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5-Jahreswertung: Nur Sturm kann das Schlimmste verhindern

Österreich ist nach einem ziemlich katastrophalen Europacup-Herbst in eine prekäre Lage geraten. Einiges ist schon verloren, aber noch nicht alles.

5-Jahreswertung: Nur Sturm kann das Schlimmste verhindern Foto: © GEPA

Back to reality!

Der vergangene österreichische Europacup-Herbst war voller Pleiten, Pech und Pannen und glich einem bitteren Realitätscheck.

Nach Jahren der rot-weiß-roten Euphorie ist der zuletzt fast selbstverständlich gewordene Champions-League-Fixplatz endgültig und wohl für Jahre dahin; Österreich ist in der UEFA 5-Jahreswertung auf eine Position abgerutscht, die für die Saison 2025/26 deutlich schlechtere Startvoraussetzungen als zuletzt gewohnt mit sich bringt.

Nur eine Mannschaft kann verhindern, dass die Lage für Österreich noch prekärer wird: Der SK Sturm Graz. Die "Blackies" sind als letzter vertretener rot-weiß-roter Eurofighter Österreichs einzig verbliebene Hoffnung, eine bisher katastrophale Saison noch zu einem halbwegs versöhnlichen Ende zu führen und ein folgenschweres Abrutschen im UEFA-Ranking zu verhindern.

Denn während Österreich durch die bisherige Saison stolperte, hat ein Großteil der verfolgenden Konkurrenz stark gepunktet. Im schlimmsten Fall ist nun sogar eine Platzierung außerhalb der Top-15 möglich, was schwerwiegende Konsequenzen für unseren Klubfußball haben könnte.

LAOLA1 analysiert wie gewohnt die Ausgangslage Österreichs und jene der direkten Konkurrenz in der UEFA 5-Jahreswertung:


Rang Nation 19/20 20/21 21/22 22/23 23/24 Punkte verbl. Teams
1 England 18,571 24,357 21,000 23,000 13,625 100,553 6/8
2 Spanien 18,928 19,500 18,428 16,571 12,687 86,114 6/8
3 Italien 14,928 16,285 15,714 22,357 14,000 83,284 7/7
4 Deutschland 18,714 15,214 16,214 17,125 13,642 80,909 6/7
5 Frankreich 11,666 7,916 18,416 12,583 11,583 62,164 6/6
6 Niederlande 9,400 9,200 19,200 13,500 8,600 59,900 3/5
7 Portugal 10,300 9,600 12,916 12,500 7,833 53,149 4/6
8 Belgien 7,600 6,000 6,600 14,200 11,600 46,000 3/5
9 Türkei 5,000 3,100 6,700 11,800 10,500 37,100 2/4
10 Schottland 9,750 8,500 7,900 3,500 6,200 35,850 1/5
11 Tschechien 2,500 6,600 6,700 6,750 12,000 34,550 3/4
12 Schweiz 6,400 5,125 7,750 8,500 4,000 31,775 2/5
13 ÖSTERREICH 5,800 6,700 10,400 4,900 3,800 31,600 1/5
14 Dänemark 5,125 4,125 7,800 5,900 8,500 31,450 1/4
15 Norwegen 3,750 6,500 7,625 5,750 6,250 29,875 2/4
16 Israel 2,375 7,000 6,750 6,250 7,250 29,625 2/4
17 Griechenland 4,900 5,100 8,000 2,125 7,800 27,925 2/5
18 Ukraine 7,200 6,800 4,200 5,700 3,900 27,800 1/5
19 Serbien 6,000 5,500 9,500 5,375 1,400 27,775 0/5
20 Polen 2,125 4,000 4,625 7,750 6,875 25,375 1/4

Punkteschlüssel:

Sieg* = 2 Punkte/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn

Remis* = 1 Punkt/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn

Teilnahme an Gruppenphase der Champions League = 4 Punkte/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn

Teilnahme an Achtelfinale der Champions League = 5 Punkte/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn

Gruppenrang eins in der Europa League = 4 Punkte/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn

Gruppenrang zwei in der Europa League = 2 Punkte/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn

Gruppenrang eins in der Europa Conference League = 2 Punkte/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn

Gruppenrang zwei in der Europa Conference League = 1 Punkt/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn

1 Punkt/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn für Teilnahme an Viertelfinale, Halbfinale und Finale in Champions League als auch in Europa League sowie für Teilnahme an Halbfinale und Finale in Europa Conference League

 

*in Qualifikationsphase nur die Hälfte


Wer nicht mehr eingeholt werden kann

Zahlreiche Nationen, die Anfang der Saison noch österreichische Kontrahenten waren, sind dies mittlerweile nicht mehr.

