Man könnte es verstehen, wenn Oscar Gloukh aufgrund der Ereignisse der letzten Wochen im Nahen Osten nicht mit dem Kopf beim Fußball wäre.
Genau das Gegenteil ist beim Israeli aber der Fall. Das 19-jährige Supertalent spulte beim Champions-League-Aufeinandertreffen seines FC Salzburg mit Inter Mailand eine der besten Leistungen seit seiner Ankunft in der Mozartstadt ab, erzielte bei der 1:2-Pleite seiner Mozartstädter im Giuseppe-Meazza-Stadion (Spielbericht>>>) wunderschön den zwischenzeitlichen Ausgleich.
"Das Gefühl, hier bei dieser Atmosphäre im San Siro zu spielen, war etwas ganz Besonderes. Der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer war eines der emotionalsten Tore meiner bisherigen Karriere, aber dass es dann nicht genug war, macht mich natürlich traurig", erklärt Gloukh, dessen frühere Heimatstadt Tel Aviv in den letzten Wochen von der Terrororganisation Hamas bombardiert wurde, gegenüber der klubeigenen Medienabteilung.
Gloukh wächst immer besser in die Salzburg-Philosophie rein
Für seinen Coach Gerhard Struber ist es beeindruckend, "dass er heute trotz aller Umstände so konzentriert ins Spiel gerutscht ist, voller Tatendrang war, Verantwortung in den On-Ball-Moments und gegen den Ball übernommen hat".
Die großen Stärken des technisch versierten Zehners liegen in den "On-Ball-Moments", also mit dem Ball am Fuß - erst am Dienstag konnte er das wieder beweisen, als er zu insgesamt sechs Dribblings auf dem Rasen des Giuseppe-Meazza-Stadions ansetzte, und alle sechs erfolgreich beendete.
Mit dem Pressingfußball, der in Salzburg fast schon religiös praktiziert wird, hatte Gloukh indes zunächst Probleme. Diese werden nun immer weniger.
"Mittlerweile hat er sich in unserer Identität, wie wir Fußball spielen wollen, sehr entwickelt. Er hat mittlerweile viel Verantwortung bei uns, wächst mehr und mehr rein und ist ein großer Anker für Tore, für erfolgreiche Spiele", zieht Struber den Hut.
Schon wieder strittige Entscheidungen! RBS im Schiri-Pech?>>>
