. 

Der frühere ManUnited-Spieler gab sein Nationalteamdebüt im Februar 2013, agierte damals noch als Linksverteidiger. Mittlerweile spielt er, auch aufgrund einer im Dezember 2019 erlittenen Herzmuskelentzündung samt Einsatz eines Herzschrittmachers, vorwiegend als Innenverteidiger oder Sechser.

Matthijs de Ligt

Matthijs de Ligt
Foto: © getty

Position: Innenverteidiger

Verein: Juventus Turin

In Abwesenheit des rekonvaleszenten Virgil van Dijk gibt de Ligt den Abwehrchef in der Zentrale. Dabei war sein Einsatz gegen das ÖFB-Team lange nicht sicher, verpasste der 21-Jährige doch die EM-Generalprobe gegen Georgien sowie das Auftaktspiel gegen die Ukraine mit einer Leistenverletzung.

Nun meldet sich der Juventus-Verteidiger aber fit, auch Teamkollege Stefan de Vrij denkt, dass "er bereit ist zu spielen." Der Rechtsfuß, bereits 27-facher Nationalteamspieler der Niederlande, ist ein Generationen-Talent, stellte noch bei Ajax Amsterdam zahlreiche Rekorde auf. Nicht umsonst legte die "Alte Dame" 2019 für den damals 18-Jährigen sagenhafte 85,5 Millionen Euro auf den Tisch.

Der 1,89 Meter große de Ligt benötigte zwar etwas Anlaufzeit in Turin, gilt mittlerweile aber als gesetzt. Sein "Oranje"-Debüt bestritt der frühere Golden-Boy-Award-Gewinner bereits 2017, nun darf sich der Innenverteidiger erstmals bei einem Großereignis beweisen.

 

Stefan de Vrij

Stefan de Vrij
Foto: © getty

Position: Innenverteidiger

Verein: Inter Mailand

Während Matthijs de Ligt den neuen Abwehrchef gibt, profitiert de Vrij vom Ausfall von Virgil van Dijk. Seit dem Kreuzbandriss des Liverpool-Verteidigers hat der 29-Jährige einen Fixplatz in der Elftal gebucht.

Sein Debüt gab er bereits 2012, mit 46 Länderspiele steht aber eine magere Ausbeute in seiner Vita. Dies wirkt auch etwas überraschend, denn zu Beginn seiner Nationalteam-Zeit gab es kein Vorbeikommen am Rechtsfuß.

Bei seinem ersten Großereignis, der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien, absolvierte de Vrij 677 von 690 möglichen Spielminuten. Auch in weiterer Folge war er gesetzt, mehrere Verletzungen setzten dem aber ein Ende. Zwischen 2015 und 2017 konnte der heurige Serie-A-Meister mit Inter kein einziges Länderspiel bestreiten. Daraufhin erkämpfte er sich zwar seinen Platz wieder zurück, mit Fortdauer liefen ihm jedoch de Ligt sowie van Dijk den Rang ab.

In der neu installierten Dreierkette nimmt er den zentralen Platz ein, dort will sich der Dauerbrenner der vergangenen Saison auch für die kommenden Jahre festsetzen.

Frenkie de Jong

Frenkie de Jong
Foto: © getty

Position: Zentrales Mittelfeld

Verein: FC Barcelona

Das Herzstück der "Oranje". Seit seinem Debüt im September 2018 hat de Jong einen Platz im zentralen Mittelfeld sicher, präsentiert sich dort durchaus variabel. Sechser, Achter, Zehner - der 24-Jährige bringt das volle Repertoire für alle Positionen mit, in seiner Amsterdamer Zeit agierte der Rechtsfuß teils sogar als Libero.

28 Länderspiele hat der Barcelona-Spieler auf seinem Konto, 30 wären seit seinem Debüt möglich gewesen. Nur in Freundschaftsspielen gegen Belgien sowie Mexiko stand der Rechtsfuß nicht am Platz. De Jong führt eine goldene Generation an, nach durchaus tristen Jahren, die im Verpassen der EURO 2016 und der WM 2018 mündeten, soll er die Elftal in den kommenden Jahren zur Fußball-Großmacht führen. 