Allen voran die Türkei ist hier zu nennen, die zu Saisonbeginn noch drei Ränge hinter Österreich lag und sich mittlerweile auf Rang neun vorgekämpft hat. Die drei Istanbuler Großklubs nutzten den Viererdivisor, mit welchem die Türken heuer antraten, eiskalt aus und spielten sich bereits jetzt einen so hohen Vorsprung auf Österreich heraus, dass die Türken in näherer Zukunft nicht mehr als österreichischer Kontrahent bezeichnet werden dürfen.

Noch besser unterwegs war bisher die Tschechische Republik, welche - unter anderem auch aufgrund eines Viererdivisors - einen 6-Punkte-Rückstand auf Österreich zu Saisonstart mittlerweile in einen quasi uneinholbaren Vorsprung verwandelt hat. Aktuell liegen die Tschechen noch auf Rang elf, mit drei im Frühjahr noch vertretenen Mannschaften sind sie aber der große Favorit auf dem mit dem Champions-League-Fixplatz verbundenen zehnten Rang. Ist der CL-Fixplatz erst errungen, werden ihn die Tschechen auch nicht mehr so schnell hergeben: In der vorläufigen Wertung 2024/25 belegt Tschechien bereits Rang zehn - mit einem schwindelerregenden Vorsprung auf Österreich von 6,25 Punkten.

In der aktuellen Wertung heißt der Inhaber von Rang zehn noch Schottland. Die Briten steuerten eigentlich auf eine ähnlich katastrophale Saison wie Österreich zu, wurden im Spätherbst aber einmal mehr von wie gewohnt im Europacup überperformenden Glasgow Rangers herausgerissen. Ob die Rangers den CL-Fixplatz auf eigenen Faust gegen drei Tschechen verteidigen werden können, sei ob eines Vorsprungs von nur 1,3 Punkten aber dahingestellt.

12. Schweiz (31,775)

Europa League:

BSC Young Boys in der Zwischenrunde gegen Sporting CP (POR)

Europa Conference League:

Servette FC in der Zwischenrunde gegen Ludogorets Razgrad (BUL)

ausgeschieden:

FC Lugano, FC Basel, FC Luzern

Das ewige Duell Schweiz gegen Österreich geht im Frühjahr 2024 in eine neue Runde - und es ist spannend wie selten zuvor.

Die Schweiz startet mit einem Minimalvorsprung von 0,175 Punkten auf Österreich in die Restsaison und hat damit momentan die besseren Karten auf Rang 12, der gegenüber Rang 13 deutliche Vorteile mit sich bringt (siehe unten).

Unter anderem aufgrund eines frühen Basler Aus in der Qualifikationsphase straucheln auch die Eidgenossen durch diese Europacup-Spielzeit, haben aber immerhin zwei Mannschaften ins Frühjahr gebracht.

Die eine heißt BSC Young Boys, erkämpfte sich in einer harten Champions-League-Gruppe mit Manchester City, RB Leipzig und Roter Stern Belgrad Rang drei und hat mit Sporting Lissabon nun eine Mammutaufgabe im Europa-League-Sechzehntelfinale vor der Brust.

Die andere hört auf den Namen Servette FC und hat es mit dem Los Ludogorets Razgrad in der Europa-Conference-League-Zwischenrunde deutlich einfacher erwischt. Die Genfer verloren in der Winterpause zwar ihren Toptorjäger Chris Bedia Richtung Deutschland, werden sich mit Ludogorets aber ein Duell auf Augenhöhe liefern.

Prognose:

Im Herbst prognostizierte LAOLA1, dass im Duell Schweiz-Österreich am Ende jene Nation die Nase vorne behalten wird, die mehr Mannschaften im europäischen Frühjahr unterbringt - und genau so schaut es momentan auch aus.

Auch wenn YB gegen Sporting eher weniger zu melden haben wird und das international völlig unerfahrene Servette gegen routinierte Bulgaren durchaus auch zweimal verlieren könnten, muss man davon ausgehen, dass wohl noch der ein oder andere Punkt auf das Schweizer Konto hinzukommen wird. Und das würde wiederum bedeuten, dass Sturm gegen Slovan Bratislava aufsteigen muss, um die Schweiz noch einholen zu können.

