Für den dritten Champions-League-Titel in der vierten Saison nach der Rückkehr von Trainer Carlo Ancelotti müssen die Madrilenen aber erst einmal in die K.o.-Phase. Duelle mit Salzburg und Brest sind in der neuen Ligaphase noch ausständig. "Es ist eine wichtige Partie", sagte Ancelotti über Teil eins.
"Wir müssen so viele Punkte wie möglich sammeln und schauen, wo wir am Ende in der Tabelle liegen. In dieser Hinsicht ist das Spiel essenziell." Gegen sein Team spricht wenig außer eine kuriose Statistik: Drei der vier in dieser Saison an einem Mittwoch ausgetragenen Pflichtspiele hat Real verloren.
Gerne würde sich Ancelotti die zwei zusätzlichen Spiele, die die Teams auf den CL-Rängen 9 bis 24 bestreiten müssen, ersparen. "Es ist ein sehr enger Kalender, aber daran sind wir gewöhnt", erklärte der 65-Jährige. "Unsere einzige Chance ist, die zwei Partien, die wir noch haben, zu gewinnen." Der Italiener hat die Problemzone in der Abwehr ausgemacht. "Da müssen wir uns verbessern, das wird in dieser Saison der Schlüssel für den Erfolg sein." Alaba könnte seinen Teil dazu beitragen.
Neuverpflichtungen im Winter trauert Ancelotti nicht nach. "Wir haben einen sehr kompletten Kader." Gegen Salzburg fehlt neben den Langzeit-Verletzten Dani Carvajal und Eder Militao allerdings auch Lucas Vazquez gesperrt. Als Rechtsverteidiger muss daher entweder Youngster Lorenzo Aguado oder Mittelfeldstar Federico Valverde aushelfen. Mittelfeldmann Eduardo Camavinga fällt aus, sein französischer Landsmann Aurelien Tchouameni ist ebenfalls mit einer Muskelverletzung fraglich.
Mbappe läuft zu seiner Form auf
Auf der Hut sein muss Salzburg vor Reals Offensivpower um den zuletzt in Schwung gekommenen Kylian Mbappe. "Ich fühle mich sehr gut, ich genieße mein Leben", sagte der Franzose, dem in den jüngsten drei Pflichtspielen vier Tore gelungen sind. Die Partie gegen Las Palmas war für viele seine bisher beste im Real-Dress. Gegen Salzburg will er noch einen drauflegen. "Ich habe das Gefühl, es noch besser zu können", meinte der 26-Jährige.
Mbappe hatte nach seinem Sommerwechsel von Paris Saint-Germain nach Madrid mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. "Ich kann nicht hierherkommen und sagen: 'Hey, du, passe mir den Ball, das ist mein Team'", erklärte der Stürmerstar. "Es ist normal, dass ich mich immer besser fühle und wichtiger werde, je länger ich hier bin." Er habe anfangs viel nachgedacht - möglicherweise zu viel. "Es war eine mentale Sache." Ancelotti lobte die Entwicklung seiner Nummer 9: "Er ist jetzt viel besser integriert."
Der Real-Coach selbst musste sich am Vortag des Salzburg-Spiels mit einem Radiobericht des Senders "Onda Cero" auseinandersetzen, wonach er Madrid im Sommer verlassen und in einem nicht genannten Land Nationaltrainer werden will.
Als möglicher Nachfolger gilt Bayer Leverkusens Xabi Alonso. "Es ist sehr klar: Ich werde nie in meinem Leben über den Tag meines Abschiedes entscheiden", sagte Ancelotti. Florentino Perez sei noch vier Jahre Real-Präsident. "Er kennt mich sehr gut. Also habe ich ein Ziel: Wir können noch vier Jahre bleiben und uns dann zusammen verabschieden."