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Kjaergaards Standards als Salzburger Waffe: "Hat die Gabe"

Der Däne ist nach einer monatelangen Verletzungspause endlich wieder fit und schießt so gute Freistöße wie nie zuvor.

Kjaergaards Standards als Salzburger Waffe: Foto: © GEPA

Mit vier Toren und einem Assist aus vier Spielen war Maurits Kjaergaard im Vorsommer das Gesicht der erfolgreichen Champions-League-Qualifikation des FC Salzburg.

Momentan schickt sich der 22-jährige Däne an, zu genau diesem nochmal zu avancieren. Beim erfolgreich gestalteten Zweitrunden-Duell gegen den SK Brann Bergen erzielte er in Hin- und Rückspiel jeweils einen Treffer.

War es in Norwegen noch ein Elfmetertor, hämmerte Kjaergaard in Rückspiel zuhause einen sehenswerten Freistoß in die Maschen.

"Er hat schon die Gabe, die Dinger mit seinem linken Fuß richtig reinzuprügeln", schwärmt Coach Thomas Letsch von seinem nunmehrigen Einser-Standardschützen.

Werden Salzburgs Standards endlich wieder gefährlicher?

In der Vorsaison, die Kjaergaard verletzungsbedingt zu großen Teilen verpasste, "haben wir uns bei offensiven Standards sicher nicht mit Ruhm bekleckert. So ehrlich müssen wir sein. Mit Maurits haben wir einen super Freistoß- und Eckballschützen. Das tut uns gut", so Letsch. Auch Neuzugang Kerim Alajbegovic sei diesbezüglich eine spannende Option.

Dass Kjaergaard einen äußerst feinen linken Fuß hat und mit diesem gerne seine Mitspieler nach ruhenden Bällen gefühlvoll bedient, ist seit Längerem bekannt. Als direkter Freistoßschütze trat der 1,92 Meter Hüne bis dato noch nicht in Erscheinung. 

"Freistöße sind ein bisschen neu für mich. Das habe ich zuletzt gemacht, als ich noch in Dänemark gespielt habe", so Kjaergaard. Sein Treffer am Mittwoch war das erste direkte Freistoßtor seiner Karriere.

"Fehler im Pressing" vor dem 0:1

Dass ihm dieses ausgerechnet in diesem Spiel und vor allem zu diesem Zeitpunkt - einer heiklen Phase nach einem frühen Führungstreffer der Norweger - gelang, sei für ihn besonders wichtig gewesen, weil er meint, vor dem Gegentor "einen Fehler im Pressing" gemacht zu haben.

Ob Brann-Goalie Mathias Dyngeland im Gegenzug ein Stellungsfehler bei seinem aufs Tormanneck gehämmerten Freistoß unterlief? "Ich habe ihn einfach mit Power reingehaut. Der Freistoß war gut, es war kein Fehler vom Tormann, finde ich."

Zehn Monate out! "War eine lange Zeit"

Am Mittwoch absolvierte Kjaergaard bis zu seiner Auswechslung in Minute 63 seinen längsten Einsatz für Salzburg seit seiner langen Verletzungspause. Seine Herausnahme war schlussendlich eine Vorsichtsmaßnahme: "Ich muss ein bisschen aufpassen mit meinem Fuß."

Nach seiner im Herbst 2024 erlittenen Sprunggelenksverletzung habe man das Comeback damals zu schnell forciert und ihn gleich zwei Mal hintereinander in der Startelf aufgeboten. Die Folge war eine notwendig gewordene Operation, die ihn ewig außer Gefecht setzte. "Zehn Monate nicht auf dem Platz zu sein, war eine lange Zeit", stöhnt der Lockenkopf.

"Er spielt im Moment auf einer Position, die vielleicht nicht seine ideale ist."

Thomas Letsch

Sechser? "Vielleicht nicht seine Idealposition"

Während seiner Ausfallzeit hat sich in Salzburg einiges getan. Mittlerweile hat mit Letsch ein Trainer das Sagen, der ein System spielen lässt, in dem Kjaergaards Lieblingsposition auf der Acht nicht existiert.

Als Kompromisslösung bot der Deutsche den gelernten Offensivspieler bisher stets als linker Sechser neben Mads Bidstrup auf. "Er spielt im Moment auf einer Position, die vielleicht nicht seine ideale ist", gibt Letsch zu. Kjaergaard selbst sieht sich auch als Option auf den beiden Halbpositionen am Flügel.

Wo der Linksfuß sich schlussendlich im Salzburger System wiederfindet, ist zumindest beim Treten der Standards unerheblich. Und dass Kjaergaard, egal auf welcher Position er aufgeboten wird, eine ungemeine Verstärkung für die "Bullen" darstellt, steht ohnehin außer Frage.

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