Letztlich gleichen K.o.-Spiele zu sehr einer Lotterie, um ernsthafte Prognose zu stellen, ob Österreich die Schweiz noch überholen und den wichtigen 12. Rang einfahren kann - zumal von hinten auch noch (ein wenig) Gefahr droht.

Das bringt Platz 12 (Saison 2025/26):

  • Meister im Champions-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa League)
  • Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League
  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) im Europa-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa Conference League)
  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa League
  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League

13. Österreich (31,600)

Europa Conference League:

Sturm Graz in der Zwischenrunde gegen Slovan Bratislava (SVK)

ausgeschieden:

FC Salzburg, LASK, SK Rapid Wien, FK Austria Wien

Es war ein harter Europacup-Herbst für die rot-weiß-rote Fußballseele.

Österreichs Eurofighter stolperten von einem Missgeschick zum nächsten und sorgten damit dafür, dass Österreich in gefährliche Gefilde der 5-Jahreswertung abrutschte.

Der FC Salzburg und der LASK mussten sich in jeweils wirklich schweren Gruppen mit dem letzten Gruppenrang begnügen und verpassten so das Überwintern. Einzig der SK Sturm ist - nach einem wahrlich nicht heroisch errungenem dritten Gruppenrang in einer ebenfalls sehr unangenehmen Europa-League-Gruppe - im Frühjahr noch dabei und hält die rot-weiß-roten Flaggen hoch.

Es wäre unfair, nun von einer Bringschuld der Grazer zu reden, welche sie sich nach den zahlreichen Europacup-Pannen der letzten zwei Jahrzehnte aufgebürdet haben, aber auch nicht gänzlich falsch. Die "Blackies" profitieren mittlerweile zum dritten Mal in Folge von einem Gruppenphasen-Fixplatz, einen großen Anteil am österreichischen Punktekonto können sie aber nach wie vor nicht nachweisen.

Ein Lauf im ECL-Frühjahr würde vieles gut machen, und, noch viel wichtiger, ein solcher wäre den Grazern auch mehr als zuzutrauen. Die Müdigkeit, die das Team von Christian Ilzer im Herbst oftmals einbremste, sollte über die Winterpause abgeschüttelt worden sein; die Steirer verfügen über einen top-besetzten Kader und mit Slovan Bratislava steht als erste Hürde ein Gegner auf mindestens Augenhöhe bereit.

Prognose:

Österreich wird nach der zweiten Katastrophen-Saison in Folge gerade noch mit einem blauen Auge davon kommen und nicht aus den Top-15 rutschen.

Darüber, ob sich Rang 12 und damit eine schlussendlich halbwegs gerettete Saison noch ausgeht, werden wir wohl nach Donnerstag mehr wissen. Wenn alles normal läuft, wird sich das Duell um den im Vergleich zu den Rängen dahinter deutlich vorteilhafteren 12. Platz des UEFA-Rankings einzig zwischen der Schweiz und Österreich abspielen; die Nationen dahinter haben allesamt nur Außenseiterchancen, uns noch gefährlich zu werden.

Sollte aber tatsächlich der Worst Case eintreten und wir die Saison auf Rang 16 oder niedriger abschließen, würde das Österreichs Klubfußball mittelfristig sehr weh tun. Bereits ein Abrutschen auf Rang 13, wonach es momentan aussieht, könnte mit nur einem Fixplatz für den Meister großen Schaden anrichten.

Das bringt Platz 13 (Saison 2025/26):

  • Meister im Champions-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa League)
  • Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League
  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) in Quali-Runde 3 der Europa League
  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League
  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League


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14. Dänemark (31,450)

Champions League:

FC Kopenhagen im Achtelfinale gegen Manchester City (ENG)

ausgeschieden:

FC Nordsjaelland, FC Midtjylland, Aarhus GF

Nun zu den Verfolgern Österreichs. Von denen ist Dänemark am Papier am nächsten an Österreich dran, in der Praxis aber meilenweit entfernt.

Die Dänen befinden sich mitten in einer wirklich starken Saison, haben dank guter Gruppenauftritten des FC Nordsjaelland, der etwas kurios trotz einer Tordifferenz von +10 an seiner Europa-Conference-League-Gruppe scheiterte, sowie des FC Kopenhagen, der in einer "Königsklassen"-Gruppe mit den Bayern, Manchester United und Galatasaray sensationell Zweiter wurde, bereits 8,5 Punkte am Konto.

