Beim SSC Napoli ist endgültig Feuer am Dach!
Eigentlich wurde die Situation in der Champions-League-Gruppe E durch ein 1:1 gegen FC Red Bull Salzburg (Spielbericht>>>) verbessert, im direkten Duell mit den Bullen holten die Süditaliener vier Punkte und wären bei Punktegleichheit vorgereiht.
Allerdings war es auch das vierte Pflichtspiel in Folge, das die Neapolitaner nicht gewinnen konnten, zudem wurde die vorzeitige Qualifikation für das Sechzehntelfinale verpasst. Nach dem Spiel zog sich Trainer Carlo Ancelotti den Ärger der wartenden Presse zu.
Der "Maestro" verweigerte sich zur von der UEFA vorgeschriebenen Pressekonferenz zu setzen und wurde durch einen Mitarbeiter des Vereins ohne nähere Gründe "entschuldigt".
Da dieser vom europäischen Fußballverband vorgegebene Termin nicht erfüllt wurde, droht Napoli nun eine saftige Geldstrafe. Der Grund für das Fernbleiben Ancelottis lässt viel Spielraum für Spekulationen.
Auch die Mannschaft soll rebelliert haben - zusammen mit Ancelotti gegen Präsident Aurelio de Laurentiis.
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Ancelotti bereits am Abstellgleis?
Die angespannte sportliche Situation ist Napoli nicht mehr gewöhnt. Der Vizemeister der Serie A rutschte in der Liga auf Rang sieben ab und blieb zum vierten Mal ohne Sieg.
Sind Ancelottis Tage am Fuße des Vesuvs bereits gezählt? Beim in der Öffentlichkeit sehr präsenten Präsidenten Aurelio De Laurentiis wäre eine vorschnelle Entscheidung nicht auszuschließen.
Gut möglich ist es auch, dass sich Ancelotti aufgrund des kürzlichen Aufruhrs nicht mehr öffentlich äußern will. Klub-Boss De Laurentiis hatte nämlich die komplette Mannschaft bis Sonntag ins Straftrainingslager, welches "Ritiro" genannt wird, im Trainingszentrum Castel Volturno deutlich außerhalb der Stadt zitiert.
Nach dem Spiel gegen Salzburg machte laut italienischen Medienberichten jedoch das Gerücht die Runde, dass die Spieler privat zu ihren Familien und nicht wieder ins Trainingszentrum gefahren sein sollen - aus Protest, der angeblich von Ancelotti unterstützt wurde. Noch offen war jedoch, ob auch der Klub-Boss, der das ganze Theater insziniert hatte, davon in Kenntnis gesetzt wurde, denn der Mannschaftsbus wartete vergeblich in den Katakomben des San-Paolo-Stadions.
Laut "Gazzetta dello Sport" soll zumindest Ancelotti mit seinem Trainerteam in der Nacht dann doch im Trainingszentrum eingetroffen sein.
Für Chaos sorgte die Maßnahme allemal, und für Unverständnis bei den Spielern, die sich auf die Seite von Ancelotti schlugen. "Wir sind eine geeinte Gruppe. Und das sind wir dank unseres TRainers, der uns ein gutes Gefühl gibt und versucht, Druck von uns zu nehmen in dieser schwierigen Zeit", wurde Kapitän Lorenzo Insigne zitiert - er war auch der einzige, der danach vor die Presse trat.
Ancelotti fand Einkasernierung durch Klub-Boss nicht gut
Vorgesehen hatte der Präsident eine Einkasernierung für eine Woche für die zwei Spiele gegen Salzburg und Genoa - das erste Spiel wurde mit einem Remis wieder nicht erfolgreich bestritten.
Ancelotti hielt bereits fest, dass er kein Freund des Straftrainingslagers ist und er De Laurentiis Vorgehen nicht für gut erachtet, ebenso wie die Spieler - möglicherweise gab es dadurch einen weiteren Bruch.
Ancelotti, immerhin dreifacher Champions-League-Sieger als Trainer von AC Milan und Real Madrid, reagierte gereizt - und stellte sich nach dem 1:1 gegen Salzburg nicht den Fragen der Presse.
Was wirklich dahinter steckt und ob der gemeinschaftliche Protest gegen die Entscheidung des Präsidenten der Hauptgrund war, werden die nächsten Stunde und Tage ans Licht bringen.