Dazu fehlt freilich noch einiges, wie auch Platz 16 in der FIFA-Weltrangliste bestätigt. Dennoch liegen die Hoffnungen der Elftal vor allem im Mittelfeld-Maestro, der seine eindrucksvolle Form zu Saisonende nahtlos ins Nationalteam mitnahm und gegen die Ukraine vollends überzeugen konnte. 

Die Zahlen dazu? 113 Ballberührungen, 97 Pässe, 92 Prozent Passquote, fünf erfolgreiche Dribblings, 100 Prozent gewonnene Luftkämpfe. Mit ihm wird das ÖFB-Nationalteam alle Hände voll zu tun haben.

Georginio Wijnaldum

Georginio Wijnaldum
Foto: © getty

Position: Zentrales Mittelfeld

Verein: Paris Saint-Germain

Mehr Box-to-Box-Spieler geht gar nicht. Sowohl defensiv als auch offensiv hat der 30-Jährige seine Qualitäten, das bewies er zuletzt mit seinem Führungstreffer gegen die Ukraine. Aber auch sonst sprechen 23 Treffer in 76 Länderspielen eine klare Sprache.

Im neuen 3-4-1-2-System von Bondscoach Frank de Boer gibt der Neo-PSG-Spieler den Zehner, füttert Memphis Depay und Wout Weghorst mit zielgenauen Pässen. Im Umschaltspiel ist der 1,75-Meter-Mann essenziell, sein aggressives Pressing sucht seines Gleichen. Mit seinem hohen Tempo ist Wijnaldum auch in der Rückwärtsbewegung ein wichtiger Faktor, den es nicht außer acht zu lassen gilt. 

Der kurz vor der EURO fixierte Transfer zu Paris Saint-Germain scheint den Niederlande-Kapitän auch nochmals zu beflügeln, in der abgelaufenen Saison agierte er nicht immer sattelfest im Liverpooler Mittelfeld. Nun scheint der 30-Jährige jedoch rechtzeitig in Form zu sein und wird im Spiel gegen das ÖFB-Team ein ständiger Unruheherd sein.

Memphis Depay

Memphis Depay
Foto: © getty

Position: Stürmer

Verein: Olympique Lyon

Der Weg von Memphis Depay war früh gezeichnet.

Bei der PSV Eindhoven erkannte man früh sein Riesentalent, auch international sah man im mittlerweile 27-Jährigen den prädestinierten Nachfolger von Cristiano Ronaldo. Da kam es auch nicht von ungefähr, dass Depay mit 79 Scorerpunkten aus 124 Pflichtspielen das Interesse von Manchester United weckte und 2015 für 34 Millionen Euro nach Old Trafford wechselte.

Was folgte, waren zwei Jahre des Grauens. In seiner Debüt-Saison bei den "Red Devils" absolvierte der Stürmer zumindest 45 Pflichtspiele, blieb dabei aber weit hinter den in ihn gesteckten Erwartungen. Nach einem miserablen Herbst folgte der frühe Abschied nach Lyon, wo er sein volles Potenzial ausschöpfte.

In der französischen Großstadt entwickelte sich der Wirbelwind zu einem Führungsspieler, wurde auch mit der Kapitänsbinde bedacht. Depay ist einer der vielen Nutznießer, dass die EURO aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben werden musste. Im Dezember 2019 zog er sich einen Kreuzbandriss zu, das EM-Aus war in Stein gemeißelt. Ein Jahr später ist der 27-Jährige völlig genesen, überzeugte in der Ligue 1 mit bärenstarken 32 Scorerpunkten in 38 Spielen. 

Nun wird er die ÖFB-Verteidigung in Kombination mit Wout Weghorst vor Probleme stellen, eine alles andere als leichte Aufgabe für David Alaba und Co.


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