Viele Punkte werden nun aber nicht mehr dazukommen. Kopenhagen hat im Champions-League-Achtelfinale nämlich Manchester City und damit das Horrorlos schlechthin gezogen.

Prognose:

Auch wenn dem FC Kopenhagen ein einziges Remis reichen würde, um Dänemark vor Österreich zu platzieren, erscheint es ob des Gegners des dänischen Meisters schlicht ausgeschlossen, dass sich die Dänen uns noch schnappen.

Insgesamt befindet sich der dänische Klubfußball aber im Aufwind. Nach Jahren in der Bedeutungslosigkeit schaut es momentan so aus, als könnten die Dänen in der kommenden Saison wieder die Top-12 angreifen und damit erstmals seit 2013 wieder eine Saison vor Österreich beenden.

Das bringt Platz 14 (Saison 2025/26):

  • Meister im Champions-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa League)
  • Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League
  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) in Quali-Runde 3 der Europa League
  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League
  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League

15. Norwegen (29,875)

Europa Conference League:

Molde FK in der Zwischenrunde gegen Legia Warschau (POL)

FK Bodö/Glimt in der Zwischenrunde gegen Ajax Amsterdam (NED)

ausgeschieden:

Rosenborg BK, SK Brann 

Mit etwas Respektabstand folgt auf Rang 15 der nächste Skandinavier.

Trotz 1,725 Punkten Rückstand erscheint die Gefahr aus Norwegen etwas konkreter als jene aus Dänemark. Das liegt daran, dass die Norweger mit Molde FK und dem FK Bodö/Glimt zwei Mannschaften in der Zwischenrunde der Europa Conference League platzieren konnten und die Punkte nach wie vor nur durch vier teilen müssen.

Allerdings gehen beide verbliebenen Eliteserien-Vertreter nicht unbedingt als Favorit in ihre K.o.-Duelle. Das liegt zum einen daran, dass beide durchaus harte Lose ausgefasst haben, zum anderen daran, dass die norwegische Ganzjahresmeisterschaft erst im April losgeht und beide Klubs dadurch klare Nachteile im Spielrhythmus haben werden.

Prognose:

Auch von Norwegen droht keine ernsthafte Gefahr.

Es wäre bereits eine große Überraschung, wenn einer der beiden verbliebenen Norwegen-Vertreter das ECL-Achtelfinale erreichen würde, und selbst dann gäbe es noch einen gewissen Rückstand auf Österreich zu überbrücken.

Genau so wie Dänemark hat uns aber auch Norwegen im vorläufigen Ranking 2024/25 bereits überholt und wird deshalb künftig öfter am österreichischen Radar auftauchen, als in den letzten Jahren gewohnt.

Das bringt Platz 15 (Saison 2025/26):

  • Meister in Quali-Runde 2 der Champions League
  • Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League
  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) in Quali-Runde 3 der Europa League
  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League
  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League

16. Israel (29,625)

Europa Conference League

Maccabi Tel Aviv im Achtelfinale

Maccabi Haifa in der Zwischenrunde gegen KAA Gent (BEL)

ausgeschieden:

Beitar Jerusalem, Hapoel Beer Sheva

Ganz still und heimlich hat sich Israel zu einem Konkurrenten Österreichs aufgeschwungen.

Nachdem die Israelis im vergangenen Jahrzehnt sportlich völlig vernachlässigbar waren und nur selten eine Saison innerhalb der Top-20 beendeten, befinden sie sich momentan in ihrer vierten äußerst soliden Saison hintereinander und werden für Österreich spätestens ab der kommenden Saison ein unangenehmes Thema sein.

Selbst in dieser Saison ist ein israelisches Überholmanöver noch möglich, haben die Israelis mit Maccabi Tel Aviv und Maccabi Haifa doch zwei Mannschaften noch im Europa-Conference-League-Frühjahr dabei, Erstere als Gruppensieger sogar bereits im Achtelfinale.

Prognose:

Auch bei Israel hält sich die Gefahr eines Überholmanövers in Grenzen.

Umgerechnet fünf Siege mehr als Sturm bräuchten die beiden Maccabi-Vereine aufgrund ihres Viererdivisors, um Österreich abzufangen. Das dürfte schwer zu realisieren sein.

Ab der nächsten Saison sieht das freilich anders aus. Dann wird Israel einer der Hauptkontrahenten Österreichs um eine gute Platzierung sein.

Das bringt Platz 16 (Saison 2025/26):

  • Meister in Quali-Runde 2 der Champions League
  • Cup-Sieger (oder Liga-Zweiter) in Quali-Runde 1 der Europa League
  • Liga-Zweiter bzw. -Dritter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League
  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League

17. Griechenland (27,925)

Europa Conference League

PAOK Thessaloniki im Achtelfinale

Olympiakos Piräus in der der Zwischenrunde gegen Ferencvaros TC (HUN)

ausgeschieden:

AEK Athen, Panathinaikos Athen, Aris Thessaloniki

Äußerst theoretisch, aber doch vorhanden sind die Chancen Griechenlands, Österreich noch zu überholen.

Die Hellenen haben sich nach einem absoluten Bauchfleck in der Vorsaison (nur 2,125 Punkte) mittlerweile rehabilitiert, indem sie gleich vier ihrer fünf Europacup-Starter in einer Gruppenphase unterbrachten und es zwei dieser Teams ins europäische Frühjahr schafften.

PAOK Thessaloniki und Olympiakos Piräus müssten in der K.o.-Phase der Europa Conference League nun aber gemeinsam neun Siege und ein Remis holen, um den Rückstand auf Österreich noch aufzuholen. 

Prognose:

Griechenland darf in der laufenden Saison als Verfolger vernachlässigt werden, der griechische Rückstand ist viel zu hoch.

Mittelfristig wird mit den (etwas zu) fußballverrückten Griechen aber freilich wieder zu rechnen sein - wenngleich ihnen der Aussetzer in der Vorsaison noch lange nachhängen wird.

Das bringt Platz 17 (Saison 2025/26):

  • Meister in Quali-Runde 2 der Champions League
  • Cup-Sieger (oder Liga-Zweiter) in Quali-Runde 1 der Europa League
  • Liga-Zweiter bzw. -Dritter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League
  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League

Ein Ausblick

Die fetten Jahre sind - zumindest vorerst - vorbei, das steht nach dieser, der zweiten ganz schwachen Saison in Folge, leider fest.

Nachdem Österreich in den letzten drei Jahren jeweils relativ komfortabel innerhalb der Top-10 der 5-Jahreswertung gelandet ist und ein Champions-League-Fixticket für den Bundesliga-Meister fast schon zur Gewohnheit wurde, werden wir mittelfristig wohl nichts mit dem Rennen um den begehrten CL-Fixplatz zu tun haben.

Die Türkei und Tschechien, die beiden Nationen, die es in der Zukunft für eine Platzierung innerhalb der Top-10 zu überholen gilt, liegen zu Beginn der kommenden Spielzeit jeweils bereits über 6 Punkte vor Österreich - mit der Tendenz, dass der Rückstand im Frühjahr noch größer wird.

Hinter Rang 10 tummelt sich mit Israel, Dänemark, Norwegen, Schottland, der Schweiz, Polen, Griechenland und eben Österreich ein ganzer Pulk von Nationen, die sich in der kommenden Saison um Rang 12 bzw. Rang 15 matchen werden. Österreich liegt in der vorläufigen Wertung 2023/24 auf Rang 15, weist aber nur 0,525 Zähler Rückstand auf Rang 12, dessen Erreichen künftig Priorität Nummer eins sein muss, auf.

Grundsätzlich dürften die Karten ab der Saison 2024/25, ab der bekanntlich die umfassendste UEFA-Reform der jüngeren Vergangenheit greifen wird, aber sowieso komplett neu gemischt werden. Zwar hat die UEFA noch keine Informationen zum Punkteschlüssel des UEFA-Koeffizientens ab 2024/25 herausgegeben, es ist allerdings davon auszugehen, dass durch die zusätzliche Einführung von zwei zusätzlichen Spieltagen in der Champions League und Europa League sowie einer neuen Zwischenrunde in der Champions League künftig noch mehr Punkte für die 5-Jahreswertung ausgeschüttet werden.

Für Österreich, das aufgrund der Reform gute Chancen hat, in der kommenden Saison mit mindestens vier Mannschaften im Herbst vertreten zu sein, bedeutet das, dass schwache Saisonen wie die aktuellsten beiden mit einer Top-Saison schnell wieder vergessen gemacht werden können und man vielleicht früher als gedacht wieder Ansprüche auf eine Platzierung in den Top-10 stellen darf.


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